028 - Kriegs-Grab

Der Ortsverband Gföhl unter Obmann Sylvester Riegler ließ in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Gföhl, dem Schwarzen Kreuz, der Kriegsgräberfürsorge und der Fa. Zuzzi aus Els 1991 das Kriegsgrab am Gföhler Friedhof renovieren. Stadtarchivar Paul Ney ist bei der Entzifferung der bereits unleserlichen Namen behilflich und legt zu jedem Gefallenen eine Denkschrift an.

Am Kriegsgrab in Gföhl sind angeführt:

1. Weltkrieg
Aron Johann, Aschauer Leopold, Bugani Guido, Fischer F., Forsthuber Johann, Frauendienst Michael, Fux Ignaz, Geitzenauer Josef, Huber Anton, Lechner Karl, Pemmer Edmund, Redl J., Uresch Ludwig, Völker Johann, Weber Johann, Wölfl J.

2. Weltkrieg
Berner Josef, Bernleitner Hans, Daniel Anton, Entrich Alfred, Freudenberger Hans, Geitzenauer Franz, Huber Franz, Lackner Aloisia, Lackner Johann, Lutz Eduard Anton, Medrachwan Iwaschenko, Puhl Johann, Schütz Anna sen., Schütz Anna jun., Schütz Franz, Szopa Jahn, Tiefenbacher K., Wenglacz Ignaz, Zimmel Josef, 3 Unbekannte

Zum „Kriegsgrab“ schreibt Paul Ney im Pfarrbuch Gföhl:
Auf dem Gföhler Friedhof, links neben der ehemaligen Aufbahrungshalle (Sinzendorfergruft), befindet sich das Kriegsgrab M/48, auf dessen Stein die Namen von Kriegsopfern beider Weltkriege verzeichnet sind.
Zumeist handelt es sich um Soldaten, die in ihre Heimat überführt wurden, andere wieder erlagen erst nach Kriegsende daheim ihren schweren Verletzungen oder Krankheiten, die sie sich im Felde zugezogen hatten.
Wir lesen aber auch die Namen fremder Personen, die im Zuge der Kriegsereignisse in unsere Pfarre gekommen waren, hier starben oder auch ermordet wurden.
So finden sich die Namen der beiden Reittener Bombenopfer, Aloisia und Johann Lackner, der von einem russischen Deserteur und einheimischen Mittätern ausgerotteten Familie Schütz, ferner Leute, die bei uns während der Kriegs- und ersten Nachkriegszeit ein tragisches Ende fanden.
Der Name des 1945 durch einen Unfall bei der Flucht ums Leben gekommenen 14-jährigen Reinhold Matschiner aus Gföhl (begraben in Admont, Steiermark) ist sonderbarerweise unter den Gefallenen auf dem Kriegerdenkmal in der Pfarrkirche abgeführt (geb. in Gföhl am 8. Jänner 1931; Tom. XII, pag. 34)
Die auf dem Grabstein genannten Einheimischen sind in ihren Familiengräbern beigesetzt, nur einige Fremde fanden in diesem Grab ihre vorläufige letzte Ruhestätte, bis sie – es waren fünf an der Zahl – zusammen mit acht Meislinger Kriegstoten des dortigen Grabes M/84 am 27. März 1980 exhumiert und auf den schönen Heldenfriedhof von Oberwölbling überführt wurden.
Auch Eduard Anton Lutz lag nie in diesem Grab; er sollte es auf insgesamt drei Gräber bringen, bis ihm endlich die ewige Ruhe zuteil wurde; Johann Zimmel liegt in einer letzten Ruhestätte, die heute einer Gföhler Familie gehört.
Ein ehemals privates, denkmalartiges Grab, das erst spät zu einem Kriegsgrab erklärt wurde, ist das des Oberleutnants d. Res. Hans Bernleitner (geb. 24. März 1896 in Wien, † am 7. Oktober 1940 in Bruck an der Mur) beim Durchgang vom Alten in den Neuen Friedhof [siehe Nr. 57]; auch sein Name findet sich auf Grab M/48, obwohl er nie darin geruht hat; dies gilt auch für die beiden folgenden Kriegsopfer:
Pionier Franz Huber, geboren am 5. August 1921, Gföhleramt, † am 31. Dezember 1943 im Reservelazarett Wien III, IV/c (Grab IV/89), sowie Soldat Karl Tiefenbacher, Eisenbergeramt, geboren am 16. Juni 1907, † am 8. April 1945 in Klosterneuburg (Grab M/82), sie beide ruhen in privaten Familiengräbern des Gföhler Friedhofes.
Einige der auf dem Kriegsgrab Genannten sind auch auf dem Kriegerdenkmal in der Pfarrkirche angeführt!

Anmerkung:
Während der NS-Herrschaft wurden im Osten die beiden Reittener Juden Moritz und Berta Kreuzer durch Vergasung ermordet. Diese Namen scheinen auf keiner Gedenktafel oder Gedenkstätte auf. Lediglich Dr. Karl Schwarz hält die Erinnerung an diese beiden zivilen Opfer im Dorfbuch Reittern wach.

Die letzte Ruhestätte für einige, ursprünglich im Gföhler Kriegsgrab beigesetzte; der Soldatenfriedhof in Oberwölbling.

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