
Artikel-Tagebücher - Zeitpunkt.Gföhl - Ausgabe 2017-2
Ausgabe 02 2/2017
2017 jährt sich der Todestag von DI Ernest Kugler zum 25-igsten Mal. Mag. Herbert Stastny erinnert sich mit Wehmut an dessen Ableben am 08.11.1992 und meint: „Er war für mich ein besonders selbstlos hilfsbereiter Mitarbeiter in unserer Runde (BHW, immer humurvoll und heiter).“
NÖN 47/1992
Dipl. Ing. Ernest Kugler starb im 46. Lebensjahr
GFÖHL. Dipl. Ing. Ernest Kugler, Sohn des früheren bekannten Spenglermeisters Ernest Kugler, verstarb am 8. November an einem mit großer Geduld ertragenem Leiden im 46. Lebensjahr. Ernest
Kugler war bei den DOKW [Donaukraftwerke] beschäftigt und erwarb sich als Mitarbeiter des Gföhler und Jaidhofer Heimatbuches große Anerkennung....
Im Waldviertler Kulturspiegel, Heft 38, Dezember 1992, wird des verstorbenen Dipl. Ing. Ernest Kuglers gedacht, wobei unter anderem ausgeführt wird:
„Wir verlieren mit dem Verstorbenen nicht nur einen guten Freund, sondern auch einen ausgezeichneten und anerkannten Fachmann auf dem Gebiete der Heimatforschung, Fachrichtungen Mineralogie,
Archäolo-gie und Flurnamen.
Die Lücke, die sein unerwarteter Tod in unseren Reihen gerissen hat, ist nicht zu schließen.
Ernest war maßgeblicher Mitarbeiter beim Gföhler und Jaidhofer Heimatbuch, er verfasste auch verschie-dene Fachartikel in anderen Publikationen und legte eine umfangreiche private
Mineraliensammlung an, die in den nächsten Jahren auch für eine interessierte Gföhler Öffentlichkeit hätte zugänglich gemacht wer-den sollen.
Es waren vor allem seine Gewissenhaftigkeit, sein genaues Arbeiten und auch seine Zuverlässigkeit, die un-seren Freund auszeichneten.
Nie tat er sich hervor, seine Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft waren in unserem Kreis geradezu sprich-wörtlich.
Ernest wurde am 14. Juni 1947 in Krems als erstes Kind des Gföhler Spenglermeisters Ernest Kugler und dessen Gattin Friederike geboren.
Er besuchte die Volksschule Gföhl, dann das Bundesrealgymnasium in Krems. Nach der Matura studierte er an der Wiener Hochschule für Bodenkultur, und nach Beendigung seines raschen Studiums
arbeitete er als Hydrologe bei den Donaukraftwerken.
Unser Freund war verheiratet mit Gattin Edeltraud, geborene Loidl aus Gföhl, die ihm die Töchter Ulrike und Alexandra schenkte.
Obwohl das Ehepaar währen der Woche in Wien wohnte, so verbrachte es doch die Wochenenden und Feri-en stets im Elternhaus zu Gföhl.
Ernest Kugler betrieb in seiner Freizeit auch den Tennissport, sein großes Steckenpferd aber war die Hei-matforschung, die ihm gleich nach der Obsorge für seine Familie zum Hauptinhalt seines
allzu kurzen Le-bens werden sollte. Unsere ganze Anteilnahme wendet sich nun seiner leidgeprüften Familie zu.“
Walter Enzinger sprach im Namen aller seiner Freunde aus dem NÖBHW am offenen Grabe folgende Wor-te, die jedem von uns aus dem Herzen kamen:
Lieber Ernest!
Wenn deine Freunde heute vor Deinem Grab stehen, so sind sie alle tief betroffen.
Wir lernten dich schon in deiner frühesten Jugend kennen, und schon damals war Dir Deine Aufrichtigkeit und Treue, Deine Strebsamkeit und Gewissenhaftigkeit ins Gesicht geschrieben.
Zuletzt schätzten wir Dein Wissen und Deine Erfahrung im Freundeskreis des „Jour fixe“, vor allem aber in Deinen Beiträgen in den gemeinsam verfassten Büchern.
Du warst ein vorbildlicher Familienvater und hattest darüber hinaus noch Zeit, Deinen erd- und heimatver-bundenen Hobbys nachzugehen – seien es die Archäologie, die Geologie und seien es Deine
Flurnamen ge-wesen.
Auch der Sport bereitete dir bis zuletzt große Freude.
Wir verlieren mit Dir nicht nur einen Fachmann und Experten der Heimatforschung, sondern vor allem aber einen Freund.
Wieviel habe ich mit Dir über die Bewältigung des Lebens und deiner Krankheit diskutiert!
Deine Lebenskraft und Energie hast du voll Deiner Krankheit entgegengesetzt, doch reichten sie nicht aus.
Lieber Ernest, es kann für dich kein Trost mehr sein,
aber Du bist und bleibst uns Vorbild.
Ernest, ruhe in Frieden in der Gföhler Heimaterde,
um die Du Dich sosehr verdient gemacht hast.
Wir werden Dich nie vergessen!
ZEIT.PUNKT GFÖHL
In dieser Rubrik soll besonderen Ge- oder Bedenktagen Raum gegeben werden. Erinnerungen an denkwürdige Tage oder Ereignisse. Ich lade Sie herzlich ein Anregungen oder selbst Artikel
beizubringen. Der Autor zeichnet natürlich für den Inhalt selbst verantwortlich, die Entscheidung über die Wiedergabe liegt jedoch beim Medieninhaber.