016 - Schubertdenkmal
Entstehungsgeschichte:
Land Zeitung, 10.10.1928
(Schubert-Gedenkfeier und Denksteinenthüllung) Am 23. v. veranstaltete der Gesang- und Orchesterverein eine gut vorbereitete und wohlgelungene Schubertgedenkfeier. Die Opferwilligkeit
der Bevölkerung machte es möglich, am kleinen Platze zwischen Kirche und dem alten Gemeindehause einen Denkstein mit dem wohlgelungenen Bildnis des unsterblichen Liederfürsten Franz Schubert
aufzustellen. Die Ungunst des Wetters verhinderte leider eine Feier im Freien und so mußte auch die Uebergabe des Denksteines in die Obhut der Gemeinde im Saale Edhofer stattfinden. Hier
versammelten sich um 9 Uhr vormittags die Mitglieder des Vereines mit Herrn Obmann Dr. Gruber, die Spitzen der Behörden, die Gemeindevertretung mit Bürgermeister Kippes und Abordnungen aller
Vereine. Nach der feierlichen Einleitung durch Schuberts „Hymne“ (Herr unser Gott), hielt Herr Obmann Dr. Gruber die Gedenkrede. Ausgehend von der seinerzeit vom hiesigen Vereine aufgeführten
As Dur Messe, würdigte er die große und unerreichte Bedeutung Franz Schuberts für das gesamte Musikleben des deutschen Volkes. Mit der Absingung des Volksliedes: „Der Lindenbaum“ schloß die
Vormittagsfeier. Unter Vorantritt der Musikkapelle des kath. Burschenvereines begaben sich die Teilnehmer an der Feier in die Kirche, wo der Gesangverein unter Leitung des Chormeisters Franz
Lindner die „Deutsche Messe“ von Franz Schubert zum Vortrage brachte. Kooperator Sturm würdigte in seiner Predigt mit zu Herzen gehenden Worten die erhebende Bedeutung des Kirchengesanges in
dem auch Franz Schubert soviele Perlen seiner Musik schuf. Abends fand, ebenfalls im Saale Edhofer, ein Konzert statt. Hier zeigte sich sowohl das Orchester, als auch der gemischte und der
Männerchor auf der Höhe seines Könnens. ... Es sei hiemit auch an dieser Stelle allen mitwirkenden Damen und Herren, besonders Herrn Pfarrer Rametsteiner, Herrn Kooperator Sturm und
Kaufmannsgattin Frau Krompas herzlichst gedankt, ebenso der löblichen Sparkasse und der Gemeindevertretung, die durch ihre namhaften Spenden die Errichtung des Gedenksteines ermöglicht haben.
Nicht nur in Gföhl gedenkt man des Liederfürsten:
Land Zeitung, 28.11.1928
Rastbach. (Schubertfeier) Am 18. d. wurde der 100. Todestag von Franz Schubert den Verhältnissen entsprechend in würdiger Weise gefeiert. Vor dem Schulgebäude steht eine
frisch gepflanzte Linde und ein Gedenkstein mit der Inschrift: „Dem Liederfürsten Franz Schubert gewidmet, 19. November 1928, Schule Rastbach“. Um 9 Uhr vormittags sangen die Schulkinder bei
der hl. Messe die Schubertmesse: „Wohin soll ich mich wenden“. Nach dem Gottesdienst strömten die Kirchenbesucher in den Schulhof, wo Herr Oberlehrer Ignaz Hetzendorfer die Festrede hielt. Nach
Enthüllung des Gedenksteines sangen die Schulkinder die Schubertlieder: „Der Lindenbaum“ und „Die Forelle“. Der Kirchenchor, der sich ebenfalls an der Feier beteiligte, sang die Schubertchöre:
„Der du von dem Himmel bist“ und „Die Nacht“.
Land Zeitung. 29.6.1978
Schubertdenkmal renoviert
GFÖHL – Das anläßlich des 100. Todestages im Jahr 1928 vom Gesang- und Orchesterverein errichtete Schubertdenkmal in Gföhl bei der Pfarrkirche wurde rechtzeitig vor dem leider nahezu
ins Wasser gefallenen Volksmarsch renoviert. Trotz der beengten Lage ist aus der nunmehr 50jährigen Linde ein stattlicher Baum geworden. Das schöne schmiedeeiserne Gitter wurde vom Rost befreit
und das Beet rund um das Steindenkmal mit Blumen bepflanzt. ...
Walter Enzinger berichtet im Gföhlerwald Kulturspiegel, Nr. 62, November 2002:
Schubert-Denkmal in Gföhl wird 75 Jahre
Anlässlich des 100. Todestages von Franz Schubert errichtete der Gesang- und Orchesterverein Gföhl unter der Leitung von Notar Dr. Wilhelm Gruber das Schubert-Denkmal. Der Naturfels mit einer
Syenit-Platte und einem Schubert-Relief in Kupfer wurde neben einen neu gepflanzten Lindenbaum gesetzt.
Der Gföhler Kunstschlosser Mauritz Tepper fertigte das runde Schmiedeeisengitter an. Anlässlich einer großen Schubert-Feier am 23.9.1928 wurde unter Kapellmeister und Chorleiter Franz Lindner
der Gedenkstein feierlich enthüllt.
Im Zuge der Hauptplatzgestaltung fiel dieses Denkmal bzw. das Schmiedeeisengitter der Modernisierung dieses Platzes fast zum Opfer. Letztlich wurde doch im Zuge der Pflasterung das Fundament
erneuert und das Gitter instand gesetzt.
Nun wäre nur noch eine Renovierung oder Erneuerung des Naturfelsens und eine gärtnerische Gestaltung und Pflege von Nöten. Für das Jahr 2003 würde sich ein neuerliches Gedenken an Franz
Schubert, dem 75-jährigen Bestehens des Denkmales und der Renovierung in Form einer Gedenkfeier oder eines Konzertes anbieten.
Siehe auch:
Bezirkschronik Gföhl, Band 1, Friedrich Weber, 2006