013 - Sinzendorfer-Wappen Gföhl
Dem Pfarrbuch Gföhl, Hg. Walter Enzinger, 2003, kann bezüglich des Wappens entnommen werden:
„Das Wappen (2. Hälfte d. 17. Jh.) an der Westseite des Turmes, über dem Eingang, ist ein sogenanntes Allianzwappen (Doppelwappen Sinzendorf-Holstein).
Heraldisch rechts (also vom Betrachter links) zeigt es das Wappen des Grafen Georg Ludwig von Sinzendorf, heraldisch links das Wappen seiner 2. Gattin, Dorothea Elisabeth Prinzessin von
Schleswig Holstein, das auch den Fürstenhut trägt (Trauung 1661).
Dieses Doppelwappen hatte sich wohl schon auf der ursprünglichen Kirche befunden, war dort offenbar nach 1662, als Georg Ludwig die Herrschaft Gföhl zu Jaidhof gekauft hatte, angebracht und
später auf die neue Kirche übertragen worden.
Die Annahme Biedermanns, dass es sich bei dem heraldisch rechten Wappen um jenes Philipp Ludwigs von Sinzendorf handle, ist also unrichtig! 1897 berichtet Pfarrer Franz Ettenauer von heute
nicht mehr bekannten „Wappenbildern für die Sinzendorfischen Requien und Stiftungen“, die auch noch 1922 (bei Pfarrer Rametsteiner) im Oratorium auf der Evangelienseite (links) mit den
(schmiedeeisernen) Kunstblumen (Pfarrer Ettenauers) u.a. Dingen aufbewahrt werden.“
SR Paul Ney berichtet im Gföhlerwald Kulturspiegel, Ausgabe Nr. 51, Mai 1997: „Als einst zu Dechant Stadlers Zeiten unser Kirchturm einmal eingerüstet war, kletterte ich zu diesem
`Sinzendorfer-Wappen` empor und versuchte, das bereits stark verwitterte Spruchband zu entziffern, das sich oberhalb des genannten Allianzwappens befindet. Leider aber mußte ich feststellen,
daß nur mehr Bruchteile eines lateinischen Satzes zu erkennen sind, der etwa dem Sinn nach meint, daß die Kirche (oder deren Turm) zu Ehren des heiligen Apostels Andreas und der (hl.) Kirche
errichtet worden sei.“