008 - Prinz-Ehrentafel

Die Gedenktafel wurde für den Hauptmann der FF Gföhl, Franz Prinz, angebracht. Sie lautet:
„Andenken! Unserem verdienstvollen Ehren-Hauptmann Franz Prinz, 1890-1935, gewidmet von der F.F. Gföhl.“

Die Lokalpresse berichtet:
Kremser Zeitung, 11.4.1935
Gföhl (Todesfall) Am 6. April starb in Gföhl der weit über die Grenzen des Waldviertels hinaus wohlbekannte Herr Franz Prinz senior, Realitätenbesitzer, Gastwirt und Fleischhauer, Ehrenbürger der Marktgemeinde Gföhl, Ehrenhauptmann und Ehrenmitglied der freiw. Feuerwehr Gföhl, Ehrenmit-glied der freiw. Feuerwehren Eisengraben und Nieder-Grünbach, Bezirkskommandantstellvertreter des Bezirksfeuerwehrverbandes Gföhl, Vizepräsident des Roten Kreuzes, Zweigstelle Gföhl, Ehrenvorstand des Kameradschaftsvereines ehemaliger Krieger und Soldaten, Ehrenvorstand der Gastwirtege-nossenschaft Gföhl und vieler anderer Vereine, im 69. Lebensjahr nach einem rastlosen, arbeitsreichen Leben. Ehre seinem Andenken!

Land Zeitung, 17.4.1935
(Franz Prinz` letzte Fahrt) Das Begräbnis des so plötzlich von hinnen gegangenen Gasthofbesitzers Herrn Franz Prinz, des Ehrenbürgers von Gföhl, Ehrenmitgliedes der freiw. Feuerwehr und des Kameradschaftsvereines, gestaltete sich zu einer Trauerkundgebung von einer Mächtigkeit, wie sie Gföhl kaum je sah. Man schätzt die Teilnehmerzahl an der letzten Fahrt dieses volkstümlichen Mannes auf über 2000, obgleich es in Strömen regnete. Dem mit Blumen und Kränzen überschütteten Sarge, den unser Herr Pfarrer Hilber, assistiert von unserem Herrn Kooperator und den Herren Pfarrern von Rastbach und Niedergrünbach einsegnete, folgte u. a. die Gutsherrschaft Jaidhof, die Marktgemeindevertretung, die Vertreter aller Behörden von Gföhl, wie der Umgebung bis Krems hinab, zahlreiche Bürgermeister, der Landesverband der Feuerwehren, die Feuerwehren von weit und breit, insgesamt 300 Mann unter Führung des Herrn Bezirksobmannes Bürgermeister Ludwig Schindler von Brunn am Walde, die Kameradschaftsvereine von Gföhl und Umgebung, die Heimwehr, der Gesangsverein, der Gewerbebund und viele andere Körperschaften. Wie es schon wahrhaft ergreifend war, als sich am Vortage hunderte Bewohner von Gföhl und Umgebung im Trauerhause einfanden, um ihren lieben Vater Prinz nochmals zu sehen, so wirkte es erschütternd, als die Feuerwehren und Kameradschaftsvereine vor dem im Hofe aufgestellten Sarge ihres toten Führers defilierten und ihm so in tiefster Trauer nochmals den letzten Gruß und die letzte Huldigung darbrachten. Am Grabe sang der Gesangverein unter der Leitung des Chormeisters Herrn Lehrer Lindner das Lieblingslied des Toten „Das treue deutsche Herz“. Tieferschüttert hielten am Grabe die Herren Vizebürgermeister Huber namens der Marktgemeinde, die ihrem toten Ehrenbürger ein Ehrengrab gewidmet hatte, Bezirksobmann Schindler, der die großen Verdienste des Verstorbenen um das Feuerwehrwesen rühmte, Fachlehrer Wagner namens des Roten Kreuzes, dessen Vizepräsident Prinz war, und namens des Gesangvereines, zu dessen treuesten Mitgliedern er zählte. Wirtschaftsbesitzer Karl Kloiber namens des Kameradschaftsvereines, der Prinz erst vor wenigen Monaten ob seiner großen Verdienste ehrte, und Oberlehrer Hetzendorfer, Rastbach, namens der Heimwehr, des Hesserbundes, der Gastwirte- und der Fleischhauergenossenschaften, ergreifende Abschiedsansprachen, welche die Trauer aller um den Heimgegangenen erkennen ließen. Die Kapelle unserer Feuerwehr spielte unter der Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Daniel das Lied „Ich hatt` einen Kameraden“, indessen Salven die letzten Grüße ins Grab nachsandten. Vom Schmerze gebeugt, schied man von der letzten Ruhestätte eines Mannes, der uns ein Vorbild selbstlosen Wirkens und aufrechten Wesens für immerdar bleiben wird.

Siehe dazu:
Bezirkschronik Gföhl, Bände 1 und 2, Friedrich Weber, 2006 und 2007

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