Seeb 0028 - Haagmühle
Besitzer 2014
Müller Jürgen
Land Zeitung. 11. 3. 1954
Seeb. Todesfall. Am 4. März verschied nach langem schwerem Leiden Herr Johann Ochsenbauer im 78. Lebensjahre. Er führte durch Jahrzehnte das Sägewerk Seeb der Herrschaft Brunn am Walde
mit Fleiß und Umsicht, von jedermann geschätzt und geachtet. Um ihn trauern seine Gattin und die beiden Töchter Frau Hermine Blauensteiner und Frau Mitzi Tomanek, Tischlermeistersgattin aus
Ober-Meisling.
Walter Enzinger, 2012
Ämterbuch
Haag-Mühle
Unterhalb der Langwiesenmühle bei der Einmündung des Loiwein Baches in den Gföhlbach liegt die Haagmühle. Der Name stammt vom einstigen Besitzer Hanß Haag ab (1630).
Erstmals wird die Mühle im Urbar 1604 mit den Eigentümern Balthasar Poderer und Erhard Huber genannt. Grunddienstpflichtig waren die Eigentümer an die Pfarrherrschaft
Obermeisling.
Im Mühlenzinsbuch des Jahres 1662 ist vermerkt: Georg Wagner, eine mühl mit zween Gäng. Alois und Amalia Hellerschmied verkauften im Jahre 1893 als letzte Müller die
Liegenschaft an den Besitzer des Gutes Brunn am Wald, Bernhard Freiherr von Ehrenfels, der die Mühle in ein Sägewerk umbaute, das durch das Gut Brunn mit Oktober 1958 aufgelassen
wurde.
Der Verlauf des Mühlbaches ist heute noch erkennbar.
Eigentümer des Hauses ist Jürgen Müller.
Franz Fux, 1993
Seeb
Mittermühl, Haagmühl am Haagbach
Hausbesitzer
bis 1604 Balthasar Spadler
1604 Urban Huber
1630 Mathiaß Hager
1648 Witwe
1648 Matthias Pettinghammer
1650 Hans Haag auf der Mittermühl
1650 Georg Wagler
1680 Zacharias Wagler
1718 Witwe
1719 Adam Wagler, Elisabeth (vorher Müller auf der Langwiesenmühl)
1726 Witwe
1726 Lorenz Thürnmüller
1789 Joseph Grüner, Anna Maria (Thürmüller)
1810 Witwe
1810 Michael Pruckhner
1813 Witwe
1815 Mathias Kerbler
1823 Johann Lukas, Anna Maria (Scheibenhofer)
1834 Joseph Lukas
1839 Anton Güttenberger
1839 Katharina (Kloiber, von Els)
1867 Witwe
1868 Alois Hellerschmied, Amalia
1893 Bernhard Freiherr von Ehrenfels (Gut Brunn)
1934 Friedrich (Baron) Wieser
1937 Margaretha Erhardt (geb. Prinzessin Hohenlohe-Österreich)
1954 Firma Schiewitz & Co. (21/25)
1954 Ing. Ludwig Karl (4/25)
1957 Ludwig Karl
1959 Alois Blauensteiner
1991 Witwer
Franz Fux, 1996 [Auszug]
900 Jahre Meisling
Unterhalb der Langwiesenmühle nächst der Einmündung des Loiweinbaches – auch Linzbach genannt – in den Litschgrabenbach befand sich einst die sogenannte „Haagmühle“. Grunddienstpflichtig waren
ihre Eigentümer an die Pfarrherrschaft Obermeisling, die Vogtei hatte das Waldamt und spätere Herrschaft Gföhl inne.
Die früheste namentliche Erwähnung von Eigentümern dieser Mühle findet sich daher auch in Urbaren und Grundbüchern der Herrschaft Gföhl. Sie sind dort unter dem Titel „Die hernach beschriebenen
gehören mit dem Grunddienst einen jeden Pfarrer zu Meysling und mit der Vogtey zum Wald Gföhl“ angeführt...
Im Urbar und Grundbuch der Herrschaft Gföhl des Jahres 1604 finden sich Balthasar Spaderer (Poderer) und Erhard Huber als Eigentümer der Haagmühle verzeichnet...
Am 27. April 1867 verstarb Anton Guttenberger und die Witwe verkaufte am 12. August 1868 Haus samt Mühle und Grundstücken an Alois und Amalia Hellerschmied. Sie waren die letzten Hausbesitzer,
die hier die Mühle gewerblich betrieben. Am 13. Februar 1893 verkauften sie die Liegenschaft an den Besitzer des Gutes Brunn am Wald, Bernhard Freiherr von Ehrenfels, von welchem die Mühle in
ein Sägewerk umgebaut und Rundholz aus den eigenen Waldungen zu Schnittholz verarbeitet wurde. Zum Sägemeister wurde Johann Schiller bestellt, von welchem sein Stiefsohn Johann Ochsenbauer
diese Stelle übernahm. Johann Ochsenbauer versah diesen Dienst durch 50 Jahre und wurde im Jahr 1954 von seinem Schwiegersohn Alois Blauensteiner abgelöst. Johann Ochsenbauer, geboren am 24.
Juni 1876, verstarb am 3. März 1954.
Die Auflassung des Sägewerkes durch das Gut Brunn erfolgte am 31. Oktober 1958.
Der vorherige Sägemeister und Forstarbeiter des Gutes Brunn, der im Haus Nr. 28 wohnhafte Alois Blauensteiner, konnte im Jahr 1959 gemeinsam mit seiner Ehefrau Hermine (geb. Ochsenbauer) das
Haus käuflich erwerben.
Das Haus wurde zum Wohnhaus umgestaltet und die ehemaligen Baulichkeiten der Säge und Mühle entfernt.
In den frühen schriftlichen Quellen wird die Haagmühle als im Litschgraben, später als im Wurfenthalgraben und dann in Untermeisling gelegen bezeichnet.
Bei der allgemeinen Häusernummerierung im Jahr 1771 erhielt das Haus die Nummer Seeb 28 und wurde 1824 in die Katastralgemeinde Seeb einbezogen. Ab dem Jahr 1850 bis zum Jahr 1967 war die
damalige Haagmühle der politischen Gemeinde Seeb zugehörig. In den Wirtschaftsbüchern der Herrschaft Brunn wurde das Haus als „Seeber Säge“ geführt, im Volksmund „Brunner Säge“ genannt. Während
der Patrimonialzeit war die Haagmühle zum „Amt Litschgraben“ der Herrschaft Brunn obrigkeitlich zugeordnet.
Seit 1. Jänner 1968 ist das Haus Seeb Nr. 28 gemeinsam mit der ehemaligen Gemeinde Seeb der Großgemeinde und heutigen Stadtgemeinde Gföhl zugehörig.