0276 - Post
Besitzer
1919: Huber Heinrich und Laura
1920: Prinz Franz und Anna
1922: Baumgartner Josef und Anna
1927: Bezirksstraßenfonds Gföhl
1940: Sparkasse Gföhl
1952: Republik Österreich, Post- u. Telegrafenverwaltung
1958: Österreichische Post AG
Gföhl, als zentraler Ort in der Entwicklung der Region, spielte auch für den Posttransport eine wichtige Rolle. Nach dem Wiener Postbericht 1783 fuhr ein Postwagen von Zwettl über Gföhl und Langenlois nach Wien, Jeden 5. und 20. eines Monats fuhr auch ein Wagen von Wien über Gföhl nach Zwettl.
1793 wurde der Isabella Freiin von Ehrmanns bewilligt, in Gföhl Nr. 15, heute Pollhammerstraße Garage Apotheke – Schuster, eine ordentliche Poststation zu errichten und mit jenen in Krems, Zwettl und Göpfritz in Verbindung zu treten. Bezüglich der Tarife für den Personentransport und von Postgütern muss sie sich an die bestehende Ordnung halten.
Von 1797 bis etwa zur Hälfte des 19. Jahrhunderts befand sich die Post auf Haus Nr. 24, Körnermarkt 6, heute Fliesen Reiter. Das Grundbuch nennt ab 1797 den Postmeister Anton Denk, 1803 Franz
Klupp als Hauseigentümer. 1853 starb k.k. Postmeister Klupp auf Nr. 79, heute Pollhammerstraße 4, im Alter von 74 Jahren. 1859 schien als Postmeister Ignaz Segalla auf Haus Nr. 79 auf. 1864
wurde auf dem selben Haus Postmeister Ernest Dum (später „Thum“) angeführt, der 1869 den seit dem Brand von 1820 verfallenen Schüttkasten Nr. 18, heute Mietwohnungen des Anton Peneder in der
Kreuzgasse 3, käuflich erwarb und zu Pferdestallungen ausbaute. Sein Sohn Otto wurde ärarischer k.k. Postmeister, auf ihn folgte Franz Mixner. Seit 1867 hatte Gföhl ein Telegraphenamt, der
Geldanweisungsdienst wurde eingeführt. Seit 1873 fungierten Landbriefträger. Die Postsparkasse wurde 1883 eingeführt, 1912 erhielt Gföhl das Telefon, 1919 begann der staatliche Autoverkehr mit
Krems. Die kleinen, grauen Fahrzeuge reichten für den Bedarf. Leopold Emberger (Nr. 117) war der letzte Postillon.
Mixner verkaufte das Haus Nr. 79 an die Familien Denk (Friseur) und Wagner (Sattler), den Schüttkasten erwarb die Familie Schützenhofer. Das Postamt aber verblieb weiterhin auf dem Haus (Nr.
79).
Unter Postoberverwalter Josef Hohenbichler errichtete die Postverwaltung 1926 eine Postgarage für drei Autos im Unteren Bayerland.
1952, nach rund hundertjähriger Präsenz auf Haus Nr. 79, übersiedelte das Postamt in das „Gemeindehaus“ Nr. 76, Kirchengasse 1, heute Jutta Gerstl.
1958 wurde unter Vorstand Martha Eischer schließlich das heutige Postamt in der Kremser Straße 8 errichtet und bezogen.
1965 erhielt Gföhl die Postleitzahl „3542“, seit 1966 ist der Selbstwählverkehr möglich. Ende 1969 trat Frau Eischer, seit 1944 Amtsvorstand, in den verdienten Ruhestand, auf sie folgte bis 1972 Franz Gamerith. Von 1972 bis 1978 war Franz Wagner Amtsvorstand, danach Franz Forstreither.
1982 – Sondermarke „Gföhl“
Aus Anlass der Feierlichkeiten zur 800-Jahr-Feier des Marktes Gföhl legte die Post über Initiative von Walter Enzinger eine Sondermarke auf, eine interessante Ausstellung wurde unter anderem
auch von Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger besucht.
1993 - 200 Jahre Post in Gföhl (1793 gegründet)
Zum Jubiläum des 200. Jahrestages der Gründung der Post in Gföhl wurde ein Sonderstempel kreiert sowie eine Sonderausstellung im Stadtsaal veranstaltet.
2007 - Ausgliederung der Postzustellung
Den „guten alten Postler“ wie er von früher bekannt war, der im Postamt seine Post zum Austragen sortierte, und der auch am Postamt mitunter für den Bürger zu erreichen war, gibt es nicht mehr.
Umstrukturierungsmaßnahmen setzen Produktivitätsziele, welche auf eine Verringerung des Personalstandes zielen.
Mit 1. März 2007 wurde die neue Zustellbasis im Betriebsgebiet Gföhl-Ost in Betrieb genommen. Zu diesem Zeitpunkt nahmen 21 Mitarbeiter ihre Tätigkeit auf, um die Zustellbereiche der
Postfilialen 3542 Gföhl und 3532 Rastenfeld zu betreuen.
Unter Zuhilfenahme des ansehnlichen Fuhrparks (13 Autos, zwei Mopeds) werden täglich 70 Ortschaften in den acht Gemeinden Gföhl, Jaidhof, Rastenfeld, Lichtenau, Krumau, Zwettl (Friedersbach),
Waldhausen (Niedernondorf) und Weinzierl (Nöhagen) angefahren und dabei 4.910 Abgabestellen betreut, wobei täglich insgesamt 1.050 Kilometer zurückgelegt werden.
Leiter der Zustellbasis ist Karl Zach, ihm stehen 15 Zusteller, ein interner Springer sowie vier Vorsortierkräfte zur Seite. Im Schnitt werden täglich 9.700 Briefsendungen und 180 Pakete
zugestellt.
Geschichtliches
Gemeinderat, 20. 11. 1907
Postdirektion fragt an wegen der Amtsstunden an Sonn- und Feiertagen nachmittags. Bürgermeister wird ermächtigt mitzutheilen, daß diese Amtsstunden von 1 - 2 Uhr nachmittags erhalten bleiben
sollen.
Österreichische Land-Zeitung, 4. 5. 1918
Postfahrten Krems-Gföhl und zurück. Seit einiger Zeit hat der Gasthofbesitzer Herr Franz Prinz von Gföhl die Fahrpost Krems-Gföhl und zurück übernom¬men, die leider seit Jahr und Tag
täglich nur je einmal verkehrt. Der Mangel an Pferden und Futter läßt mehr nicht zu, deshalb begrüßt die Bevölkerung von Krems sowie des ganzen Bezirkes Gföhl die Nachricht, daß sich Herr Prinz
mit dem Gedanken trägt, in Bälde eine Automobil-Verbindung zwischen Krems und Gföhl zu stellen, die hoffentlich erwartungsvoll schon in diesem Sommer verkehren und die Fahrgäste einerseits von
den Qualen der bisherigen Postfahrten erlö¬sen und diesen auch verbürgen wird, nicht etwa wie jetzt nach stundenlangem Warten bis zur Abfahrt schließlich zurückbleiben zu müssen, weil kein
Platz mehr ist. Man kann sich denken, was das heißt, zur Fahrt Vorbereitungen nach allen Richtungen getroffen zu haben, um dann nicht befördert zu werden. Infolge solcher Erscheinungen spielten
sich schon manche aufregende Szenen bei der Postfahrt ab. Das alles fällt mit der neuen Automobil-Postverbindung. Möge Herr Prinz recht bald diese eröffnen, das wünscht die gesamte Bevölkerung.
Österreichische Land-Zeitung, 18. 7. 1918
Die Postfahrten Gföhl – Göpfritz wurden mit 19. Mai laufenden Jahres aufgelassen.
Dagegen werden mit 1. Juli 1918 angefangen statt der gegenwärtig nur einmaligen Postfahrt Gföhl – Krems täglich zweimalige Postbotenfahrten eingerichtet.
Land Zeitung, 1. 2. 1919
Autoverkehr Krems – Gföhl. Der ab 1. Februar von der Post- und Telegraphendirektion eingeführte Autoverkehr zwischen Gföhl und Krems [erste öffentliche Postkraftwagenlinie des Waldviertels]
wickelt sich folgendermaßen ab: Gföhl ab 4.40 früh, Krems an 6 Uhr früh (zum Wiener Zug), Krems ab 9.30 vormittag (nach Ankunft des Wr. Zuges), Gföhl an 12 Uhr mittags, Gföhl ab 3.45
nachmittags, Krems an 5.25 nachm. (zum Wiener Zug), Krems ab Bahnhof 8.10 Uhr (nach Ankunft des Wiener Zuges), Gföhl an 11 Uhr nachts.
Land Zeitung, 8. 3. 1919
Automobilprobefahrt Krems-Gföhl. Am 28. Februar fand unter der Leitung des Herrn Postrat Schüffl der Post- und Telegraphendirektion Wien eine Probefahrt der neuerrichteten
Postautomobilverbindung Krems-Gföhl statt. An derselben nahmen teil Bezirkshauptmann Dr. v. Stahl, die Bauoberkommissäre Erben, Kretschmer, Strambs und Hradil, Bürgermeister Liebenberger
(Gföhl),... Regierungsrat Weiß (Gföhl), die Gemeinderäte Ludwig Grabner und Hintenberger (Senftenberg), Josef Oser, Obmann des Bezirksstraßenausschusses Krems, ... Die Abfahrt des Autos
erfolgte vom hiesigen Postamte Krems und wurde auch die Brief- und Paketbeförderung probeweise durchgeführt. Die Probefahrt verlief glatt und befriedigte alle Teilnehmer äußerst. Infolge der
Postbeförderung, welche an allen Orten praktisch durchgeführt wurde, währte die erste Fahrt bis Gföhl über zwei Stunden. Ueberall wurde das prächtige Fahrzeug von der Bevölkerung wärmstens
begrüßt. In Gföhl vereinigte ein vorzügliches Mittagessen alle Teilnehmer in Herrn Glasers Gasthaus und imponierte insbesondere der vorzügliche Tropfen Wein auch den Kremsern ganz gewaltig. Nur
14 K die Mahlzeit, die sich jeder Teilnehmer selbst bezahlte. Die um halb 5 Uhr angetretene Rückfahrt er¬forderte nur fünfviertel Stunden Zeit. Wir können nicht umhin, der ausgezeichneten
Ausstattung der Autos Erwähnung zu tun, und ist es für die Bevölkerung ge¬radezu eine Wohltat, eine himmlische Fahrt, wenn man an die Qualen aller Art zurückdenkt, welche die Besucher des
Kremstales bisher auf den Postfahrten erle¬ben mußten. Der Fahrplan ist Gföhl ab 4 Uhr früh, Krems an 6.15 früh zum Wiener Frühzug, Krems ab Bahnhof nach Ankunft des Wienerzuges 8.15 Uhr
abends, Postamt Krems ab 8.30 Uhr, Gföhl an 10.30 Uhr nachts. Es wird Aufgabe des Publikums sein, diese Fahrgelegenheit recht stark in Anspruch zu nehmen, das Un¬ternehmen in jeder Weise zu
unterstützen, nachdem es von der Rentabilität abhängig ist, ob diese Automobilfahrt zu einer ständigen Einrichtung gemacht wird. Zweifellos kommt die Automobilfahrt einem dringenden Bedürfnis
der ganzen Bevölkerung nach. Der Fahrpreis Krems-Gföhl beträgt 8.40 K.
Land Zeitung, 12. 8. 1936
Gföhl. (Wieder Postmeister) Nun haben wir in Österreich wieder den altehrwürdigen „Postmeister“ und kürzlich erfolgte die Ernennung des ersten Postmeis¬ters. Gerade hier in Gföhl
spielte der Herr Postmeister eine große Rolle, war Gföhl doch immer ein Knotenpunkt des Postwagenverkehrs bis Krems hinab und bis Zwettl, Groß Gerungs usw. hinauf. Wir erinnern nur an das
Postmeistergeschlecht Thum, das in der Geschichte unseres Marktes immer eine sehr angesehene und wichtige Rolle spielte. Mit der Wiedereinführung des Titels Postmeister ist ein ehrwürdiges
Stück Postgeschichte zu neuem Leben erweckt worden. Der Postmeis¬tertitel ist einer der wenigen Standesbezeichnungen, die Jahrhunderte in Ehren durchgehalten hat und mit der Geschichte der Post
überhaupt aufs engste verknüpft ist. Der „Postmeister“ ist auch ein Begriff, der wie kaum ein anderer in der breiten Masse des Volkes, namentlich in der Landbevölkerung, tief verwurzelt ist.
Zur Kleinstadtgemeinschaft der Provinz zählte unbedingt neben dem Herrn Pfarrer, Förster und Oberlehrer, auch der Postmeister, der nicht selten auch berufen war, in der Gemeindestube des Ortes
ein gewichtiges Wort mitzureden. Maßgebende politische Männer der Vergangenheit sind aus dem Postmeisterstand hervorgegan¬gen. Viele Postmeister waren auch die Bürgermeister ihrer Ortsgemeinde.
Auch in Lied und Poesie wird man vielfach dem Postmeister begegnen. Die dienstrecht¬liche Stellung des Postmeisters war jahrhundertelang eine rein privatrechtliche, die sich allerdings im Laufe
der Entwicklungsjahre der Post, dank dem besonde¬ren Vertrauen, das sich der Postmeisterstand immer mehr zu erwerben verstand, mehr und mehr entwickelte und sogar zu einem gewissen Privileg
führte. Im vori¬gen Jahrhundert war das Dienstverhältnis der Postmeister entweder begründet auf die Erblichkeit, auf einem Dekret, oder mit einem Dienstvertrag. Der Postdienst wurde dem
Postmeister oder Poststatthalter, wie er auch hieß, verliehen, entweder mittels eines Posterblichkeitsprivilegiums, mittels Anstellungsdekretes, oder endlich mittels Dienstvertrag. Das
vertragsmäßige Verhältnis der Postmeister zur Postanstalt wurde in einer Verleihungsurkunde niedergelegt. In der Entschlie¬ßung vom Jahre 1840 wird darauf hingewiesen, daß diese
Dienstvertragsverleihungen nicht die Eigenschaft eines Staatsbeamten begründen. Die Postmeisterfrage war im alten österreichischen Parlament oft Gegenstand heftiger Debatten und jahrzehntelang
kämpfte der Postmeisterverein um die Regelung der verschiedenen Standesfragen, vor allem um den öffentlichen Beamtencharakter. Heute ist das Dienstverhältnis der Postmeister ausdrücklich als
öffentlich-rechtlich bezeichnet.
Aloisia Prinz berichtet in ihrem Buch „Ein altes Postfräulein erinnert sich“:
Das Postamt Gföhl gehörte im „Tausendjährigen Reich“ zum Abrechnungspostamt Krems. Am 1. Oktober 1946 wurden die Postämter in unserer Größenordnung wieder selbständig. Knapp bevor es soweit
war, wurde noch schnell „ausgemustert“, um Dienstposten für heimkehrende Soldaten frei zu bekommen. Das hat mir niemand gesagt, aber so war es sicher, denn ich habe es zu spüren bekommen. Die
machtvollen Großen haben sich daran erinnert, daß auf mein – in die Post so sehr verliebtes – österreichisches Herz einmal ein lichtbrauner Schatten gefallen war. Daraus wurde mir ein Strick
gedreht. Man gab mir einen Tritt. Au weh! Ende Juni 1946 bekam ich einen Brief, in dem ich von der Kündigung per 1. Oktober 1946 in Kenntnis gesetzt wurde... Die vielen Mitbürger, die 1945
außer Dienst gesetzt wurden, arbeiteten zu dieser Zeit fast alle wieder auf ihren alten Plätzen, und ihre Welt begann sich zu normalisieren. Und jetzt sollte ich eine Gefahr darstellen oder
Strafe verdienen? Verrückte Welt!...
Land Zeitung. 22. 9. 1966
Wählamt Gföhl automatisiert
Gföhl. – Ein lang gehegter Wunsch der Telephonteilnehmer des Gföhler Bezirkes ist in Erfüllung gegangen. Am 15. September wurde im Rahmen einer kleinen Feier das Wählamt Gföhl dem
Selbstwählverkehr angeschlossen...
Land Zeitung, 23. 10. 1969
Gföhl. Änderung der Amtsstunden beim Postamt. Mit Wirkung vom 13. Oktober 1969 wurden die Amtsstunden beim Postamt Gföhl neu festgesetzt. Montag bis Freitag, von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis
17 Uhr, Kassaschluß um 16 Uhr, Samstag von 8 bis 12 Uhr.
Land Zeitung. 30. 10. 1975
Gföhl. Todesfall. Theresia Pulker, Post-Oberinspektor i. R., die erst vor einem Monat ihren 85. Geburtstag gefeiert hat, ist am 19. Oktober verstorben. Die Verstorbene war lange die
Leiterin des hiesigen Postamtes und war... Ihren Lebensabend verbrachte sie in ihrem Häuschen in der Kremserstraße 20 in vorsorglicher Pflege von Mathilde Hagmann...
Land Zeitung, 14. 5. 1981
Werbestempel „800 Jahre Gföhl“
Gföhl. Seit 4. Mai wird offiziell auf die 800 Jahr-Feier 1982 hingewiesen. Wie das geschieht: Dem Postamt Gföhl steht ein Handrollwerbestempel zur Verfügung, der über Anregung von Walter
Enzinger, angeschafft wurde. Die Kosten der Anschaffung trägt die Marktgemeinde Gföhl. Der Abdruck dieses Handrollwerbestempels wird seit 4. Mai zusammen mit dem Poststempel auf allen
Poststücken, die Gföhl verlassen, angebracht.
Land Zeitung, 6. 4. 1982
Sondermarke „800 Jahre Gföhl im Waldviertel“
Gföhl. Zum ersten Mal seit Bestehen des Ortes Gföhl, das sind immerhin 800 Jahre, wird es heuer im Jubiläumsjahr eine Sondermarke geben. Die Marke in Verbindung mit einem Sonderpostamt und
einer Briefmarkenausstellung des BSV Waldviertel steht im Mittelpunkt der Jubiläumsfeiern zu Pfingsten 1982.
Die Marke „800 Jahre Gföhl im Waldviertel“ hat den sehr gängigen Nennwert von S 4,-- und kann ab 13. Mai erworben werden, Ersttag ist der 28. Mai. Die 36 mal 42 mm große Marke zeigt auf
dem 32 mal 38 mm großen Bild das Gföhler Marktwappen. Als Vorlage diente die Marktfahne von 1804. Diese Fahne wurde aus Anlaß der Erhebung der Grafen von Sinzendorf in den Reichsfürstenstand
zum Empfang durch die Gföhler Bürger angefertigt. Auf einer Seite trägt sie das auf dem dreifärbigen Fahnenstoff aufgenähte und auf Leder gemalte Wappen der Sinzendorfer, auf der anderen Seite
das Gföhler Marktwappen von 1493. Den Wappenschild krönen das kaiserliche Wappen und die Krone. Die vier allegorischen Figuren verkörpern Glaube, Gerechtigkeit, Liebe und Sanftmut. Das Wappen
selbst zeigt auf goldenem Schild einen Jäger in grauer Kleidung mit einem weißen Hund am Leitseil. Die vielen Farben kommen bei der ausgezeichneten Farbgebung der Marke (verwendet werden
kobalt, ockergelb, mennige, braun-violett und gelb-ocker) ebensogut zum Ausdruck, wie die vielen Einzelheiten. Für Entwurf und Stich ist Werner Pfeilers kundige Hand verantwortlich. Gedruckt
wird die Marke von der Österreichischen Staatsdruckerei im Kombinationsdruck (Rastertiefdruck und Stichtiefdruck) auf weißem Briefmarkenpapier, Gummierung: Kaltleim und Kammzähnung 13¾ auf 2
cm, in einer Auflage von 3,400.000 Stück... Prof. Jaksch hat auch den Ersttagsstempel entworfen und wird aus diesem Anlaß signieren...
NÖN 44/1992
Postamt schon in den neuen Räumlichkeiten.
Gföhl Am 19. Oktober nahm das Postamt 3542 Gföhl den Dienstbetrieb in den neu adaptierten Räumlichkeiten auf. Die mit über 12 Mio S adaptierte Postservicestelle, die auch das öffentliche
Wählamt beherbergt, bietet Amtsleiter Franz Forstreiter und seinen 13 Bediensteten optimale Bedingungen...
NÖN 31/1993
200 Jahre Post in Gföhl!
Sonderpostamt, Sonderstempel, Lesung und Markenschau
Gföhl 200 Jahre Post in Gföhl war einen Festakt wert, der am 29. Juli im Stadtsaal stattfand. Bürgermeister Reiter konnte zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens begrüßen...
Aloisia Prinz, ein „altes Postfräulein“ (Buchtitel), erzählte in launigen Worten von früheren Erlebnissen... Hofrat Tettinek nahm schließlich die Eröffnung des Sonderpostamtes vor, das drei
Tage lang im Stadtsaal eingerichtet wurde. Ein von Edith Prodinger entworfener Sonderstempel fand allgemeine Bewunderung. Gedankt wurde Walter Enzinger, der die Idee zu dieser Jubiläumsfeier
hatte...
Im Jahre 1793 wird der Isabella Freiin von Ehrmanns bewilligt, im Hause Gföhl Nr. 15 (heute Domandl) und Neupölla ordentliche Poststationen zu errichten und mit denen in Krems, Zwettl und
Göpfritz in Verbindung zu treten. Das Gföhler Postgebäude befindet sich ab 1797 bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts auf Haus Nr. 24 (heute Karl Wandl, Körnermarkt 6). Danach befand sich das Amt
bis 1952 im Hause Nr. 79 (heute Pollhammerstraße 4/Raiffeisenkasse), von wo es in das Haus Nr. 76 (heute Kirchengasse 1) übersiedelte. Im Jahre 1958 wird unter Vorstand Martha Eischer das neue
Postamt in der Kremser Straße 8 gebaut.
Heute betreut das Postamt 3542 Gföhl 1360 Haushalte, wofür auch 5 PKW zur Verfügung stehen. Im vergangenen Jahr wurden 2 Millionen Briefsendungen, davon über 10.000 eingeschriebene, 9.200
Rückscheinbriefe, 1,2 Mio. Massensendungen sowie 36.000 Pakete und 80.000 Zeitungen bearbeitet. Insgesamt sind 13 Bedienstete um optimalen Kundendienst bemüht. Im Bautrupp Gföhl betreuen 7
Bedienstete 3.850 Telefonkunden sowie 286 km Erd- und 248 km Luftkabel.
NÖN 26/1996
Postamt. Ab sofort entfallen beim Postamt die Schalterstunden am Samstag...
Postamtsleiter
1926 – 1944: Josef Hohenbichler
1944 – 1969: Martha Eischer
1969 – 1972: Franz Gamerith
1972 – 1978: Franz Wagner
1978 – 1993: Franz Forstreither
1993 – 2003: Josef Müller
2003 – 2013: Roman Grötz
2013: Angela Braun
Zur Situation der Beschäftigten am Postamt:
1982: 1 Amtsvorstand, 1 Kassabediensteter, 4 Schalterbeamte
2014: 1 Postamtsleiter
Bawag P.S.K
Zur Filiale Gföhl teilt die Pressestelle der Bawag/PSK mit:
Wir dürfen Ihnen zur Filiale Gföhl folgende Informationen geben: Die BAWAG P.S.K. und Postfiliale existiert in der heutigen Form seit 19. 8. 2011. Zuvor war auf diesem Standort eine Postfiliale mit Bankdienstleistungen der P.S.K. und deren Finanzberater zu finden. Vor mehr als zwei Jahren entstand nach entsprechenden Umbau- und Adaptierungsmaßnahmen eine moderne, kombinierte Bank- und Postfiliale, wobei nun die BAWAG P.S.K., die 2005 aus dem Zusammenschluss von BAWAG und P.S.K. hervor ging, das volle Bankservice anbietet.
Die Tatsache, dass die Bank an Standorten der Post und umgekehrt zu finden ist, hat damit zu tun, dass P.S.K. und Post schon mehr als 130 Jahre unter einem gemeinsamen Dach agieren. Diese
erfolgreiche Zusammenarbeit basiert auf einem langjährigen Kooperationsvertrag und spiegelt auch heute noch den Gründungsauftrag der Österreichischen Postsparkasse von 1883 wider, nämlich
die Postfilialen als Ein- und Auszahlungsstellen für den Sparverkehr zu nutzen.
Inzwischen sind natürlich zahlreiche andere Bankdienstleistungen dazugekommen.
BAWAG P.S.K.- und Postfiliale 3542 Gföhl Kremserstraße 8 - Ansprechpartner für Kunden
- zu Bankthemen: Martin Schedlmayr von der BAWAG P.S.K.
- für Postangelegenheiten: Frau Angela Braun
Öffnungszeiten: Mo-Fr 8.00 – 12.00 Uhr, 13.00 – 16.30 Uhr
Gföhl. Aus PSK wird BAWAG-PSK. Am 21. 11. 2011 eröffnete die adaptierte PSK-Filiale am Postamt Gföhl nunmehr als BAWAG-PSK Filiale.