0235 - Raiffeisen-Lagerhaus

Besitzer
1939: Landw. Genossenschaft f. d. pol. Bezirk Krems
1940: Lagerhausgen. Raiffesien Gföhl reg. G.m.b.H.
1976: Raiffeisenlagerhaus Gföhl reg. G.m.b.H.
1993: Raiffeisen Lagerhaus Zwettl

Aus der Chronik des Raiffeisenlagerhauses Gföhl reg.Gen.m.b.H. wird auszugsweise zitiert:

Vorgeschichte:
Die Initiative zur Gründung einer Lagerhausgenossenschaft in Gföhl ist erstmals im Jahre 1922 vom Land- und Gastwirt Karl Kippes ausgegangen. Bei einer von ihm für den 18. Februar 1923 einberufenen Versammlung wurde die Gründung einer „Landwirtschaftlichen Genossenschaft in Gföhl“ beschlossen. Zum Obmann der Genossenschaft wurde Karl Kippes selbst, zu Obmannstellvertreter wurden der Landwirt Karl Simlinger, Gföhleramt 8 und Bürgermeister Karl Kloiber aus Gföhl gewählt. Die neu gegründete Lagerhausgenossenschaft konnte wegen diverser, vor allem wegen finanzieller Schwierigkeiten den Geschäftsbetrieb nicht aufnehmen. Es wurde zwar begonnen in einem als Geschäftslokal vorgesehenen Pachtobjekt Adaptierungen vorzunehmen, für die Fertigstellung der Umbaumaßnahmen und für den Einkauf von Handelswaren reichten die zur Verfügung stehenden Geldmittel aber bei weitem nicht aus. Deshalb wurden mit der seit 1919 bestehenden Landwirtschaftlichen Genossenschaft Mautern Verhandlungen wegen eines Anschlusses aufgenommen, die innerhalb kurzer Zeit mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden konnten.
Die Mitglieder der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Mautern haben in einer am 17. Juni 1923 im Bahnhofshotel in Krems abgehaltenen außerordentlichen Vollversammlung dem Antrag auf Übernahme der Gföhler Genossenschaft zugestimmt. Gleichzeitig wurde der Firmenwortlaut auf „Landwirtschaftliche Genossenschaft für den pol. Bezirk Krems, reg.Gen.m.b.H.“ geändert und Vertreter aus dem Gebiet Gföhl in den Vorstand und Aufsichtsrat gewählt, und zwar Karl Kippes zum 3. Obmannstellvertreter, Karl Simlinger zum Vorstandsmitglied, sowie Johann Allinger, Bürgermeister in Lichtenau, Franz Karch, Wilhalm, und Alois Löffler, Idolsberg, zu Mitgliedern des Aufsichtsrates.
Die Lagerhausfiliale konnte bald darauf in einem Pachtlokal in der Kremser Straße den Betrieb aufnehmen. Zuerst war eine kurze Zeit lang Verwalter Kogler Filialleiter, dann hat Wilhelm Säckl die Leitung übernommen. Gföhl blieb dann bis zum Jahre 1939 eine Filiale der Landwirtschaftlichen Genossenschaft für den politischen Bezirk Krems, deren Sitz 1924 von Mautern nach Langenlois verlegt wurde.

1939
Die „Landwirtschaftliche Genossenschaft für den politischen Bezirk Krems in Langenlois“, so der inzwischen geänderte Name, erwarb mit Kaufvertrag vom 21. Juli 1939 von Anton und Theresia Haslinger, Gast- und Landwirte in Gföhl, ein Grundstück an der Zwettler- bzw. Bergstraße. Es war beabsichtigt auf diesem ein Gebäude für die Lagerhausfiliale zu errichten.
Am 22. Oktober 1939 fassten Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft in Langenlois den Beschluss, das Gebiet der Lagerhausfiliale Gföhl von der Genossenschaft Langenlois abzutrennen, um so die Neugründung einer eigenen Genossenschaft für Gföhl zu ermöglichen.
In der Versammlung vom 26. Oktober 1939 erfolgte sodann die Gründung der „Lagerhausgenossenschaft – Raiffeisen in Gföhl, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung“ mit Sitz in Gföhl.
Die Wahlen ergaben:
Zum Obmann wurde Franz Hengstberger, Bauer in Felling 37 (Latzenhof), gewählt, Leopold Höllerer, Bauernsohn aus Gföhleramt 28, zum Obmannstellvertreter, Johann Dietl, Bauer in Scheutz 3, zum Vorstandsmitglied, Ignaz Gassner, Bauer in Eisengraben 8, zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Dr. Wilhelm Bodmershof, Gutsbesitzer in Rastbach, zum stellvertr. Aufsichtsratsvorsitzenden, sowie Ignaz Lemmerhofer, Gföhleramt 76, Leopold Hirt, Eisenbergeramt 95, Anton Scheichl, Niedergrünbach 11, Ferdinand Gressl, Marbach 24, Franz Hengstberger, Loiwein 34, Franz Melber, Preinreichs 10 und Julian Artner, Mottingeramt 6, zu Aufsichtsratsmitgliedern.
Der Geschäftsbetrieb der Lagerhausgenossenschaft startete am 1. Jänner 1940 in den bisher der Lagerhausfiliale Gföhl zur Verfügung gestandenen Räumen. Die Geschäftsführung oblag dem bisherigen Filialleiter Wilhelm Säckl. Bis zur Übernahme in ein Dienstverhältnis mit der Donauländischen Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft bezog dieser ein Monatsgehalt von 200.- RM (Reichsmark) bei freier Wohnung und Beleuchtung (Mietwohnung im Haus der Frau Johanna Neimer, Ernest Thum Straße 1). Der bisher in der Filiale Gföhl tätig gewesene Magazinarbeiter Johann Pemmer wurde mit einem Wochenlohn von 30.- RM weiterhin beschäftigt.
Die Lagerhausgenossenschaft Gföhl trat lt. Sitzungsbeschluss vom 25. Jänner 1940 der Donauländischen Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft und der Raiffeisen-Zentralkasse als Mitglied bei.
In der Vorstandssitzung am 5. September 1940 wurde der Ankauf eines Motorrades zur Verfügung des Geschäftsführers beschlossen.
Am 11. Oktober 1943 wurde mit dem Bau einer Baracke (behelfsmäßiger Lagerhausnotbau) begonnen. Mit der Durchführung der Arbeiten beauftragte man die Baufirma Huber`s Wtw. aus Gföhl. Die Baracke, ein Holzbau auf Betonfundament, konnte noch im Jahr 1944 fertiggestellt werden. Der Kanzleitrakt wurde gemauert. Mit Ausnahme des Kanzleiteiles war die Baracke unterkellert und wies eine Lagerkapazität von 40 Waggons auf.
Am 15. November 1945 fand eine außerordentliche Vollversammlung statt, in deren Verlauf die Neuwahl aller Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder erfolgte.
Zum Obmann wurde Karl Simlinger, Landwirt, Gföhleramt 8 gewählt, welcher seit Mai 1945, nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes, als „Öffentlicher Verwalter“ fungierte, Obmannstellvertreter wurde Franz Pfeiffer, Landwirt, Altgföhl 82, und zum Vorstandsmitglied wurde Franz Tesch, Landwirt aus Brunn 9, gewählt.
In den Aufsichtsrat wurden bestellt: Franz Pappenscheller, Loiwein 23, zum Vorsitzenden, Franz Aschauer, Eisenbergeramt 54, zum stellvertretenden Vorsitzenden, und zu weiteren Mitgliedern des Aufsichtsrates: Karl Simlinger, Eisengraberamt 8, Josef Allinger, Taubitz 23, Anton Geisberger, Großmotten 12, Josef Schietzenhofer, Obergrünbach 5, Silvester Berndl, Wilhalm 3, Franz Gschwandtner, Eisenberg 1 und Franz Burker, Obertautendorferamt 40.
In der Vollversammlung vom 22. Mai 1947 erfolgte die Bestätigung von Obmann Karl Simlinger in seiner Funktion, zum Obmannstellvertreter erkor die Vollversammlung Josef Knödlstorfer aus Gföhl 2.

(In dieser Abhandlung wird grundsätzlich nur auf die Geschäftsstelle Gföhl eingegangen, weitere Aktivitäten nur auszugsweise angeführt, wenn diese von besonderer Bedeutung waren. Einzelanschaffungen von Maschinen und Gerätschaften, sowie kleinere bauliche Veränderungen, welche zur Erweiterung des Betriebes erforderlich waren, werden nicht detailliert beschrieben.)

Mit Kaufvertrag vom 9. Juli 1948 erwarb die Lagerhausgenossenschaft Gföhl von der Fa. Franz Patzelt den Getreideschüttkasten in Niedergrünbach. Dieser wies eine Länge von 62 m auf, war in Massivbau ausgeführt, hart gedeckt, mit zwei Stockwerken und einem Dachboden. Das Gebäude wurde 1691 erbaut, befand sich jedoch in gutem Bauzustand, Fassungsraum 300 bis 400 Waggons.

Per 1. Juli 1949 erfolgte mit Gerhard Säckl erstmals die Anstellung eines Buchhalters.
Beschäftigte 1949: 1 Verwalter (Geschäftsführer), 1 Buchhalter, 1 Kassier, 1 Chauffeur, 2 Arbeiter.
Am 10. Dezember 1949 beschlossen die Verantwortlichen, anschließend an den nördlichen Teil der Baracke einen 16 x 4 m großen Zubau zu errichten. Der Kostenvoranschlag von Zimmermeister Josef Steidl lautet auf 4.422,- Schilling. Der Auftrag für den Bau einer Autogarage wurde an Maurermeister Josef Hagmann zum Offertpreis von 67.838,- Schilling vergeben.

Am 19. September 1951 nahm eine Abgabestelle in Allentsgschwendt den Betrieb auf, Leiter war Herr Prechtl.

Dem Revisionsbericht 1952 kann entnommen werden: Mit 31. März 1952 hat die Genossenschaft 955 Mitglieder. Zum Geschäftsbereich der Genossenschaft gehören 2.153 landwirtschaftliche Betriebe, deren Inhaber lediglich zu 44 % als Genossenschaftsmitglieder erfasst sind. Das Genossenschaftsgebiet umfasst 38 Gemeinden des Gerichtsbezirkes Gföhl mit einer landwirtschaftlich genutzten Grundfläche von 16.577 ha.
Personal: 1 Geschäftsführer, 2 Angestellte und 3 Arbeiter.

Im Geschäftsjahr 1951/52 wurde laut Beschluss erstmals eine Warenrückvergütung an die Mitglieder gewährt.

Im März 1953 wurden Abgabestellen in Tautendorf und Wolfshoferamt in Betrieb genommen (beide in Mietobjekten – die Abgabestelle im Wolfshoferamt im Gasthaus Ernst, Wolfshoferamt 58).

In der Vollversammlung am 25. Juni 1953 wurde, da der bisherige Obmannstellvertreter Josef Knödlstorfer, Gföhl 2, sein Mandat zurücklegte, der Landwirt Karl Brenner aus Altgföhl 80 zum Obmannstellvertreter gewählt.

Mit Entschließung des Bundespräsidenten vom 31. Mai 1954 wurde dem Obmann der Lagerhausgenossenschaft Gföhl, Karl Simlinger, der Berufstitel „Ökonomierat“ zuerkannt.

Vollversammlung vom 18. Juli 1954: Investitionsprogramm: Bau eines Gebäudes in Allentsgschwendt, Bau einer Holzbaracke in Wolfshoferamt, Errichtung einer Reparaturwerkstätte in Gföhl und Vergrößerung der in Gföhl bestehenden Garage.
Wahlen (Erweiterung des Vorstandes): Obmann Karl Simlinger, Stellvertreter Karl Brenner; weitere Vorstandsmitglieder: Franz Hahn, Rastenfeld 24, Johann Jungwirth, Wolfshoferamt 133, Franz Strasser, Eisenbergeramt 46 (war bisher Mitglied des Aufsichtsrates) und Johann Worbis, Felling 11.
Neu im Aufsichtsrat: Johann Binder, Großmotten 5 (an Stelle von Anton Geisberger, Großmotten) und Josef Widhalm sen., Preinreichs 6.

Der Vorstand beschloss am 21. August 1955, den Bau eines Werkstättengebäudes in Gföhl dem Maurermeister Josef Hagmann zu übertragen.

Am 25. März 1956 wurde vom Bauausschuss entschieden, den Auftrag zum Bau eines Getreidesilos an die Firmen Huber, Gföhl, und Schubrig, Krems, zu vergeben.
Diese Entscheidung führte zu großen Unstimmigkeiten zwischen Obmann, Vorstand und Aufsichtsrat, sodass eine Vollversammlung einberufen werden musste (12. Juni 1956). Die anschließenden Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis, wobei der Obmann durch Stimmzettel, die übrigen Funktionäre durch Erheben der Hand, gewählt wurden:
Obmann: ÖR Karl Simlinger, Gföhleramt 8 (er erhielt 190 von 324 abgegebenen Stimmen), Obmannstellvertreter Karl Schwarz, Reittern 12, Vorstandsmitglieder: Johann Jungwirth, Wolfshoferamt 133, Franz Hahn, Rastenfeld 24, Rudolf Rauscher, Wurschenaigen 11, Ignaz Simlinger, Gföhl 91, Franz Ernst, Eisenbergeramt 6;
Aufsichtsratsvorsitzender: Johann Zaiser, Wolfshoferamt 107, Stellvertreter: Ignaz Hofbauer, Niedergrünbach 26.

Damit waren die Unstimmigkeiten aber nicht beigelegt. Auch zwischen Obmann und Geschäftsführer bestanden Reibereien, welche dazu führten, dass der Obmann die Versetzung des Geschäftsführers Wilhelm Säckl in ein anderes Lagerhaus beantragte. Dies wurde im Vorstand und Aufsichtsrat auch beschlossen, nach langem hin und her aber vom Generaldirektor des Verbandes ländlicher Genossenschaften abgeschmettert. Der Aufsichtsratsvorsitzende Johann Zaiser appellierte zum Schluss der Vollversammlung an alle, „es möge nun wieder Einigkeit und Zusammenarbeit vorherrschen.“

Mit 1. Dezember 1956 wurde die Landmaschinenreparaturwerkstätte in dem inzwischen fertiggestellten 21 x 10 m großen Neubau in Betrieb genommen.
Mit der Steyr-Daimler-Puch-AG wurde ein Werkstättenabkommen und ein Verkaufsstellenvertrag für Steyr-Diesel-Traktoren abgeschlossen.

Am 1. Februar 1957 konnte die mit einem Kostenaufwand von 562.000,- Schilling neben dem Getreidesilo errichtete 23 x 12 m große eingeschossige Lagerhalle in Betrieb genommen werden.
Der Getreidesilo (11,8 x 12 m verbaute Fläche, 10,4 m hoch) wurde noch vor Beginn der Ernteeinbringung 1957 fertig gestellt.
Das bisher gemietete Magazin in der Kremser Straße 5 wurde per Ende Juni 1957 aufgelassen.

Am 3. August 1958 fand die „Einweihung“ und offizielle Eröffnung der Siloanlage und der landmaschinen-Reparaturwerkstätte statt.
In Rastenfeld wurde eine Abgabestelle errichtet.

Über Wunsch des Verbandes ländlicher Genossenschaften wurde per 1. November 1960 ein „Maschinenaußenbeamter“ – Robert Kober – eingestellt.

Bei der am 19. Jänner 1961 stattgefundenen Vollversammlung wurde ÖR Karl Simlinger in seiner Funktion als Obmann bestätigt. Zum Obmannstellvertreter bestellte die Versammlung den Landwirt Rudolf Rauscher aus Wurschenaigen 11. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates: Josef Pichler, Gutsverwalter aus Jaidhof.

Per 1. Jänner 1963 übernahm über Vorschlag des Verbandes ländlicher Genossenschaften Verwalter Franz Daniel die Geschäftsführung der Lagerhausgenossenschaft Gföhl. Oberverwalter Wilhelm Säckl, der bis 1939 Filialleiter und ab Jänner 1940 Geschäftsführer in Gföhl war, ging mit Ende Dezember 1962 in Pension.

In der Vorstandssitzung vom 25. Februar 1963 beschloss das Gremium die Errichtung von Tankstellen in Wolfshoferamt, Eisengraberamt, Eisenbergeramt und in Loiwein oder Taubitz.
Wolfshoferamt: Die feierliche Eröffnung und Einweihung des neuen Betriebsgebäudes fand am 21. Juli 1963 statt.
Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft beschlossen am 9. Juni 1963 einstimmig die Errichtung eines neuen Werkstätten- und Bürogebäudes mit Dienstwohnung in Gföhl.
In der Vorstands- und Aufsichtsratssitzung vom 24. September 1963 wurde die Einführung der 5-Tage-Woche beschlossen. Ab 1. November 1963 hatten die Betriebsstellen an Samstagen geschlossen.

Anlässlich der am 21. November 1964 stattgefundenen Jubiläumssitzung (25 Jahre Genossenschaft in Gföhl) berichtete Obmann ÖR Simlinger unter anderem, dass sich der Umsatz von 494 Waggon im Geschäftsjahr 1940/41 auf 1.436 Waggon im letzten Geschäftsjahr 1963/64 steigerte. Die Anzahl der Genossenschaftsmitglieder hat sich von 490 auf 1286 erhöht, der Personalstand von 2 Angestellten und 2 Arbeitern auf 15 Angestellte und 28 Arbeiter.

Mit Vertrag vom 29. März 1965 vermieteten Alois und Rosa Ledl, Krumau 23, das gesamte ehemalige Mühlengebäude an die Lagerhausgenossenschaft Gföhl zum Zwecke der Errichtung eines Filialbetriebes.
Die Bauvorhaben in Gföhl, und zwar das Verwaltungsgebäude mit Verkaufsraum (Baukosten: 1,7 Millionen Schilling) und das Werkstättengebäude samt Hofbefestigung und einer 54 m langen Stützmauer (Baukosten: 1,8 Millionen Schilling) wurden in der ersten Jahreshälfte 1965 fertig gestellt. Die Eröffnung erfolgte am 20. Juni 1965 mit einer Festveranstaltung.
In einer eilends für den 27. Dezember einberufenen Vorstandssitzung wurde bekanntgegeben, dass der Obmann des Lagerhauses Gföhl, Ltabg. ÖR Karl Simlinger, am 25. Dezember plötzlich verstorben ist.
In der am 30. Dezember stattgefundenen Vollversammlung wurde der Landwirt Franz Ernst (Stichwahl), geboren 1913, aus Eisenbergeramt 6, mit 52 von 94 abgegebenen Stimmen zum Obmann gewählt. Das nun freie Mandat eines Vorstandsmitgliedes fiel bei der Wahl auf Bürgermeister Josef Widhalm (geb. 1924) aus Preinreichs 6.

In der Sitzung vom 21. April 1966 führte Dir. Dipl. Ing. Steinböck vom Verband ländlicher Genossenschaften mit unmissverständlicher Klarheit den Funktionären die sehr angespannte finanzielle Lage der Genossenschaft Gföhl vor Augen.
Am 20. Dezember 1966 gab der Aufsichtsratsvorsitzende, Verwalter Josef Pichler aus Jaidhof 35, bekannt, dass er sein Mandat wegen Übersiedelung nach Gneixendorf mit sofortiger Wirkung zurücklegt.

Bei der am 27. April 1967 abgehaltenen Vollversammlung wurden, da nun laut Statuten zwei Obmannstellvertreter vorgesehen sind, Rudolf Rauscher aus Wurschenaigen 11 zum 1. Stellvertreter und Bgm. Josef Widhalm aus Preinreichs 6 zum 2 . Stellvertreter gewählt. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender wurde Rupert Steininger aus Tautendorf 8, Stellvertreter Ernst Klaus aus Allentsgschwendt 6.

Der Bilanzbuchhalter Herbert Adam wurde per 1. Mai 1969 in das Lagerhaus Horn versetzt. Die Leitung der Buchhaltung im Lagerhaus Gföhl übernahm Herr Gottfried Auferbauer.
In Eisengraben und Reittern wurden Schlüsseltankstellen errichtet, welche mit 30. Juni bzw. 1. September 1969 in Betrieb gingen.

Mit 1. Jänner 1970 wurde die 43-Stunden-Woche eingeführt. Die Dienstzeit beträgt von Montag bis Freitag von 7:30 bis 17:05 Uhr (Mittagspause 12 – 13 Uhr).
Bei der am 11. März 1970 stattgefundenen Vorstands- und Aufsichtsratssitzung sprach der als Gast anwesende Vertreter des Verbandes, Dir. Steinböck, über das Thema „Zusammenlegung und Fusionierung im Genossenschaftssektor“.
In der Vollversammlung ergaben sich auf Grund landesweit gültiger neuer Satzungen sowie örtlicher Gegebenheiten folgende Änderungen: Rudolf Rauscher schied freiwillig aus dem Vorstand aus, Vorstandsmitglied Ignaz Simlinger, Gföhl 91, verstarb am 16. Oktober 1969. Zum 1. Obmannstellvertreter wählte die Versammlung Anton Haslinger, Reittern 8. Die bisherigen Mitglieder des Aufsichtsrates Ernst Klaus, Allentsgschwendt 6, Josef Schwarz, Felling 50 und Ernst Völker, Jaidhof 20, wurden zu Vorstandsmitgliedern gewählt. Der Landwirt Karl Aschauer, Gföhleramt 33, wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates bestellt. Die Landwirte Josef Braun, Lichtenau 2, und Franz Lemmerhofer, Gföhl 63, wurden zu Aufsichtsratsmitgliedern gewählt.

Die Lagerhausgenossenschaft Gföhl erwarb mit Kaufvertrag vom 4. August 1972 von Josef Bertagnoli die Liegenschaft in Lichtenau um den Betrag von 1 Million Schilling. Sofort nach Übergabe des Kaufobjektes am 7. August 1972 nahm im angekauften Gebäude die Lagerhausfiliale Lichtenau den Betrieb auf.
Im Verwaltungsgebäude in Gföhl wurde ein neuer Verkaufsraum für Haus- und Hofartikel gestaltet, der am 30. November 1972 eröffnet wurde.

Wegen der Einführung der 40-Stunden-Woche wurden laut Vorstandsbeschluss vom 30. Dezember 1974 die Dienstzeiten von Montag bis Freitag von 7:00 bis 12:00 Uhr (mit 15 Minuten Jausenpause) und von 13:00 bis 16:15 Uhr festgesetzt.

Dem Obmann des Lagerhauses Gföhl, LKR Franz Ernst, wurde vom Bundespräsidenten mit Entschließung vom 10. 12. 1974 das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ verliehen.
Sitzung vom 30. Juni 1975: Obmann Franz Ernst gab bekannt, dass Oberverwalter Franz Daniel aus gesundheitlichen Gründen um Entbindung von der Geschäftsführung ersuchte. Dem Ersuchen wurde entsprochen. Vom Verband ländlicher Genossenschaften ist für das Lagerhaus Gföhl der bisherige Filialleiter von Dobersberg, Ing. Leopold Mayer, als neuer Geschäftsführer vorgesehen. Ing. Leopold Mayer wurde im Verlaufe der Sitzung von Dir. Steinböck vorgestellt und von den Funktionären einstimmig zum neuen Geschäftsführer bestellt. Offizielle Übernahme mit 1. August 1975.
Am 30. Juni 1975 ging das neue Werkstättengebäude in der Filiale Wolfshoferamt (Investition: 3,4 Mill. Schilling) in Betrieb.
Der Angestellte Alois Blamauer (geb. 9. 5. 1941) wurde zum Betriebsleiter (Leiter des Lagerhausbetriebes Gföhl) bestellt. Alois Blamauer ist am 1. April 1966 in den Dienst der nö. Lagerhausorganisation getreten, wobei er zunächst im Lagerhaus Böheimkirchen beschäftigt war. Seit 1. Mai 1969 zählte er zu den Angestellten in Gföhl.
Generalversammlung vom 16. Dezember 1975: Änderung des Firmenwortlautes in:
Raiffeisen-Lagerhaus Gföhl, reg.Gen.m.b.H.

Mit 30. November 1976 schloss die Abgabestelle Rastenfeld.

In der Sitzung am 25. Mai 1977 beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat, in der KG Gföhl, die von Anton Haslinger zum Kauf angebotene, ca. 5.000 m² große Grundstücksfläche zu erwerben. (Ankauf mit 28. 1. 1978)

Bei der am 17. Februar 1979 stattgefundenen Generalsversammlung wurde Josef Widhalm, Landwirt aus Preinreichs 6, zum neuen Obmann gewählt (76 von 91 abgegebenen Stimmen).
In Gföhl erfolgte der Einbau einer 60-to-Getreideübernahmeanlage um 1,75 Millionen Schilling.
Auf dem im Vorjahr angekauften Grundstück in Gföhl errichtete die Genossenschaft eine Mehrzweckhalle mit Ausstellungsraum, in welcher ein Baumarkt situiert wurde (Investition: 1,8 Mill. Schilling). Die offizielle Eröffnung der neuen Betriebsanlagen fand am 4. 10. 1979 statt.
Am 2. Oktober 1979 verunglückte der Lagerhausarbeiter Johann Grassl aus Gföhl beim Abtransportieren von im Wald gelagertem Holz durch einen Unfall mit dem LKW-Ladekran tödlich. Herr Grassl stand im 54. Lebensjahr.
Da die Steyr-Daimler-Puch A.G. den Werkstättenvertrag für PKW zum 31. Dezember 1979 kündigte, wurde stattdessen per 1. Jänner 1980 ein Kooperationsvertrag mit der Firma Birngruber in Krems betreffend Verkauf von Personenkraftwagen der Marken VW und Audi abgeschlossen.

Mit Entschließung vom 8. April 1980 verlieh der Bundespräsident an den ehemaligen Lagerhausobmann LKR Franz Ernst, Eisenbergeramt 6, den Berufstitel „Ökonomierat“.
Das im Vorjahr beschlossene Investitionsvorhaben, der Bau der „Mehrzwecklagerhalle 2“ wurde per 31. August 1980 fertiggestellt (Baukosten: 2,5 Mill. Schilling).

Die Funktionäre beschlossen in der Sitzung vom 16. Juni 1982 für den Ausbau der Filiale Lichtenau (Investitionsvolumen ca. 6 Mill. Schilling) die Erstellung der Baupläne in Auftrag zugeben.
In Tautendorf wurden Investitionen von rund 2,5 Millionen Schilling für zahlreiche Vorhaben getätigt.
Das Bauvorhaben in Wolfshoferamt, eine Mehrzwecklagerhalle und die Befestigung des Platzes wurde mit 30. September 1982 fertiggestellt. Baukosten: 2,23 Mill. Schilling.
Laut Sitzungsbeschluss vom 16. Juni 1982 erfolgte noch vor Jahresende 1982 die Installierung einer EDV-Anlage.

In der Vorstands- und Aufsichtsratssitzung vom 25. März 1983 wurde bei der Vorlage der Halbjahresbilanz berichtet, dass der Holzumsatz im Zeitraum Juli bis Dezember 1982 fast 9,6 Mill. Schilling erreichte, das ist eine Steigerung von 64 %. Der Getreideumsatz erhöhte sich auf Grund der Rekordernte 1982 auf 17,8 Mill. Schilling. Der Umsatz mit Artikeln für den Haus- und Hofbedarf konnte um 17 % erhöht werden. Schwierigkeiten bereitete im vergangenen Herbst die ergiebige Obsternte, wobei das Lagerhaus Gföhl rund 750 to Äpfel ankaufte und an die Obstverwertung Kröllendorf lieferte.

Im Verlauf der am 23. Februar 1984 stattgefundenen Generalversammlung brachte Geschäftsführer Oberverwalter Ing. Leopold Mayer einen Vergleich zwischen den Bilanzen 1974/75 und 1982/83. Innerhalb von acht Jahren wurden vom Lagerhaus Gföhl rund 38,2 Millionen Schilling investiert, der Umsatz stieg von 63,4 Mill. Auf 132,7 Millionen Schilling.
Geschäftsführer Mayer berichtete in der Sitzung vom 10. Mai über eine personelle Umbesetzung in der Werkstätte Gföhl: Meister Josef Lehmerhofer, bisher in der Werkstätte Wolfshoferamt tätig, werde ab 1. Juni 1984 für die Bereiche Landmaschinen und LKW verantwortlich sein, dem bisher für den gesamten Werkstättenbereich zuständigen Meister Josef Tiefenbacher werde der Bereich PKW-Verkauf und Reparatur zugeordnet.

Bei der am 5. Juni stattgefundenen Vorstands- und Aufsichtsratssitzung war Direktor Eppensteiner vom Verband anwesned. Er berichtete, dass Oberverwalter Ing. Leopold Mayer seit 1. Juni 1984 die Geschäftsführung des Raiffeisen-Lagerhauses Neulengbach übernommen hat. Als neuen Geschäftsführer für Gföhl schlug er Verwalter Hermann Zehetner vor, der bisher als Geschäftsführerstellvertreter in Stockerau fungierte. Die Funktionäre stimmten dem Vorschlag zu, womit Hermann Zehetner mit 1. Juni 1984 zum Geschäftsführer des Raiffeisen-Lagerhauses Gföhl bestellt wurde.

Die Bauarbeiten für die neue Filiale in Lichtenau konnten mit Ende Juni 1985 abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten betrugen rund 6,6 Millionen Schilling. Das alte Filialgebäude soll veräußert werden.

Mit Vertrag vom 10. 1. 1986 verkaufte das Lagerhaus Gföhl die „alten“ Bestandobjekte in Lichtenau an Alois und Maria Zeilinger aus Lichtenau Nr. 20.
In der Vorstandssitzung am 23. Oktober 1986 wurde berichtet, dass das Geschäftsjahr 1985/86 einen Gesamtumsatz von 155 Millionen Schilling brachte, das sind 25 Millionen Schilling Steigerung. Auf den Umsatz hat sich besonders die Rekordgetreideernte 1985 und die Mehranlieferung an Rund- und Schleifholz ausgewirkt. Aber auch Umsatzsteigerungen im Haus- und Hofartikelgeschäft, sowie bei Düngemittel und bei Landmaschinen haben sich in den Umsatzzahlen positiv niedergeschlagen.

12. Februar 1987: An Stelle des ausscheidenden Obmannstellvertreters Ernst Völker wird der Landwirt Karl Simlinger, Gföhleramt 8, in dessen Funktion gewählt.
In der gemeinsamen Sitzung des Vorstandes und des Aufsichtsrates vom 25. Juni 1987 wurde Verwalter Hermann Zehetner zum Gesamtprokuristen bestellt.
Dem Obmann des Raiffeisen-Lagerhauses Gföhl, Josef Widhalm, wurde vom Bundespräsidenten mit Entschließung vom 10. September 1987 der Berufstitel „Ökonomierat“ verliehen.
Am 27. Oktober 1987 verunglückte der Filialleiter von Niedergrünbach, der 22jährige Manfred Geitzenauer, mit seinem PKW auf der Heimfahrt von seinem Dienstort nach Eisengraben in der Nähe von Großmotten, bei einem von ihm nicht verschuldeten Verkehrsunfall tödlich.

Generalversammlung vom 10. März 1988: Verwalter Hermann Zehetner wies in seinem Bericht auf Umsatzeinbrüche und Ertragsausfälle hin. Die schlechte Ertragssituation werde sowohl im sachlichen als auch im personellen Bereich Einsparungen erfordern.

Der bisherige Bilanzbuchhalter, Ing. Werner Kaltenböck, verließ mit 1. Juni 1988 den Betrieb. Seine Stelle übernahm der bisherige zweite Buchhalter Gerhard Haiderer.
Mit Kaufvertrag vom 30. August 1988 erwarb das Lagerhaus von Frau Ottilie Gusek, vertreten durch Hermann Haslinger, Wien, Grundflächen im Gesamtausmaß von 6.656 m².

In der Generalversammlung vom 17. März 1990 wurde nach dem Ableben des Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Rupert Steininger aus Tautendorf, mit dem Landwirt Karl Burger, Eisenbergeramt 47, ein neuer Vorsitzender gewählt.
Vorstandssitzung vom 29. 10. 1990: Es wurde einstimmig beschlossen die defizitären Schlüsseltankstellen in Eisengraben und Reittern zu schließen.

Mit Kaufvertrag vom 13. März 1991 verkaufte das Lagerhaus Gföhl die „Niederlassung Niedergrünbach“ (samt Schüttkasten) an Architekt Dipl. Ing. Helmut Ortner in 4040 Puchenau.
Die Abgabestellen in Krumau, Allentsgschwendt und Niedergrünbach wurden per 31. März 1991 geschlossen.
Im Verlauf der Sitzung vom 27. Juni 1991 berichtete Obmann Josef Widhalm, dass in Kürze zwischen den Obmännern und Geschäftsführern der Raiffeisen-Lagerhäuser Gföhl und Zwettl Informationsgespräche über eine mögliche Fusion geführt werden. Aus taktischen Gründen ist auch ein Gespräch mit dem RLH Krems geplant. Aus verschiedenen Gründen erscheint aber eindeutig eine Fusion mit Zwettl sinnvoller.
Frau Eleonore Hess aus Gföhl stellte an das Lagerhaus Gföhl das Angebot, ihre Kfz-Werkstätte mit Schauräumen und Tankstelle zu übernehmen. Die Funktionäre beschlossen in der Sitzung vom 27. 6. 1991 das Angebot nicht anzunehmen.
In Lichtenau wurde mit einem Kostenaufwand von 2,8 Millionen Schilling eine neue Mehrzweckhalle errichtet, welche mit 1. August 1991 in Betrieb genommen wurde.

Betreffend einer Fusionierung wurde vom Lagerhaus Krems eine Absage erteilt, sodass sich die Verhandlungen auf das Lagerhaus Zwettl konzentrierten.
Am 20. Juli 1992 berichtete Obmann Josef Widhalm in der Vorstands- und Aufsichtsratssitzung, dass die Verhandlungen mit dem Lagerhaus Zwettl hinsichtlich Fusionierung abgeschlossen wurden. Zum Bilanzstichtag der Einbringung (Verschmelzung) verzeichnete das RLH Gföhl 818 Mitglieder, welche 19.021 Geschäftsanteile gezeichnet hatten. Die Anzahl der Beschäftigten umfasste zu diesem Zeitpunkt 57 Arbeiter und Angestellte.
Am 21. Dezember 1992 traten die Damen und Herren des Vorstandes und des Aufsichtsrates des Raiffeisen-Lagerhauses Gföhl zu einer Abschlusssitzung zusammen. Geschäftsführer Verwalter Hermann Zehetner teilte mit, dass Umschichtungen im Personalbereich erforderlich seien, welche zwischen Direktor Ing. Leopold Mayer von Zwettl und ihm abgesprochen seinen. Was ihn [Zehetner] beträfe, werde er mit 1. Februar 1993 die Pension in Anspruch nehmen.
[Die Fusionierungsgespräche seitens des Lagerhauses Zwettl führte Ing. Leopold Mayer, welcher mit 1. 3. 1992 von Neulengbach nach Zwettl kam und früher jahrelang das Lagerhaus Gföhl führte.]

Im Firmenbuch beim Landesgericht Krems an der Donau wurde die Verschmelzung des Raiffeisen-Lagerhauses Gföhl mit dem Raiffeisen-Lagerhaus Zwettl am 18. März 1993 eingetragen. Mit dieser Eintragung erlosch das „Raiffeisenlagerhaus Gföhl“ als eigenständige Genossenschaft.

Nach der Fusionierung erfolgte ein großzügiger Ausbau des Standortes Gföhl mit einer „Neueröffnung“ 1995.

Funktionäre des Raiffeisen-Lagerhauses Gföhl:

Obmänner

1940 – 1945: Hengstberger Franz, Felling 37
1945 – 1965: Simlinger Karl, Gföhleramt 8
1965 – 1979: Ernst Franz, Eisenbergeramt 6
1979 – 1993: Widhalm Josef, Preinreichs 6

Aufsichtsratsvorsitzende

1940 – 1945: Gassner Ignaz, Eisengraben 8
1945 – 1956: Pappenscheller Franz, Loiwein 23
1956 – 1961: Zaiser Johann, Wolfshoferamt 107
1961 – 1966: Pichler Josef, Jaidhof 35
1967 – 1989: Steininger Rupert, Tautendorf 8
1990 – 1993: Burger Karl, Eisenbergeramt 47

Verwalter/Geschäftsführer

1940 – 1962: Säckl Wilhelm
1963 – 1975: Daniel Franz
1975 – 1984: Mayer Leopold, Ing.
1984 – 1993: Zehetner Hermann

Filialleiter in Gföhl:
1993 – 31.5.2001: Alois Blamauer
1.6.2001: Johann Völker

Aus Medien:
Die Lagerhausgenossenschaft-Raiffeisen in Gföhl teilt ihren Mitgliedern schriftlich mit, dass in Krems eine sogenannte „Verteilerstelle für Schlachtvieh“ eingerichtet wird und das Lagerhaus „die genossenschaftliche Verwertungsform auch auf dem Gebiete der Viehwirtschaft“ einführt. Das Lagerhaus wird somit auch zum „Viehhändler“. Nachdem die Schlachtviehpreise nunmehr durch die Marktordnung geregelt sind und keinen Schwankungen unterliegen, können fixe Preise angegeben werden. Das Lagerhaus verrechnet für die Abwicklung des Handels einen Aufschlag von 1,1% des Brutto-Verkaufserlöses. Die Transportkosten werden gewichtsbezogen abgerechnet. Das Schreiben endet:
„Wir empfehlen unseren Mitgliedern und Interessenten, ihr abgebbares Schlachtvieh jeder Art und jeder Qualität uns unverbindlich anzumelden. Wir werden uns dann mit Ihnen in Verbindung setzen und Ihnen alle gewünschten näheren Auskünfte, wie erzielbaren Preis und dgl. geben. Erst dann brauchen Sie sich zur Lieferung entschließen.“
H e i l  H i t l e r !
Lagerhausgenossenschaft-Raiffeisen
in Gföhl

Kremser Zeitung. 28. 6. 1956
Gföhl.
Vollversammlung der Gföhler Lagerhausgenossenschaft
Vertrauensvotum für Oekonomierat Simlinger

In der letzten Zeit gab es innerhalb der Gföhler Lagerhausgenossenschaft eine kleine Palastrevolution. Es wurde darüber viel getratscht und geflüstert, dies meist von Leuten, die über die ganze Situation nicht richtig im Bilde waren. Die am 12. 6. im Saale des Gasthofes Prinz stattgefundene Vollversammlung, zu der der Vizepräsident der nö. Landwirtschaftskammer, NR Scheibenreif, Ökonomierat Pater Werner Deibl, Inspektionsrat Eßler und 340 Genossenschaftsmitglieder erschienen waren, räumte mit den unhaltbaren Zuständen, die dieser „Bauernkrieg“ verursacht hatte, rigoros auf, denn es geht einfach nicht, daß ein paar aus nicht ganz durchsichtigen Gründen einfach aus der Reihe tanzen und dadurch schädigend und zersetzend auf eine nur durch Einigkeit erlangte Einrichtung wirken.
Mit überwiegender Stimmenmehrheit wurde in geheimer Wahl Ökonomierat Karl Simlinger wieder zum Obmann gewählt. Als sein Stellvertreter wurde Karl Schwarz aus Reittern, als Vorsitzender des Aufsichtsrates Johann Zaiser aus Wolfshoferamt und als dessen Stellvertreter Ignaz Hofbauer aus Nieder-Grünbach gewählt.

Amtsblatt Nr. 31 – 32, 10. 8. 1957
Gewerbeanmeldungen.
Landwirtschaftliche Lagerhausgenossenschaft für Gföhl und Umgebung, reg. Gen.m.b.H., mit dem Sitz in Gföhl, Landmaschinenbauergewerbe im Standorte Gföhl, Zwettlerstraße Nr. 235 – Geschäftsführer Franz Guttmann.

Kremser Zeitung. 14. 8. 1958
Der neue Getreidesilo wurde geweiht.
Das Lagerhaus erhielt auch eine Landmaschinen-Reparaturwerkstätte

Mit bangen Blicken schauten die führenden Männer der landw. Genossenschaft am 3. August zum wolkenbeladenen Himmel, denn dieser Tag sollte ein Festtag für die Bauernschaft des Gföhler Bezirkes werden...
Es haben sich eingefunden als Vertreter des Verbandes landw. Genossenschaften: Ökonomierat P. Werner Deibl, von der Revisionsabteilung Dr. Heinzelmeier, als Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Oberregierungsrat Luegmeier, Vertreter der Nachbargenossenschaften Zwettl, Krems, Langenlois und Horn, die Bürgermeister des Bezirkes Gföhl, die Baufirmen Huber, Schubrig und Rainer, als Vertreter der Marktgemeinde Gföhl Bürgermeister Huber, die Angestellten des Lagerhauses... Obmann Ökonomierat Simlinger begrüßte... und erinnerte an die Gründung und Entwicklung des Lagerhauses und betonte, daß von den Gründern noch einer diesen Festtag mitfeiern kann, nämlich Altkammerrat Fux aus Gföhleramt.

Amtsblatt Nr. 43 – 44, 29. 10. 1960
Gewerbliche Veränderung
Landw. Lagerhausgenossenschaft für Gföhl und Umgebung, Landmaschinenbauergewerbe im Standorte Gföhl, Zwettlerstraße Nr. 235 – Bestellung des Josef Tiefenbacher zum Geschäftsführer an Stelle des Franz Guttmann.

Kremser Zeitung. 9. 7. 1963
Gföhl. Buchinger Plakette für Oberverwalter Säckl des Lagerhauses.
40 Jahre lang, seit der Gründung der Genossenschaft als Filiale von Langenlois im Jahre 1923, leitete sie Herr Säckl als treuer und überaus pflichteifriger Verwalter. 1940 wurde die Genossenschaft selbständig. In seine Dienstzeit fällt der Bau des Silos und der Reparaturwerkstätte.

Kremser Zeitung. 1. 12. 1964
25 Jahre Lagerhaus – Jubiläumssitzung

Am 20. 11. wurde es 25 Jahre, daß die Landwirtschaftliche Lagerhausgenossenschaft Gföhl, die bis dahin als Filiale der Langenloiser Genossenschaft geführt worden war, eine selbständige Genossenschaft wurde...

Kremser Zeitung. 22. 6. 1965
Bedeutende Ausweitung der Lagerhausgenossenschaft. 
- Der 20. Juni war für die Landwirtschaftliche Lagerhausgenossenschaft für Gföhl und Umgebung ein großer Festtag: Geistlicher Rat Stadler konnte nach einer Feldmesse eine große, moderne Kraftfahrzeug- und Landmaschinen Reparaturwerkstätte sowie ein neues Bürohaus kirchlich segnen...

Land Zeitung. 7. 2. 1974
Lagerhaus Gföhl: 1. Betriebsratswahl
Gföhl
– Auf Grund der neuen Gewerbeordnung wurde nach einer entsprechenden Aufklärung und Werbung am 18. Jänner, im Lagerhaus Gföhl die Betriebsratswahl durchgeführt. Für die Wahl war nur ein Wahlvorschlag (ÖAAB-FCG) eingebracht worden. Wahlberechtigt waren die 52 Arbeiter und Angestellten...
Zum Betriebsratsobmann der Arbeiter wurde Karl Hagmann, Gföhleramt, zu seinem Stellvertreter Josef Berner, Eisengraben, gewählt. Bei den Angestellten wurde Robert Kober aus Gföhl, Betriebsratsobmann und Franz Führer aus Wolfshoferamt Stellvertreter... Diese Betriebsratswahl war die erste seit Bestehen des Lagerhauses Gföhl...

Kremser Zeitung. 4. 8. 1975
Geschäftsführerwechsel im Lagerhaus
Gföhl.
Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wurde, richtete Oberverwalter Franz Daniel an die Organe der Lagerhausgenossenschaft Gföhl das Ersuchen, ihn aus gesundheitlichen Gründen von der Geschäftsführung der Lagerhausgenossenschaft Gföhl zu entlassen.
In der gemeinsamen Sitzung der Organe der Lagerhausgenossenschaft wurde der neue Geschäftsführer, Herr Leopold Mayer, vorgestellt und einstimmig mit der Geschäftsführung betraut. Dem scheidenden Geschäftsführer wurde der Dank für seine 13jährige Tätigkeit in Gföhl ausgesprochen...

Kremser Zeitung. 19. 12. 1977
Lagerhaus Gföhl zählt 888 Mitglieder
Gföhl.
Am 15. Dezember hielt die Lagerhausgenossenschaft die ordentliche Generalversammlung ab. In seinem Bericht konnte Obmann Ernst mitteilen, daß 888 Mitglieder der Genossenschaft angehören. Die Betriebe beschäftigen 58 Personen (in den Lagerhäusern 36, in den Werkstätten 22)...

Kremser Zeitung. 26. 2. 1979
Raiffeisen-Lagerhaus: Neuer Obmann
Gföhl.
In der Generalversammlung am 17. 2. legten Obmann und Geschäftsführer der Lagerhausgenossenschaft Gföhl eine Bilanz über das Geschäftsjahr 1977/78. Obmann Ernst wies auf die Bedeutung des Unternehmens hin, das 55 Beschäftigte hat und im abgelaufenen Jahr 3 Millionen S investierte. Ing. Mayer erläuterte die Entwicklung … Bei den Neuwahlen wurde Josef Widhalm aus Preinreichs zum neuen Obmann gewählt, Ernst Völker wurde als Obmannstellvertreter wiedergewählt. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden Johann Steiner aus Wolfshoferamt und Karl Aschauer aus Gföhleramt bestätigt.

Kremser Zeitung. 8. 10. 1979
Vom Raiffeisen-Lagerhaus Gföhl eröffnet:
Moderner Baumarkt mit Riesenangebot
Gföhl.
Seit 4. Oktober besitzt der aufstrebende Markt Gföhl einen Baumarkt des Raiffeisenhauses: Die Funktionäre unter Obmann Widhalm bewiesen einmal Weitblick und Mut zu Engagement und stellten ein Objekt hin, das an Umfang und Warenangebot imponieren muß. Bauwerber bekommen buchstäblich alles...

Kremser Zeitung. 28. 1. 1980
Generalversammlung mit zahlreichen Ehrungen:
40 Jahre Raiffeisen-Lagerhaus
Gföhl
. Am 19. Jänner hielt die Lagerhausgenossenschaft Gföhl aus Anlaß ihres 40jährigen Bestandes eine Generalversammlung ab... Obmann Josef Widhalm beschäftigte sich in seinem Bericht mit den Leistungen … Mitte 1979 beschäftigte das Unternehmen 55 Mitarbeiter... Geschäftsführer Ing. Leopold Mayer konnte auf eine 20%ige Umsatzsteigerung auf insgesamt 93 Mio. S hinweisen... Bereits 1922 wurde eine landwirtschaftliche Genossenschaft in Gföhl gegründet, konnte aber den Betrieb nicht aufnehmen und wurde als Filiale in die Genossenschaft Mautern übernommen, die später als Landw. Genossenschaft für den Bezirk Krems mit Sitz in Langenlois geführt wurde. 1939 trennte sich die Genossenschaft Gföhl von Langenlois. Ihr erster Obmann war Franz Hengstberger aus Felling. 1. Geschäftsführer Wilhelm Säckl...

Land Zeitung, 22. 1. 1981
Raiffeisen Lagerhaus Gföhl: Erstmals 100 Mio. Umsatz
Gföhl.
Erfreuliches war anläßlich der Generalversammlung des Raiffeisen-Lagerhauses Gföhl am Donnerstag, 15. Jänner, aus dem Munde von Obmann Josef Widhalm und Verwalter Ing. Leopold Mayer zu hören: Erstmals in der Geschichte des Gföhler Lagerhauses wurde die 100 Mio Schilling Umsatzgrenze erreicht... 54 Dienstnehmer sind beschäftigt...

Land Zeitung, 1. 2. 1983
Wilhelm Säckl tot
Gföhl.
Der langjährige Gföhler Lagerhausverwalter Wilhelm Säckl verstarb am 25. Jänner in seiner Wohnung in Gföhl, Hausberggasse 12. Der Verstorbene stand im 85. Lebensjahr...

Land Zeitung, 26. 6. 1984
Führungswechsel im Lagerhaus
Gföhl.
Verwalterwechsel im Raiffeisenlagerhaus Gföhl: Mit 31. Mai hat Oberverwalter Ing. Mayer Gföhl verlassen und wird in Neulengbach tätig sein. Sein Nachfolger in Gföhl ist Verwalter Hermann Zehetner, der seinen Posten bereits am 1. Juni angetreten hat.

Land Zeitung, 7. 8. 1984
Oberverwalter Ing. Mayer verläßt „Lagerhaus“.
Gföhl
... Ing. Leopold Mayer, der nach 9jähriger erfolgreicher Tätigkeit in Gföhl für wichtige Aufgaben zum Lagerhaus Neulengbach berufen wurde... „Es war für mich eine harte Schule, aber die schönen Zeiten überwiegen“, meinte der scheidende Verwalter, der seinem Nachfolger, Verwalter Zehetner, eine ebenso gute Zusammenarbeit mit Funktionären und Mitarbeitern wünschte...

NÖN 52/53-1987
Verdiente Auszeichnung:
Josef Widhalm „Ökonomierat“
Gföhl/Preinreichs.
– Mit dem Berufstitel „Ökonomierat“ wurde der Obmann des Raiffeisen-Lagerhauses Gföhl, Josef Widhalm, durch den Bundespräsidenten ausgezeichnet. Die Überreichung fand am 4.12. durch Landwirtschaftsminister Dipl.-Ing. Riegler statt...
Josef Widhalm ist 1924 in Preinreichs geboren, absolvierte von 1942 bis 1945 Kriegsdienst und kehrte im Dezember 1946 aus der Gefangenschaft heim. 1955 ehelichte er Martha Blauensteiner, 1960 übernahm er den elterlichen Betrieb. Schon in jungen Jahren engagierte er sich für die Öffentlichkeit: 1960 bis 1967 Bürgermeister der früheren Gemeinde Preinreichs, seither Vizebürgermeister der Marktgemeinde Krumau, 1954 bis 1967 Obmann der früheren Raika Krumau, jetzt Vorstandsmitglied in der Raika Gföhl; seit 1961 arbeitet er als Funktionär im Lagerhaus mit, zunächst im Aufsichtsrat, ab 1970 als Obmannstellvertreter und seit einigen Jahren als Obmann. Mitgliedschaften und Tätigkeiten im Pfarrkirchenrat, im Feuerwehrwesen, beim Bauernbund und der ÖVP brachten ihm zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. ÖR Widhalm ist auch Ehrenbürger von Krumau. Die zahlreichen Gratulanten und zehn Festredner würdigten...
ÖR Widhalm verwies in seinen Dankesworten... meinte er abschließend: „Die Verleihung dieses Titels sehe ich auch als Auszeichnung des Lagerhauses und der Region Gföhl.“

NÖN 50/1992
Lagerhaus Gföhl fusioniert mit Lagerhaus Zwettl
Gföhl
In der außerordentlichen Generalversammlung des Raiffeisen-Lagerhauses Gföhl wurde über Antrag des Obmannes ÖKR Widhalm mit einer 98%igen Mehrheit der abgegebenen Stimmen die Fusion mit dem Raiffeisen-Lagerhaus Zwettl beschlossen...

2006
Das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich“ hat Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll dem Geschäftsführer des Lagerhauses Zwettl, Direktor Ing. Leopold Mayer, überreicht. Mayer ist seit 1967 bei der Lagerhausorganisation. 1975 kam er als Verwalter nach Gföhl, wo er mit Gattin Margit und den drei Töchtern ein Wohnhaus errichtete...

NÖN 48/2006
Ernennung.
Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel überreichte am 8. November im Rahmen einer Feierstunde an Ing. Leopold Mayer, Direktor des Lagerhauses Zwettl, das Dekret über die Führung der Bezeichnung „Kommerzialrat“... Der Geehrte, der mit seiner Familie in Gföhl lebt, leitet seit 1992 das Lagerhaus Zwettl, das unter seinem Management zu einem führenden Unternehmen des Waldviertels mit rund 940 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 130 Millionen Euro ausgebaut wurde.

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