0198 - Gaswerk, Dentisten

Besitzer
1907: Marktgemeinde Gföhl
1921: Ramsauer Adolf
1921: Pistorius Wenzel und Eleonore
1929: Picker Josefine
1939: Smutny Maria
1940: Picker Josefine
1978: Artner Walter und Elfriede
2000: Artner Elfriede
2014: Artner Walter

Das ehemalige Gaswerk und seine Nachnutzung

Vor der Nutzbarmachung der Wasserkraft in Form der Elektrizität suchten Gemeinden nach der Möglichkeit sowohl eine öffentliche als auch privat verwendbare Beleuchtung herzustellen. Dies gelang durch Einsatz von Acetylen. Nach Besichtigung derartiger Anlagen beschloss die Ratssitzung von Gföhl, unter Führung von Bürgermeister Franz Liebenberger, in der Sitzung vom 11. Dezember 1906, ein derartiges Projekt auch in Gföhl zu verwirklichen. Die endgültige Beschlussfassung erfolgte dann in der Gemeinderatssitzung vom 19. Juli 1907.
Nach einem Bauplan vom Juli 1907 begann die Firma Klinger aus Gumpoldskirchen im September mit den Bauarbeiten, und schon am 21. Dezember gleichen Jahres erfolgte die behördliche Kollaudierung, Plätze und Straßen der Marktgemeinde Gföhl (nur wenige Lichtpunkte) erstrahlten erstmals im neuen Licht, am 24. Dezember auch das Volksschulhaus.
In der Gemeinderatssitzung vom 28. Dezember 1907 wurde Wassermeister Franz Maier auch zum Gasmeister ernannt. Der bisherige Laternenanzünder Köchelhuber wurde seines Amtes enthoben und Wachmann Topf ab 1. Jänner 1908 mit der Betreuung der neuen Beleuchtungskörper betraut.
Im Jahr 1908, dem ersten Jahr des vollen Einsatzes des Acetylengases in Gföhl, gab es 77 Gaszähler („Uhren“), für die pro Monat an die Gemeinde 30 Heller an Miete zu bezahlen waren.
An „Gaszins“ hob man 1908 von den Gföhler Hausbesitzern 6236 Kronen und 84 Heller ein, der „Uhrenzins“ betrug für jenes Jahr insgesamt 277,20 Kronen.
Das Jahr 1920 brachte Gföhl den elektrischen Strom, und somit war die Zeit des Gaswerkes zu Ende; die 1907 von der Hausnummer 74 abgetrennte und von der Gemeinde gekaufte Liegenschaft wurde an Adolf Ramsauer veräußert und beherbergte später unter anderem das Zahnatelier von Adolf Picker und Adolf Kern.
1978 erwarben Walter und Elfriede Artner die Liegenschaft und renovierten das Objekt mustergültig und gestalteten es zu einem Wohnobjekt um.

Karl Pernt, bef. Zahntechniker in Gföhl, Wurfenthalg. 13, ersuchte am 19. 11. 1926 um Verlegung der Zahntechnikerkonzession von Oberhollabrunn „auf das schon seit 7 Jahren bestehende und durch Todesfall erledigte Zahnatelier Schmutz mit dem Standorte Gföhl.“
Mit 2. Juli 1928 verlegte Karl Pernt sein Atelier von Gföhl nach Jennersdorf.

GR 28. 5. 1930
Ansuchen des Adalbert Picker um Baugenehmigung zum Umbau des Objektes

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