0079 - Raiffeisenbank

Besitzer
1829: Klupp Franz, K.K. Postmeister und Theresia
1835: Klupp Franz und Bühl Maria Anna
1854: Segalla Ignaz, K.K. Postmeister
1855: Segalla Ignaz und Elisabeth
1862: Dum Ernest, Postmeister und Karoline
1896: Thum Otto
1909: Thum Karoline
1909: Mixner Franz, Postmeister
1934: Wagner Alfred und Denk Johann
1940: Die Erben
1958: Hameder Johann, Fleischhauer, und Aurelia, Geier Johann und Antonia
1994: Raiffeisenbank Zwettl reg.Gen.m.b.H.

Raiffeisenbank

Die heutige Raiffeisenbank wurde als „Spar- und Darlehenskassen-Verein für Gföhleramt und Umgebung“ am 27. Dezember 1896 gegründet. Zum ersten Obmann wurde Josef Tiefenbacher, Gföhleramt 37, gewählt. Ein Jahr später erfolgte die Eintragung ins Genossenschaftsregister. 1925 wurde ein Einlagenstand von 46.414,93 Schilling erreicht, die Ausleihungen beliefen sich auf 54.225,00 Schilling.
Die ersten Vereinslokalitäten befanden sich in privaten Räumen der Obmänner im Gföhleramt, danach wurde im Gasthaus Kippes sonntags die Möglichkeit zum „Kassenverkehr“ angeboten.
1936 übersiedelte die Bank in das Objekt Ernest Thumstraße 1, heute Steindl/Schönhacker. Am 20.10.1942 kam es zur Umfirmung in Raiffeisenkasse Gföhleramt und Umgebung, reg. Gen. mit unbeschränkter Haftung. 1949 überstieg der Mitgliederstand bereits 200 Personen. Als Zinssatz für Sparlehen wurden 2,25 % geboten, bei Darlehen galten 6,75 %. 1957 wurde der Standort in das „Haus der Landwirtschaft“ in der Kirchengasse verlegt, der „Tagesverkehr“ aufgenommen und Frau Margarethe Wandl als erste hauptberufliche Mitarbeiterin beschäftigt.
1962 konnte ein Mitgliederstand von über 500 Personen und ein Gesamtumsatz von über 50,000.000,-- S erreicht werden. 1967 kam es zur Fusion mit der Raiffeisenkasse Krumau am Kamp.
Mit 1. 8. 1968 erfolgte die Bestellung von Ernst Wollanek zum hauptberuflichen Geschäftsführer. Die Bank beschäftigte zu diesem Zeitpunkt vier Mitarbeiter (Ernst Wollanek, Margarethe Wandl, Elisabeth Lehner und Dietlinde Böhm). Die heutigen Bankstellen Krumau, Albrechtsberg, Lichtenau, Großreinprechts und Niedergrünbach entstanden aus Fusionen, in Els wurde die Bankstelle neu eröffnet.
Mit Juni 1981 wurde Dir. Ernst Wollanek von Hubert Dikovits abgelöst und im gleichen Jahr noch durch die Bestellung von Gottfried Baumgartner die vom Gesetz geforderte Doppelgeschäftsführung installiert. Neben dem Einsatz der EDV wurde eine umfassende Neugestaltung sämtlicher Bankstellen in Angriff genommen.
1987 wurde mit Monika Zierlinger, Gföhl, die erste Frau in den Funktionärskader gewählt.

1993 - Fusion der Raika Gföhl mit der Raika Zwettl

Nach rund eineinhalbjähriger Vorbereitungszeit beschloss die Generalversammlung am 15. April 1993 in einer geheimen Abstimmung mit deutlicher Mehrheit die Fusion mit der Raiffeisenbank Zwettl.
Seither ist Gföhl Sitz der Leitung eines von mittlerweile fünf Bankstellenverbänden der Raiffeisenbank Region Waldviertel Mitte. Dir. Baumgartner betreute 2008 von hier aus mit einem Team von elf weiteren Mitarbeitern insgesamt knapp 11.000 Einwohner in sechs Gemeinden.
Um den neuen Herausforderungen begegnen zu können wurde das „Hameder-Haus“ in der Pollhammerstraße bzw. am Körnermarkt angekauft und eine neue Heimstätte für die Raiffeisenbank errichtet. Ein Teil der Liegenschaft wurde an die Familie Huber abgegeben, welche das Uhren-, Schmuck- und Optikergeschäft darin errichtete. Die feierliche Eröffnung des neuen „Raiffeisen-Gebäudes“ am Körnermarkt 8 fand am 28. 5. 1995 statt.
Mit 1. 5. 2012 trat Dir. Gottfried Baumgartner in den Ruhestand und übergab die Führung der Bank an Frau Mag. Evelyn Strasser-Braunsteiner.

Der Bankstellenverband Gföhl umfasste mit 31. 12. 2013 die Bankstellen in Gföhl, Albrechtsberg, Els, Krumau, Lichtenau, Niedergrünbach, Großreinprechts und Rastenfeld. Die Bankstelle Gföhl beschäftigte 8, der Bankstellenverband Gföhl 13 MitarbeiterInnen. Das Geschäftsvolumen betrug € 215 Mio. (1993 € 59 Mio.) und es wurden 16.521 Kundenkonten (1993: 10.761) geführt. Trotz des Bevölkerungsrückganges, der im Verband Gföhl von 10.780 Einwohnern (1991) auf 10.691 (2012) – anders als im restlichen Waldviertel – deutlich geringer ausfiel, konnte die Kundenanzahl von 4.354 (1991) auf 6.256 (2013) mehr als deutlich zulegen.

Die „Raiffeisenbank Region Waldviertel-Mitte“ war zum 31. 12. 2013 die größte Raiffeisenbank in Österreich, woran „Gföhl“ einen ordentlichen Anteil hatte.

Vorstand und Aufsichtsrat
werden nach dem Genossenschaftsgesetz besetzt und weisen 2013 insgesamt 109 Funktionäre aus, wovon 11 Vorstandsmitglieder und 4 Aufsichtsräte aus dem Verband Gföhl entsendet werden.

Mitglieder des Aufsichtsrates aus dem Verband Gföhl:

Mayer Leopold, Gföhl
Allinger Helmut, Lichtenau
Aschauer Maria, Rastbach
Rosenkranz Franz, Els

Obmänner und Geschäftsführer

Obmänner

1896 – 1923: Tiefenbacher Josef, Gföhleramt 37
1923 – 1931: Knödelsdorfer Franz, Gföhleramt 17
1931 – 1936: Völker Jakob, Gföhlermat 6
1936 – 1946: Hollerer Leopold, Gföhleramt 28
1946 – 1960: Lemmerhofer Ignaz, Gföhleramt 76
1960 – 1969: Burker Josef, Gföhleramt 11
1969 – 1974: Loidl Karl, Mittelbergeramt 8
1974 – 1989: Simlinger Karl, Gföhleramt 37
1989 – 1993: Leopold Rihs, Niedergrünbach

Geschäftsführer bzw. Verwalter

1938: Kommissarischer Verwalter: Gottfried Engleder
1962 – 1968: a) ehrenamtlich: Dipl. Ing. Demal Hartmann
1968 – 1981: b) hauptberuflich: Dir. Wollanek Ernst
1981 – 2012: Dir. Baumgartner Gottfried
1981: Dir. Dikovits Hubert
2012: Mag. Strasser-Braunsteiner Evelyn

Kremser Zeitung, 18. 12. 1924
Gföhleramt.
(Raiffeisenkasse) Um den Wünschen der Einleger der Umgebung entgegenzukommen hat die Kasse beschlossen alle Einlagen ab 1. Jänner 1925 mit 18% ohne weitere Bindung hinsichtlich der Rückzahlung zu verzinsen.

NÖN 22/1995
Raiffeisenbank Gföhl bezog neues Gebäude
Festakt mit viel Prominenz
Gföhl.
Genau ein Jahr nach Baubeginn, am 2. Mai dieses Jahres, wurde die neue Raiffeisenbank Gföhl bezogen, am 28. Mai fand die offizielle Eröffnung statt. Das alte Gebäude erfüllte in keiner Weise mehr die Ansprüche an die heutige Zeit. Mit dem neuen, rund 20 Millionen Schilling teuren Projekt konnten gleich mehrere Vorteile verbunden werden. Obmann-Stellvertreter Leopold Rihs, der die zahlreichen Festgäste begrüßen konnte, hob die durch die Fusion mit der Raiffeisenbank Zwettl eingetretenen Vorteile hervor...

NÖN 24/2012
Gföhl. Führungswechsel in der Raika Gföhl:
Direktor Gottfried Baumgartner geht in den wohlverdienten Ruhestand. Zu seiner Nachfolgerin wurde Mag. Evelyn Strasser-Braunsteiner bestellt, welche die Leitung des Bankstellenverbandes Gföhl (acht Bankstellen) am 1. August übernimmt.

Postamt

Ziemlich genau einhundert Jahre führte die Post in diesem Haus (Teil) ihre Geschäfte. Von zirka 1850 bis 1951 belegte die Post die Räumlichkeiten und wickelte die Amtsgeschäfte in wechselvoller Geschichte ab.
Am 4. 10. 1912 nahm die Post die neu errichtete Telephonzentrale und öffentliche Telephonsprechstelle im Objekt in Betrieb. Aus Anlass der Einführung des Telephondienstes wurden die Amtsstunden bei der Post folgend festgesetzt:

Wochentags: 8 – 12 und 14 – 18 Uhr
Sonn- u. Feiertags: 8 – 11 und 13 – 14 Uhr

Friseur Denk

[Angaben: Prof. Herbert Stastny]
Josefa Denk geb. Dirnberger – Witwenbetrieb

Das Objekt in der Pollhammerstraße 4 erwarb das Ehepaar Denk gemeinsam mit Herrn Wagner. Johann Denk verlegte seinen Frisiersalon in das Objekt und betrieb diesen bis zu seinem Tod am 20. 11. 1938. Nach dem Tod von Johann Denk führte dessen Witwe den Frisiersalon als Witwenfortbetrieb weiter.
* 19. 2. 1888 in Pallweis 10
Witwenbetrieb mit Martin Stöger als Geschäftsführer vom 9. 5. 1939 – 6. 7. 1943
Außerdem Frauen- und Kinderkleidermachergewerbe in Gföhl 69 (Wurfenthalstraße 6) vom 8. 8. 1911-30. 6. 1931 – dann Verlegung nach Gföhl 79
+ 5. 7. 1943 in Gföhl 79

Johann Steiner

* 21. 3. 1914 in Eisengraberamt 14
Lehre bei Rupert Lang 1931 – 1934
Gesellenprüfung in Krems: 13. 3. 1934
bei verschiedenen Friseuren im Waldviertel
Meisterprüfung 23./24. 11. 1941
ab 30. 10. 1943 Geschäftsübernahme von Josefa Denk auf Gföhl 79
Herren- und Damensalon
Juni 1950: Übersiedlung auf Gföhl 72 (Zwettler Straße 1)
+ 8. 11. 1961 in Krems

Uhrmacher Windischberger Eduard

Zwischenkriegszeit
In der Ausgabe vom 13. 11. 1924 erschien die Anzeige von Eduard Windischberger, dass mit 15. November 1924 die Eröffnung des Uhren-, Gold- und Silberwarengeschäftes in Gföhl Nr. 7, Haus neben der Post, stattfindet. Die Post befand sich zu dieser Zeit im heutigen Gebäude der Raiffeisenbank Gföhl.

Land Zeitung, 24. 4. 1929
(Geschäftsverkehr) Herr Eduard Windischberger erweiterte sein Uhrmachergeschäft durch Angliederung einer Papierhandlung.

Amtsblatt vom 21. 6. 1952
Gewerbelöschung
Windischberger Eduard, Gföhl 79, Handel mit Gold- und Silberwaren

Wagner, Sattler

Die Familie Wagner stammt aus Allentsteig. Leopold Wagner, * 8. 11. 1839 war Rauchfangkehrermeister in Allentsteig. Er verstarb am 15. 2. 1902 in Gföhl 26, Langenloiser Straße 7. Verehelicht war er mit Franziska M. Martinek aus Geiersberg 21, welche am 29. 8. 1917 in Gföhl 26 das Zeitliche segnete. Sohn Alfred Wagner, * 23. 5. 1871 in Gföhl 101, Jaidhofergasse 7, führte in Gföhl das Sattlergewerbe aus; er ehelichte am 2. 2. 1920 Berta Aubrunner. Er verstarb am 6. 6. 1939 in Gföhl 26.

Kremser Zeitung, 22. 6. 1939
Gföhl.
(Todesfall) In Gföhl starb nach kurzem, schwerem Leiden Herr Alfred Wagner, Sattlermeister und Hausbesitzer...

Gemeinde, 24. 1. 1941
Ankauf der Haushälfte No. 79 (Erben Wagner) [Pollhammerstraße 4]
Der Ankauf wird sofort in die Wege geleitet und der Kaufpreis wird mit 12.000 RM festgesetzt und bewilligt.

Gemeinde, 21. 2. 1941
Zur Beratung kommt der Ankauf der Haushälfte No. 79 (Erben Wagner), da ein Interessent da ist, der die Haushälfte kaufen will. Es wird eine Zuschrift des Rechtsanwaltes Dr. Zuna Kratky verlesen. Die Zuschrift war an den Landrat und an die Kreisleitung Krems gerichtet. Herr Notar Dr. Gottsleben referiert über die Zuschrift. Der Beschluß über den Ankauf vom 24. Jänner bleibt aufrecht und wird den Bevollmächtigten Frz. Aubrunner und H. Franz Kugler zugestellt.

Kugler

Nach der Verlegung von der Zwettler Straße 1 in das Geschäft in der Pollhammerstraße wurde in diesem Objekt die Geschäftstätigkeit bis 1952 ausgeführt. 1952 übersiedelte der Betrieb in die Pollhammerstraße 2.

Amtsblatt vom 4. 6. 1955
Gewerbelöschung
Kratochwil Alois, Kleinhandel mit Gemüse und Obst, Gföhl 79

Fleischhauerei Hameder

Johann Hameder, dessen Familie aus dem Tautendorferamt stammt, erwarb 1950 die Liegenschaft und richtete darauf die Fleischhauerei ein, welche sich eines guten Rufes erfreute.

Donauwacht, 23. 10. 1940
Vermählung.
Am 16. d. fand vor dem Standesamte in Gföhl die Vermählung des Herrn Johann Hameder, Fleischhauermeisters in Gföhl, mit Frl. Aurelia Gruber, Tochter des Herrn Franz Spies, Wirtschaftsbesitzers in Ottertal bei Kirchberg am Wechsel, und des Franz Kugler, Installateurs in Gföhl, mit Frl. Gretl Gruber statt. Eine Doppelhochzeit also, an der die Bevölkerung wärmsten Anteil nahm.

Amtsblatt vom 15.3.1952
Gewerbeanmeldung
Hameder Johann, Stechviehhandel, Gföhl 79

Amtsblatt vom 5. 5. 1956
Sonstige Veränderung
Hameder Johann, Gföhl Nr. 4, Verlegung des Standortes nach Gföhl Nr. 79

Amtsblatt vom 9. 3. 1968
Gewerbelöschung
Hameder Johann, Fleischer, Gföhl 79

Die Neue, 10. 12. 1985
Johann Hameder verstorben
Gföhl.
Im 84. Lebensjahr verstarb am 27. November der allseits bekannte und geschätzte Fleischhauermeister in Ruhe Johann Hameder...

Hollerer Ernst

Der junge Fleischhauermeister (seit 1967) Ernst Hollerer pachtete 1968 den Betrieb Johann Hameders, den dieser 1950 von den Töchtern des Friseurs Johann Denk gekauft und in eine Fleischhauerei umgewandelt hatte, und meldete das Fleischhauer- und Fleischselchergewerbe an. 1981 errichtete die Familie Hollerer an der Garser Straße 61 einen neuen Schlachthof mit über 200 m² Fläche, der zu Pfingsten den Betrieb aufnahm.
Das Verkaufslokal verblieb jedoch in der Pollhammerstraße 4.

Schließung: Gewerbeabmeldung 1993

Amtsblatt vom 10. 2. 1968
Gewerbeanmeldung
Hollerer Ernst, Fleischhauer, Pollhammerstraße 4

Amtsblatt vom 20. 7. 1974
Sonstige Veränderung
Hollerer Ernst, Zweigniederlassung in Brunn am Wald 30

Amtsblatt Nr. 14 vom 11. 7. 1991
Gewerbeanmeldung
Ernest Hollerer, „Personenfuhrwerk mit Zugtieren betrieben...“ im Standort, Gföhl, Pollhammerstraße 4

Amtsblatt Nr. 20 vom 3. 10. 1991
Gewerbelöschung
Ernest Hollerer, „Personenfuhrwerk mit Zugtieren betrieben...“ im Standort Gföhl, Pollhammerstraße 4

Mitteilung in der NÖN:
Durch Pensionierung von Frau Hollerer und Auslaufen des Pachtvertrages per 31. 12. 1993 mit dem derzeitigen Hauseigentümer schließen wir unsere Fleischhauerei in Gföhl, Pollhammerstraße 4, mit Jahresende 1993. ...                   
Ernst und Martha Hollerer

Amtsblatt Nr. 2, 27. 1. 1994
Gewerbelöschung
Ernest Hollerer, „Handelsgewerbe...“, „Fleischhauer- und Selchergewerbe“ im Standort Gföhl, Pollhammerstraße 4

Zum Gebäudeteil „Erhard Huber, Pollhammerstraße 4“ siehe CNr. 667.

Download: Anweisung (224.08 KB)

Download: Rechnungsabschluss (1.16 MB)

Download: Funktionäre 1 (752.56 KB)

Download: Funktionäre 2 (8.99 MB)

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