0027 - Gasthaus

Besitzer
1881: Kippes Mathias und Rosalia
1918: Kippes Karl
1920: Ida durch Heirat
1948: Witwe
1955: Huber Heinrich und Hertha
2014: Kurzbauer Erhard

Kippes, Bürgermeister
Karl Kippes †.
Am 3. August 1947 starb Altbürgermeister Karl Kippes, der fast 25 Jahre der Gemeinde politisch vorstand. Er brachte in der 1. Republik, im Stände- und NS Staat seine Dienste für Gemeinde und Bevölkerung ein.

Gasthaus

Amtsblatt vom 8. 9. 1952
Veränderung
Kippes Ida, Gast- und Schankgewerbe, Gföhl 27, Verpachtung an Franz Hahn

Kremser Zeitung. 10. 2. 1955
(Gewerbeanmeldung)
Gföhl 27, die Konzession zum Betrieb des Gast- und Schankgewerbes durch Herta Huber.
(Löschung) in Gföhl 27, die Konzession der Ida Kippes.

In der Zeit von 1952 bis 1955 verpachtete die Familie Kippes das Gasthaus an das Ehepaar Franz und Maria Hahn aus dem Eisengraberamt 22.
Franz Hahn * 21. 6. 1919, † 11. 6. 1996
Maria Hahn * 24. 4. 1928, † 13. 4. 2006

Mayerhofer Karl, Schneider

Im Saal des Gasthauses Kippes betrieb Karl Mayerhofer zuletzt seine Schneiderei. Am 6. Mai 1954 beging er, im 45. Lebensjahr stehend, Selbstmord durch Erhängen.

Erinnerung
Frau Liane Bosch-Öser, Tochter von Erhard Öser vom Pappelweg 4 (2013 im 99. Lebensjahr verstorben), erinnert sich an ihre Kindheit in Gföhl. Ihr Vater, Erhard Öser, aus Härtensdorf bei Zwickau in Sachsen stammend, war Schneider bei Karl Mayerhofer:

Die Eltern wurden nach dem Krieg in Gföhl sesshaft, weil der Schwager, eben Herr Karl Mayerhofer, einen tüchtigen Schneider benötigte und damals mein Vater ein gefragter „Maßschneider für Herren- und Damenmoden“ war. Die Erzählungen (Vater, Bauern) besagen, dass Herr Mayerhofer gewisse Probleme (auch steuerlich) hatte und Vater über lange Zeit durch seinen persönlichen Einsatz „den Laden schupfte“.
Viele Gföhler Geschäftsleute (Liebenberger, Vavrousek, …) und Leute aus der Umgebung waren laut Vaters Erzählungen damals seine Kunden.

Im ehemaligen „Kippes-Haus“, Ecke Kremser Straße / Langenloiser Straße, befand sich die Werkstätte und im Hause vom Gasthof Schödl (Pollhammerstraße 2), neben Papier-Profi Mayr, das kleine Verkaufslokal, Ebenso waren im Hinteren des Gasthofs Schödl

Werkräume.
Ich bin mir nicht sicher, aber es könnten Walter Riegler und Martha Wimmer dort u. a. Lehrlinge gewesen sein. Auch hielt sich der leider schon verstorbene Franz Schödl des öfteren dort auf, und wenn er meinen schon betagten Vater traf, wärmten beide „alte Schneidergeschichten“ auf.

Der Uhrmacher Kainz war mit Karl Mayerhofer eng befreundet und beide waren Stammgäste im Gasthaus Edhofer.

Als die finanzielle Lage schlimmer wurde, er dann auch keine Löhne mehr zahlen konnte, erhängte er sich und das Geschäft musste geschlossen werden.

Seine Witwe Maria (Schwester meiner Mutter) musste Geld verdienen und verdingte sich ihren Lebensunterhalt im Tourismusgewerbe in Tirol. Sie lebte nach ihrer Pensionierung im Haus Ringgasse 6, das sie ehemals mit Herrn Mayerhofer geplant hatte, und hieß dann Stoll.

Mein Vater war zu diesem Zeitpunkt sehr verzweifelt, denn schließlich hatte er für Gföhl seine Heimat verlassen und musste inzwischen für drei Kinder sorgen. Er wechselte ins Baugewerbe… und trotzdem kamen die Leute immer wieder zu ihm privat, um seine Schneiderdienste in Anspruch zu nehmen. Ich erinnere mich, dass an manchen Sonntagen – nach dem Kirchgang – Bauern aus Reittern bei uns daheim Schlange standen. Wir Kinder stellten dann die fertige Ware zu. Es hat sich so manche Freundschaft entwickelt.

Land Zeitung. 4. 1. 1973

Gföhl. Im hohen Alter verschieden. Am Samstag, 16. Dezember, verschied im Krankenhaus Krems nach schmerzvollem Leiden Frau Ida Kippes aus Gföhl, Langenloiserstraße, im 76. Lebensjahr. Frau Kippes führte früher mit ihrem vor Jahren verstorbenen Gatten, der auch Bürgermeister der Gemeinde Gföhl gewesen ist, ein bekanntes und gut besuchtes Gasthaus...

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