0008 - Gasthaus Zum weißen Rössl
Besitzer
1850: Eillenberger Franz
1855: Eillenberger Wallpurga
1879: Prinz Johann
1881: Prinz Anna, durch Heirat
1891: Prinz Franz und Anna
1936: Witwe
1936: Prinz Ernst
1957: Prinz Ernst jun.
1998: Braun Wilhelm
Bis 1489 lässt sich der Familienstammbaum der aus Buchau in Schlesien stammenden Familie Prinz zurückverfolgen.
Ihre Nachfahren wanderten in Ober- und Niederösterreich ein.
Aus Lengenfeld kam 1862 Johann Prinz nach Gföhl, wo er vom Bäcker Eilenberger das Haus Nr. 8 am Hauptplatz samt der Bäckerei mit Schankrecht und den Beherbergungsbetrieb erwarb.
Nach seinen früh verstorbenen Brüdern Ludwig und Johann erbte 1894 Franz Prinz (* 20. 9. 1866 in Lengenfeld 40) den Betrieb, der sogar eine Fuhrwerkskonzession für Personentransporte mit Pferdekutschen, eine Gastwirtschaft, den Viehhandel und eine Fleischhauerei umfasste. Er ließ 1906 den Saalzubau ausführen. 1917/18 wurde die Errichtung eines Kinos im Saal überlegt, zur Ausführung gelangte dieses Vorhaben jedoch nicht. In der Zwischenkriegszeit meldete er das Personenfuhrwerk (Taxi) an, die Konzession reichte er allerdings an Johann Veselicka aus Eisengraberamt 70 weiter.
Am 12. 5. 1891 ehelichte er Anna Granser, als Trauzeugen wurden Vinzenz Krattenthaler, Gastwirt aus Gföhl 13 (Hauptplatz 5) und Ignaz Pöll, Kaufmann aus Lengenfeld, vermerkt. Am 6. 4. 1935
verstarb Franz Prinz an Arteriosklerose.
Die Gemeinde Gföhl ernannte Franz Prinz auf Grund seiner umfassenden Verdienste für die Öffentlichkeit zum Ehrenbürger.
1935 folgte sein Sohn Ernst (eines von 10 Kindern) als Gastwirt, Viehhändler und Fleischhauer nach, und nach seinem frühen Tod führte ab 1954 seine Witwe Josefine, geborene Melber von
Preinreichs, bis 1980 den Betrieb weiter.
Nach ihr übernahm Sohn Ernst die Geschäfte.
Zahlreiche Umbauten im Inneren haben das äußere Erscheinungsbild des stattlichen Gasthofes kaum verändert. Im Kellerstüberl mit seinen Butzenscheibenfenstern und den alten Gewölben ist die
Vergangenheit ebenso lebendig wie im Speisesaal, den das Familienwappen ziert, wird in der Gewerbebeschreibung im Heimatbuch des Jahres 1982 festgehalten.
1981 meldete Ernst Prinz das Gewerbe „Handel mit Schlacht- und Stechvieh und Viehhandel“ ab.
In weiterer Folge verschlechterte sich der Geschäftsgang. Auch neue Ideen, wie die Eröffnung eines Würstelstandes im Bereich der ehemaligen Fleischhauerei, brachten keine neuen wirtschaftlichen
Impulse.
Trotz Ausschöpfung aller Möglichkeiten kam es schließlich 1998 zur Zwangsversteigerung.
Prinz Ernst, † 27. 2. 1954 im 53. Lebensjahr
Prinz Josefa, † 14. 7. 1998 im 79. Lebensjahr
Prinz Ernst, † 20. 1. 2007 im 64. Lebensjahr
Im Haus Gföhl 8 betrieb Siegfrieda Strassmayr einen „Lohnbrutbetrieb“, der 1951 angemeldet wurde.
Neben dieser Anmerkung in der Lokalzeitung liegen keine gesicherten Daten auf, welche auf diesen Betrieb hinweisen oder weiter verfolgbar wären!
Geschichtliches
Um 1917/18 wurde der Plan verfolgt im Saal des Gasthauses Prinz einen Kinobetrieb einzurichten. Obwohl der Volkswille bereits darüber berichtete konnte das Vorhaben nicht umgesetzt werden.
Volkswille, 10. 1. 1920
(Kino.) Gföhl soll nun auch ein Kino bekommen. Herr Franz Prinz hat sich mit den Lizenzinhabern Altmann und Breitenseher geeinigt und soll nun das Kino im Saale des Herrn Prinz
errichtet werden. Wann dasselbe eröffnet wird, steht noch nicht fest.
1924 machte Gföhl mit dem „Radio“ Bekanntschaft. Die Fa. Novotny stellte im Gasthaus Prinz einen „Ferntönerapparat“ auf. Zu Weihnachten freute man sich schon über sechs Radios im Ort, die man in Krems ab 96 Schilling erstehen konnte.
Land Zeitung 12. 4. 1928
Gföhl. (Geschäftsverkehr) Herr Josef Prokupek eröffnet mit dem Standort Gasthof Prinz ein Autotaxiunternehmen. Wie man sieht, geht Gföhl in jeder Beziehung mit der Zeit.
In der Gemeinderatssitzung vom 24. 11. 1928 erteilte das Gremium die Zustimmung zur Übertragung der Taxikonzession von Josef Prokupek auf Josef Köchl.
Gemeinderat, 5. 5. 1931
GR Rerych beantragt, Herrn Franz Prinz sen., Gastwirt und Fleischhauer in Gföhl, anlässlich seines 40jährigen Geschäftsjubiläums zum Ehrenbürger der Marktgemeinde Gföhl zu ernennen. Er
begründet den Antrag mit nachstehenden Daten:
Franz Prinz war in der Zeit von 1900 – 1919 und 1924 – 1929 im Gemeinderat von Gföhl. 1900 – 1919 im Sparkasse-Ausschuss Gföhl, 1905 – 1919 im Ortsschulrate Gföhl, er gehört seit dem Bestand der Freiw. Feuerwehr Gföhl derselben in verschiedenen Funktionen, seit 1919 als Hauptmann an.
Nachdem Herr Bürgermeister Kippes als Schwiegersohn den Vorsitz an den ältesten Gemeinderat, Herrn Karl Kittler übergeben und sich mit Herrn GR Karl Prinz aus dem Sitzungssaale begeben hat, wird nach kurzer Debatte seitens aller Parteien zugestimmt, den Antrag anzunehmen. Herr Bürgermeister Karl Kippes und GR Karl Prinz nehmen wieder ihre Plätze ein, es wird über den Antrag abgestimmt und derselbe einstimmig zum Beschlusse erhoben.
Land Zeitung, 20. 5. 1931
Gföhl.(Ehrung) Am 11. d. war ein besonderer Festtag für die Bewohner des Marktes Gföhl. An diesem Tage feierten der Gastwirt und Realitätenbesitzer Herr Franz Prinz sen. und
dessen Gattin Anna, geb. Granser, den 40. Hochzeitstag. Gleichzeitig waren es 40 Jahre seit die Ehegatten Prinz das weitbekannte Gasthaus mit Fleischhauerei am Hauptplatz übernommen hatten.
Veteranenverein, Feuerwehr, Gesangsverein taten sich zusammen um ihrem langjährigem Mitgliede zu zeigen, daß die wertvolle Tätigkeit des Herrn Franz Prinz in all den langen Jahren gebührende
Anerkennung verdiene. Die Vertretung der Marktgemeinde verkündete durch Vizebürgermeister Huber, daß Herr Franz Prinz in Würdigung seiner Verdienste als langjähriger Gemeinderat von Gföhl zum
Ehrenbürger gewählt wurde... konnten aber auch Herr und Frau Prinz an ihrem Ehrentage eine Schar blühender Kinder und Enkelkinder in treuer Liebe und Anhänglichkeit um sich versammelt sehen und
zwar Herr Josef Prinz, Tierarzt in Kottes, Franz Prinz, Gasthauspächter in Gföhl, Ernst Prinz, welcher sich im Geschäfte der Eltern betätigt, Frau Anna Zöchling, Obergärtnersgattin in Jaidhof,
Ida Kippes, Bürgermeistersgattin in Gföhl, Martha Hohenbichler, Postoberverwaltersgattin in Gföhl, Hilda Schmöger, Kaufmannsgattin in Gföhl und Frau Fachlehrer Bauer aus Krems…
Kremser Zeitung, 11. 4. 1935
Gföhl (Todesfall) Am 6. April starb in Gföhl der weit über die Grenzen des Waldviertels hinaus wohl-bekannte Herr Franz Prinz senior, Realitätenbesitzer, Gastwirt und
Fleischhauer, Ehrenbürger der Marktgemeinde Gföhl, Ehrenhauptmann und Ehrenmitglied der freiw. Feuerwehr Gföhl, Ehrenmitglied der freiw. Feuerwehren Eisengraben und Nieder-Grünbach,
Bezirkskommandantstellvertreter des Bezirksfeuerwehrverbandes Gföhl, Vizepräsident des Roten Kreuzes, Zweigstelle Gföhl, Ehrenvorstand des Kameradschaftsvereines ehemaliger Krieger und
Soldaten, Ehrenvorstand der Gastwirtegenossenschaft Gföhl und vieler anderer Vereine, im 69. Lebensjahr nach einem rastlosen, arbeitsreichen Leben. Ehre seinem Andenken!
(Franz Prinz` letzte Fahrt) Das Begräbnis des so plötzlich von hinnen gegangenen Gasthofbesitzers Herrn Franz Prinz, des Ehrenbürgers von Gföhl, Ehrenmitgliedes der freiw. Feuerwehr und des Kameradschaftsvereines, gestaltete sich zu einer Trauerkundgebung von einer Mächtigkeit, wie sie Gföhl kaum je sah. Man schätzt die Teilnehmerzahl an der letzten Fahrt dieses volkstümlichen Mannes auf über 2000, obgleich es in Strömen regnete. Dem mit Blumen und Kränzen überschütteten Sarge, den unser Herr Pfarrer Hilber, assistiert von unserem Herrn Kooperator und den Herren Pfarrern von Rastbach und Niedergrünbach einsegnete, folgte u. a. die Gutsherrschaft Jaidhof, die Marktgemeindevertretung, die Vertreter aller Behörden von Gföhl, wie der Umgebung bis Krems hinab, zahlreiche Bürgermeister, der Landesverband der Feuerwehren, die Feuerwehren von weit und breit, insgesamt 300 Mann unter Führung des Herrn Bezirksobmannes Bürgermeister Ludwig Schindler von Brunn am Walde, die Kameradschaftsvereine von Gföhl und Umgebung, die Heimwehr, der Gesangsverein, der Gewerbebund und viele andere Körperschaften. Wie es schon wahrhaft ergreifend war, als sich am Vortage hunderte Bewohner von Gföhl und Umgebung im Trauerhause einfanden, um ihren lieben Vater Prinz nochmals zu sehen, so wirkte es erschütternd, als die Feuerwehren und Kameradschaftsvereine vor dem im Hofe aufgestellten Sarge ihres toten Führers defilierten und ihm so in tiefster Trauer nochmals den letzten Gruß und die letzte Huldigung darbrachten. Am Grabe sang der Gesangverein unter der Leitung des Chormeisters Herrn Lehrer Lindner das Lieblingslied des Toten „Das treue deutsche Herz“. Tieferschüttert hielten am Grabe die Herren Vizebürgermeister Huber namens der Marktgemeinde, die ihrem toten Ehrenbürger ein Ehrengrab gewidmet hatte, Bezirksobmann Schindler, der die großen Verdienste des Verstorbenen um das Feuerwehrwesen rühmte, Fachlehrer Wagner namens des Roten Kreuzes, dessen Vizepräsident Prinz war, und namens des Gesangvereines, zu dessen treuesten Mitgliedern er zählte. Wirtschaftsbesitzer Karl Kloiber namens des Kameradschaftsvereines, der Prinz erst vor wenigen Monaten ob seiner großen Verdienste ehrte, und Oberlehrer Hetzendorfer, Rastbach, namens der Heimwehr, des Hesserbundes, der Gastwirte- und der Fleischhauergenossenschaften, ergreifende Abschiedsansprachen, welche die Trauer aller um den Heimgegangenen erkennen ließen. Die Kapelle unserer Feuerwehr spielte unter der Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Daniel das Lied „Ich hatt` einen Kameraden“, indessen Salven die letzten Grüße ins Grab nachsandten. Vom Schmerze gebeugt, schied man von der letzten Ruhestätte eines Mannes, der uns ein Vorbild selbstlosen Wirkens und aufrechten Wesens für immerdar bleiben wird.
Gewerbeanmeldungen 1935
Prinz Ernst, Gföhl, Hauptplatz 2
Fleischhauer- und Fleischselchergewerbe, Gast- und Schankgewerbe
Donauwacht, 22. 4. 1942
Gföhl. Mutter Prinz gestorben. Tiefe Trauer kehrte in die Familie Prinz und damit auch in ganz Gföhl ein: die vielbekannte ehemalige Gasthofbesitzerin Frau Anna Prinz ist nicht mehr!
Sie entschlummerte plötzlich im 76. Lebensjahr ihres schaffensreichen und von unermüdlicher Sorge um die Ihren erfüllten Lebens. Fleischhauermeister, Gasthofbesitzer und Viehhändler Franz
Prinz, der im Bezirk Gföhl eine gewichtige Rolle spielte, wußte, daß er in der einem alten Gastwirtegeschlechte in Rastenfeld entstammenden Tochter Anna Granser eine vorbildliche Hausfrau
wählte. Denn die junge Frau wurde alsbald der ruhende Pol, die Seele des großen Gasthofs, der immer der Mittelpunkt des öffentlichen Lebens unseres Marktes war. Während der rührige Besitzer
seinen allseitigen Geschäften nachging, umsorgte seine Gattin die Gäste des im ganzen Land bekannten Gasthofs Prinz und zog zehn Kinder zu trefflichen Menschen heran, die wie die Eltern
kerngesunden und aufrechten Sinnes durchs Leben gingen. Allen war sie liebende Mutter, die sich um sie sorgte und in ihrer Unermüdlichkeit noch am Tage vor ihrem Heimgang an den Strümpfen ihres
Urenkel Ernst strickte. Sie war eine weitbekannte, ausgezeichnete Köchin und ebenso tüchtig in allen anderen häuslichen Arbeiten. Daher tat ihr jedermann alles zu Liebe, was man ihr von den
Augen ablesen konnte. Nun nahm ihr der Tod leise die Nadel aus den Händen, ein Schlaganfall bereitete ihrem Leben ein jähes Ende und tiefer Schmerz erfüllt jedermann, der Frau Anna Prinz
kannte. Vor allem ihre Kinder Frau Mitzi Walzer, die Gattin des im Vorjahre verstorbenen langjährigen Gasthofbesitzers Toni Walzer von Langenzersdorf, der Bevölkerung von Raabs, früher von
Krems und Rehberg in bester Erinnerung, der hiesige Gastwirt Josef Prinz, dessen Gattin Frau Martha Prinz, eine Tochter des bekannten Steinbruchsbesitzers Pfitzner in Kottes ist, Frau Anna
Zöchling, Gattin des langjährigen Gärtnerverwalter von Jaidhof und Gartenbauaußenstellenleiters des Kreises Krems Franz Zöchling, Frau Laura Huber, die Witwe des hiesigen Baumeisters Heinrich
Huber, dessen Baufirma sie führt, Frau Ida Kippes, die Gattin unseres Bürgermeisters Gasthofbesitzers Karl Kippes, Frau Paula Bauer in Krems, Frau Martha Hohenbichler, die Gattin unseres
Postamtsdirektors Josef Hohenbichler, Frau Hilda Schmöger, die Gattin des hiesigen Kaufmannes Johann Schmöger, und der Jüngste, Ernst Prinz, der nach dem 1935 erfolgten Hinscheiden des Vaters
Franz Prinz, Feuerwehrhauptmannes in Gföhl, den väterlichen Gasthof übernahm. Die letzte Fahrt der Mutter Prinz wurde zu einer Trauerkundgebung, an der Freunde der Familien aus nah und fern
teilnahmen. Das ganze Waldviertel gab ihr die letzte Ehre und wird dieser vorbildlichen deutschen Frau ein ehrendes Andenken bewahren!
Donauwacht, 2. 9. 1942
Gföhl. Vermählung. Donnerstag, den 27. August feierten der hiesige allseits geachtete Gastwirt und Fleischhauer Herr Ernst Prinz und Frl. Josefine Melber ihre Vermählung...
Land Zeitung. 2. 10. 1952
Modenschau in Gföhl
Nun gab es in Gföhl wieder einmal eine recht hübsche Abwechslung, deren Zustandekommen den Gföhler Firmen Warenhaus Liebenberger, Hutsalon Heß, Uhrengeschäft Kainz und Sattler- und
Tapeziererwarenhaus Wimmer zu verdanken war. Die Bühnenausstattung zu der am 27. 9. im Gasthofe „Zum weißen Rößl“ stattgefundenen Veranstaltung hatte die Gärtnerei Heindl, Tischlerei Redl,
Tapeziererei Wimmer und Radiohaus Planinc übernommen. Für den musikalischen Teil sorgte die Tanzkapelle Hawaii-Ramonas, für den heiteren Teil der bekannte Radiokomiker Hruschka und für den
Augenschmaus die Wiener Modekönigin und ausgesucht hübsche und knusperige Wiener Spitzenmannequins. Auch die Modeschau bekam durch ein mit ihr verbundenes Autorennen eine lustige Note. Der
Besuch der Veranstaltung war sehr gut und es waren schon lang vor Beginn keine Eintrittskarten mehr zu erhalten.
Land Zeitung. 4. 3. 1954
Gföhl. Gastwirt Prinz gestorben. Am 27. 2. verschied in den Morgenstunden der Gastwirt und Fleischhauer Ernst Prinz aus Gföhl im Alter von 52 Jahren. Der Verewigte erlag einer längeren
Krankheit und läßt seine Gattin Josefine und seinen Sohn Ernst als nächste Anverwandten zurück... Auch waren zahlreiche Trauergäste aus der weiteren Umgebung und aus Krems gekommen. An der
Trauer, die in das Haus Gföhl Nr. 3 eingezogen ist, nehmen die vielen Bekannten der Familie Prinz tiefsten Anteil.
Land Zeitung. 4. 11. 1954
Gföhl. Modenschau. Am 23. Oktober veranstaltete die Firma Franz Liebenberger im Saal des Gasthofes „Zum weißen Rössel“ eine Modenschau, bei der der Moden-Conferencier Dr. Felix Czerny
vom Radio Wien, die Chansonette Lotte Wojvosky vom Sender Rot-Weiß-Rot, fünf Wiener Mannequins, der Juniorchef der Firma Liebenberger, Alfred Vavrousek, sein Söhnchen Fredi und der
Firmenangestellte Walter Gallauner mitwirkten. ... Die Firma Ferdinand Wimmers Witwe zeigte dabei die neuesten Modelle von Damen-, Reise- und Aktentaschen sowie Polstermöbel. Frau Fanni Heß
stellte sich mit einer Reihe entzückender Damenhütchen vor. Die Radio- und Elektrofirma Ernst Zierlinger, die für die vorzügliche Bühnenbeleuchtung gesorgt hatte, zeigte die neuesten
Errungenschaften auf radiotechnischem und elektrowirtschaftlichem Gebiete...
Kremser Zeitung, 15. 2. 1956
Gföhl. Fortschrittliche Gastwirtin. Die Witwe, Frau Josefine Prinz, Gattin des verstorbenen Gastwirtes und Fleischhauers Ernst Prinz, hat nun ihr Gastzimmer nach den modernsten
Gesichtspunkten einrichten lassen. Es ist bei ihr jederzeit möglich, warme Speisen zu erhalten. Frau Prinz hat in einem Nebenraum des Gastzimmers eine Schnellküche einrichten lassen, wie wir
sie in Krems in der „Schwarzen Kuchl“ haben. Der Geschäftsbetrieb hebt sich dadurch auch zusehends. Weiters hat die tüchtige Gastwirtin für die Gäste einen Fernsehapparat aufstellen lassen, der
somit der erste in Gföhler Gasthäusern ist. In der Umgebung befindet sich nur in Rastbach, Gasthaus Stocker, ein Fernsehapparat.
Amtsblatt Nr. 7 – 8, 25. 2. 1956
Gewerbelöschung
Straßmayr Siegfrieda, Lohnbrutbetrieb im Standorte Gföhl Nr. 8
Kremser Zeitung. 2. 5. 1957
Gföhl. Gewerbe. Nach dem verstorbenen Ernst Prinz erfolgt die Fortführung des Viehhandels und Handels mit Stechvieh in Gföhl Nr. 8, sowie die Ausübung des Gasthof- und Schankgewerbes
in Gföhl, Marktplatz [Hauptplatz] Nr. 2, für Rechnung dessen Witwe Josefa Prinz und ihres minderjährigen Ernst Prinz.
1965: Tanzparade mit bekannten Star-Bands. Im Saale Josefine Prinz in Gföhl treffen sich bei Kerzenlicht die beliebte Band Charly Braun mit seinen Rhythmikern und die heiße Band The Stones am Samstag, dem 31. Juli. Beginn 20.30 Uhr, Tischbestellungen unter Tel.-Nr. 4. Da die Tanz-Hit Parade vor einigen Wochen guten Anklang fand, werden auch diesmal wieder Tanzwettbewerbe ausgetragen.
Land Zeitung. 4. 8. 1966
Gföhl. Geschäftsfassadenrenovierung. Nachdem die Innenräume des Gasthauses J. Prinz bereits in den Vorjahren renoviert worden waren, ließen die bekannte Gastwirtin und ihr rühriger
Sohn heuer die Vorderfront neu gestalten. Die Renovierung der Straßenfront des durch seine Wildspezialitäten und die Tanzveranstaltungen weit und breit bekannten Gasthauses wurde nun
abgeschlossen.
Kremser Zeitung, 5. 8. 1968
Gföhl. Candlelightparty. Gastwirt Ernst Prinz veranstaltet am Samstag, 10. August, ab 20 Uhr eine Candlelightparty, bei der die Kapelle Joes Combo spielt.
Amtsblatt vom 27. 6. 1980
Gewerbeanmeldung
Prinz Ernst, Gast- und Schankgewerbe, Hauptplatz 2
NÖN 25/1998
Zwangsversteigerung
Am 3. Juli 1998 findet im Bezirksgericht Krems um 8.30 Uhr die Zwangsversteigerung eines Gasthauses mit ca. 100 Sitzplätzen sowie einem Saal mit weiteren 150 Sitzplätzen im Zentrum von Gföhl
statt. Zusätzlich werden landwirtschaftlich genutzte Flächen und Waldgrundstücke in der KG Gföhl und Wurfenthalgraben im Ausmaß von ca. 8 ha versteigert... [Hierbei handelt es sich um das
Gasthaus „Zum weißen Rößl“, Inhaber Ernst Prinz. Das Objekt wurde von der Familie Wilhelm und Ingrid Braun ersteigert und wird weiter als Gasthaus geführt.]
NÖN 30/1998
Abschied von „Fini“
Gföhl...Im 79. Lebensjahr verstarb nach längerer Krankheit die bekannte Gastwirtin Josefa Prinz. Mit der „Prinz-Fini“, wie sie auch liebevoll genannt wurde, ist wieder ein Stück altes Gföhl
verloren gegangen. Josefa Prinz führte durch viele Jahre den bekannten Gasthof „Zum weißen Rössl“. Um sie trauern die beiden Söhne Ernst und Erwin.
Amtsblatt Nr. 10, 20. 5. 1999
Gewerbelöschung
Ernst Prinz, „Handelsgewerbe...“ im Standort Gföhl, Hauptplatz 2
NÖN, 05/2007
Gföhl. Todesfall. Im 64. Lebensjahr ist am 20. Jänner nach längerer schwerer Krankheit der Gastwirt und Sommelier in Ruhe Ernst Prinz aus Gföhl verstorben. Ernst Prinz lebte in
den letzten Jahren in Wien. Er erlernte zunächst den Beruf eines Fleischhauers, sammelte in jungen Jahren aber auch internationale Erfahrung in der Gastronomie. Der Vater war schon früh
verstorben, so unterstützte er zunächst seine Mutter Josefa, die er in den letzten Jahren vor ihrem Tod vorbildlich betreute, bei der Führung des Gasthofes, den er später selbst leitete [„Zum
weißen Rößl“]. In vielen Bereichen, die heute selbstverständlich sind, galt er als Visionär. Legendär waren seine Kochkünste und sein gut sortierter Weinkeller. Als Gründungsmitglied des
Gföhler Tennisclubs schlug sein Herz von Beginn an für den Tennissport, und als begeisterter Sänger unterstützte er viele Jahre den Gesangverein, bei dem er auch bei Theateraufführungen
mitwirkte.
Familienchronik Franz Prinz (Auszug)
Franz Prinz wurde am 20. 9. 1866 geboren. Er ehelichte am 12. 5. 1891 die Anna Granser, geboren am 1. 8. 1866 in Rastenfeld.
Kinder:
- Josef: * 29. 10. 1891 ? Martha Pfitzner
- Franz: * 22. 11. 1892, † 27. 3. 1960 ? Aloisia Enzinger (Fleischhauer- u. Gastwirtstochter, Gföhl, Pollhammerstraße)
- Anna: * 23. 12. 1893, 1. 1. 1976 ? Franz Zöchling (Obergärtner im Gut Jaidhof)
- Laura: * 30. 4. 1895, † 4. 7. 1977 ? Heinrich Huber (Baumeister in Gföhl)
- Ida: * 27. 6. 1897, † 16. 12. 1971 ? Karl Kippes (Gastwirt und Bürgermeister)
- Paula: * 27. 6. 1899, † 6. 4. 1995 (Wien) ? Bauer
- Martha: * 31. 8. 1900, † 16. 5. 1983 (Pressbaum) ? Josef Hohenbichler (Postamtsleiter)
- Hilda: * 9. 12. 1901, † 24. 12. 1987 ? Johann Schmöger (Landesprodukten- und Weinhändler)
- Ernest: * 11. 1. 1903, † 27. 2. 1954 ? Josefa Melber (übernahmen elterliche Gastwirtschaft)
- Totgeborenes Mädchen 2. 8. 1905
Braun Wilhelm und Ingrid
Nach dem Erwerb der Liegenschaft fand am 26. 11. 1998 die Neueröffnung des Gasthauses „Zum weißen Rössl“ durch die nunmehrigen Eigentümer Wilhelm und Ingrid Braun statt.
In weiterer Folge wurde das Bestandsobjekt sukzessive saniert und ausgebaut. Im adaptierten Saal finden neben Ball- und Musikveranstaltungen auch Ausstellungen und Feierlichkeiten statt.
Im Innenhof veranstalten die Besitzer „Hoffeste“ (Grillabende), auch ein „Weihnachtsmarkt“ ging über die Bühne.
Als Besonderheit darf angemerkt werden, dass freitags ab 18.00 Uhr ein kulinarisches Angebot an die Besucher unterbreitet wird, welches sich großer Beliebtheit erfreut und zur Heranführung von „Stammgästen“ geführt hat. Neben dem Essen können erlesene Weine verkostet bzw. genossen werden.
Die Wirtsleute führten neben dem Stammhaus auch das Buffet in der neuen Badeanlage in der Langenloiser Straße von 1998 bis zum Jahre 2010.
Das Buffet im Stadtsaal, welches nur im Zuge von Veranstaltungen geöffnet war, wurde von 1991 bis 2010 betrieben.
Zum Stammpersonal im „Gföhlerstüberl“ und im neuen Gasthaus gehören neben den Betreibern und deren Söhne Oliver und Georg auch Sylvia Beck, Helga Hollerer und Rosemarie Müllauer.
Über die „Gföhlerstüberl Betriebs Ges.m.b.H.“ wird auch ein Transportunternehmen geführt. 1975 erfolgte die Anmeldung des „Kleintransportgewerbes“, wobei
Paketdienste durchgeführt wurden (Fa. Eybl). Bis zur Ablegung der Konzessionsprüfung durch Oliver Braun im Jahr 2001 erfolgte die gewerbebehördliche Berechtigung (Konzession) über Thomas
Vollkrann.
Per November 2014 befinden sich drei LKW im Einsatz, welche im regionalen Verkehr tätig sind, wobei Sohn Christian für diesen Zweig mitverantwortlich zeichnet.
Amtsblatt Nr. 12, 17. 6. 1999
Gewerbliche Veränderung
Gföhler Stüberl..., „Handelsgewerbe...“ im Standort Gföhl, Pollhammerstraße 5. Verlegung des Gewerbebetriebes nach Gföhl, Hauptplatz 2
Braun Wilhelm, * 16. 9. 1951
verheiratet, 8. 12. 1973, mit Ingrid, geborene Beck, * 25. 2. 1956
Wilhelm Braun begann eine Spenglerlehre bei Ernest Kugler und arbeitete anschließend in verschiedenen Branchen, unter anderem als Buschauffeur bei Ernst Stärk oder bei der „Ersten Allgemeinen
Versicherung“, bevor er den Schritt in die Selbständigkeit unternahm.
Zu den Anfängen der Selbständigkeit gehörte die Errichtung und Führung des „Hühnerhofes“ - siehe CNr. 548.
Kinder:
- Christian, * 9. 9. 1972 Lebensgemeinschaft mit Karin Steindl, Großmotten
- Kinder: Jessie und Marvin
- Oliver, * 14. 4. 1974
- Georg, * 28. 11. 1980 verheiratet mit Katharina, geborene Denk
- Kinder: Vanessa und Leon