0004 - Gasthaus Zum guten Hirten

Besitzer
1808: Lechner Franz
1835: Lechner Franz und Pichlmayer Katharina
Wagnermeister
1879: Lechner Franz und Theresia
1882: Lechner Karl und Theresia
1886: Schützenhofer Franz und Hauer Anna
1906: Witwe
1920: Schützenhofer Franz und Mitbesitzer
1925: Schützenhofer Franz und Anna
1961: Schützenhofer Anna, Witwe und Franz jun.
1978: Schützenhofer Franz und Ehrentraud
1996: Schützenhofer Franz und Sylvia

Durch mehrere Generationen war am Hause Nr. 4 die Familie Lechner ansässig, und es wurde von mehreren Mitgliedern der Familie die Wagnerei betrieben, welche schließlich 1883 stillgelegt wurde.

Im Jahr 1887 kauften Landwirtssohn Franz Schützenhofer aus Moritzreith und seine Gattin Anna, geborene Hauer, das Haus Nr. 4 in der Zwettler Straße und betrieben eine Gastwirtschaft mit angeschlossener Landwirtschaft. Ab 1911 führte die Witwe die Wirtschaft weiter. 1919 übernahmen Franz Schützenhofer und Anna, geborene Gruber, den Betrieb. Franz Schützenhofer war ein weithin bekannter Pferde- und Viehhändler bzw. Gastwirt. In seine Zeit fällt die bauliche Umgestaltung des alten Einkehrgasthofes. Er betrieb als einer der Ersten ein Personenbeförderungsunternehmen (Taxi). In einem Teil des Objektes übte Johann Hameder ab 1936 das Fleischhauergewerbe aus.
Nach dem Ableben von Franz Schützenhofer übernahmen 1960 Sohn Franz Schützenhofer und dessen Gattin Ehrentraud, geborene Petz, den elterlichen Betrieb und die Landwirtschaft.
Franz Schützenhofer engagierte sich auch in der Lokalpolitik und fungierte jahrzehntelang als Fraktionsführer der Gföhler SPÖ. Für seine 30jährige Tätigkeit wurde er mit dem Ehrenring der Marktgemeinde Gföhl ausgezeichnet.
Franz Schützenhofer kam bei einem Verkehrsunfall am 26. 9. 1983 ums Leben. Witwe Ehrentraud und Sohn Franz führten das Gasthaus weiter.
Mit 1. 1. 1996 ging das Gasthaus an Sylvia Schützenhofer über, Land- und Forstwirtschaft an Franz. Die Wirtschaftsgründe umfassten 2014 ca. 19 ha landwirtschaftliche und ca. 17 ha forstwirtschaftliche Gründe.

Franz Schützenhofer sen., * 3. 4. 1921, † 26. 9. 1983 ∞ Gattin Ehrentraud, geborene Petz, * 11. 7. 1935

  • Franz, * 9. 2. 1958 ∞ mit Sylvia, * 15. 10. 1963, geborene Ellhotka aus Reittern
    • Franz, * 7. 1. 1987
  • Ehrentraud, * 5. 3. 1959, verehelichte Jiraut, wohnhaft in Krems

Besonderheit:
Während der Kircheninnenrenovierung gestaltete man die „Wirtschaftshalle“ der Liegenschaft zur „Ersatzkirche“ um. Ab 5. 5. 2003 fanden nunmehr die Messen in der „Ausweichkirche“ statt. Ab 5. 10. 2003 konnten die Gottesdienste nach Abschluss der Innenrenovierung wieder im Gotteshaus abgehalten werden.

Land Zeitung vom 11. 3. 1920
Gewerbeanmeldung
Schützenhofer Franz, Gföhl 4, Jungschweinhandel, Handel mit Schafen und Ziegen

Gemeinderat, 24. 5. 1927
Herr Franz Schützenhofer sucht an um Befürwortung seines Ansuchens bei der Bezirkshauptmannschaft betreff Autotaxiverkehr für Lokalbedarf [örtlicher Bereich]. Einstimmig.

Land Zeitung, 8. 1. 1936
Gföhl. (Geschäftsverkehr) Mit 1. d. eröffnete hier im Hause des Gasthofes Schützenhofer auf der Hauptstraße Herr Johann Hameder, der Sohn des vor kurzem verstorbenen hiesigen Schuhmachermeisters Hameder, ein Fleischhauergeschäft.

Amtsblatt vom 9. 12. 1938
Gewerbeanmeldung
Hameder Johann, Gföhl 4, Fleischselchergewerbe

Amtsblatt vom 6. 12. 1940
Gewerbelöschung
Schützenhofer Franz, Gföhl 4, Viehhandel; Stechviehhandel

Amtsblatt vom 31. 1. 1941
Schützenhofer Franz, Gföhl 4, Autotaxi

Land Zeitung. 23. 1. 1958
Allentsgschwendt. Großhochzeit. Nun ist auch der bekannte Gastwirt, Fleischhauer, Autounternehmer, Stechvieh-, Nutz- und Pferdehändler Franz Schitzenhofer  Schützenhofer aus Gföhl in den Hafen der Ehe eingefahren. Die Braut ist unsere allseits beliebte Traudi Petz, Gastwirtstochter. ...

Amtsblatt Nr. 41 – 42, 21. 10. 1967
Sonstige gewerbliche Veränderung
Schützenhofer Franz, Gast- und Schankgewerbe ... im Standort Gföhl, Zwettlerstraße 6. Witwenfortbetrieb Anna Schützenhofer

Amtsblatt vom 23. 2. 1979
Gewerbelöschung
Schützenhofer Anna, Gast- und Schankgewerbe, Zwettlerstraße 6

Land Zeitung, 16. 4. 1981
Der „Stadtrat“ wurde 60

Gföhl. Ein weit über die Grenzen Gföhls hinaus bekannter Mann feierte am 3. April die Vollendung seines 60. Lebensjahres. Geschäftsführender Gemeinderat Franz Schützenhofer, auch als „Stadtrat“ bekannt, lud zu diesem runden Fest viele Freunde und Bekannte ein. ... Die jahrzehntelange Arbeit des Jubilars für die Gemeinde wurde bereits im Dezember mit der Verleihung des „Ehrenringes der Marktgemeinde Gföhl“ gewürdigt. …

Land Zeitung, 4. 10. 1983
Trauer um F. Schützenhofer
Gföhl. Der langjährige geschäftsführende Gemeinderat der Marktgemeinde Gföhl, Franz Schützenhofer, vielen als „Stadtrat“ ein Begriff, ist am 26. September unerwartet verschieden. Der gelernte Fleischhauer, Jahrgang 1921, war 30 Jahre lang in der Gföhler Lokalpolitik verankert. So u. a. als geschäftsführender Gemeinderat der SPÖ, deren Ortsparteiobmann Schützenhofer auch war. Bereits 1980 wurde Schützenhofer mit dem Ehrenring der Marktgemeinde Gföhl ausgezeichnet, die SPÖ verlieh ihm eine ihrer höchsten Auszeichnungen, die Viktor Adler-Plakette. Der Tätigkeitsbereich erstreckte sich auf die Mitgliedschaft im Hauptschul- und Jagdausschuß sowie auf den Sparkassenrat. Schützenhofer war auch Ehrenobmann des Kameradschaftsbundes. Im Krieg diente er bei der Marine und kehrte erst nach Kriegsende aus der Gefangenschaft heim. In seiner Jugend war er ein begeisteter Fußballer. ...

Amtsblatt Nr. 2, 25. 1. 1996
Gewerbeanmeldung
Sylvia Schützenhofer, „Gastgewerbe ...“ im Standort Gföhl, Zwettlerstraße 6

DER WALDVIERTLER 26/2003
In Gföhl wird derzeit die Kirche renoviert – Die Heilige Messe findet nun im Wirtshaus statt
Gasthaustisch statt Kirchenbank
Der Pfarrer von Gföhl hat den Altar mit dem Wirtshaustisch vertauscht – und jedem gefällt`s.
Gföhl. „Das ist ein sehr schönes Gemeinschaftserlebnis – für mich und die Messebesucher.“ Pfarrer Hermann Zainzinger ist begeistert von der jüngsten aus einer Notlage entstandenen Änderung im Leben seiner Pfarre. Wegen einer Kirchenrenovierung mußten die Messebesucher „evakuiert“ werden. Der Pfarrer fand auch einen perfekten Platz für die Ersatzmesse: im Gföhler Wirtshaus – nomen est omen – „Zum guten Hirten“. Wirt Franz Schützenhofer war von der Idee des rührigen Pfarrers gleich begeistert und beeilte sich, mit einem Zusatzbau fertig zu werden, den er eigentlich als Lagerhalle nutzen wollte. Daß daraus einmal ein Ort werden könnte, wo die Heilige Messe abgehalten wird, hätte er sich allerdings nicht träumen lassen. ... Pro Wochenende zählt Zainzinger 650 seiner insgesamt 3.800 „Schäfchen“, die in die Kirche, pardon, ins Wirtshaus gehen.

Renovierte Kirche soll in Original-Farben glänzen.
Voraussichtlich im September, wenn die erste Renovierung der Gföhler Kirche seit 25 Jahren abgeschlossen ist, wird alles wieder beim Alten sein: Zainzinger: „Eines unserer Gemeindemitglieder hat es geschafft, die Originalmischung jener Farben aufzutreiben, mit denen die Kirche innen früher bemalt war. Diese Farben werden wir nun wieder verwenden, dann wird die Kirche viel freundlicher aussehen“, verspricht Pfarrer Zainzinger.

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