Postablagen

Meldungen zu den örtlichen Postablagen

Kremser Zeitung, 20.7.1901
Groß-Motten. (Postablage.) In der im Landbriefträgerbezirke des Postamtes Rastenberg gelegenen Gemeinde Groß-Motten wird am 1. August d. J. eine k.k. Postablage eröffnet und die Führung der Postablagegeschäfte daselbst dem Gastwirte Herrn Johann Steinhart übertragen.
[Die Postablage dient als Abgabe- und Abholort für Brief- und Paketpost. Die Postablage wird vom Postverkehr angefahren und übernimmt bzw. übergibt die laufenden Postsendungen. Die Postablage in Groß-Motten wird am 16.10.1901 vorübergehend geschlossen, nimmt am 7.1.1902 wieder ihre Tätigkeit auf und wird am 15.6.1913 in ein ordentliches Postamt umgewandelt.]

Gföhleramt. Mit 1.10.1901 wird im Gföhleramt eine Postablage eröffnet; als Geschäftsführer fungiert Ignaz Strasser; eine vorübergehende Schließung erfolgt am 31.5.1902, die neuerliche Eröffnung ist nicht überliefert, die endgültige Sperre erfolgt in den Jahren 1911/12. Aber auch dieses Datum ist nicht gesichert eruierbar.

Schiltingeramt. Auch in Schiltingeramt nimmt mit 1.10.1901 eine Postablage ihren Betrieb auf, wird am 15.3.1906 geschlossen und am 1.1.1909 wiedereröffnet. Die endgültige Schließung erfolgt 1916/17.

Kremser Zeitung, 26.4.1902
Wegscheid. (Postalisches.) Am 1. Mai wird in der Ortschaft Wegscheid am Kamp, Post Idolsberg, eine k.k. Postablage mit der amtlichen Bezeichnung „Wegscheid am Kamp“ in Wirksamkeit treten.
[Geschäftsführer: Franz Dominik; eine vorübergehende Schließung erfolgt 1944-46, die endgültige Auflassung der Poststelle wird am 30.6.1954 vorgenommen.]

Moritzreith. Eine Postablage eröffnet am 1.2.1905. Als Geschäftsführer fungiert Karl Liebenberger. Aufgelassen wird die Postablage am 30.6.1921.

Loiwein. Mit 2.2.1905 nimmt in Loiwein eine Postablage ihren postalischen Dienst auf. Eine vorübergehende Schließung erfolgt mit 31.1.1923, die Wiedereröffnung erfolgt mit 16.11.1926 und die endgültige Schließung mit 31.1.2000.

Ab 1.9.1906 wird in Allentsgschwendt eine Postablage betrieben. [Diese wird am 10.3.1923 vorübergehend und am 16.11.1923 geschlossen. Mit 1.3.1957 erfolgt die neuerliche Einrichtung einer Postablage, welche mit 31.1.2000 für immer ihre Pforten schließt.]

Wolfshoferamt. Mit 1.11.1907 wird in Wolfshoferamt eine Postablage eingerichtet, welche mit 2.5.1946 aufgelassen wird.

Land Zeitung, 18.11.1911
Niedergrünbach. (Postablage.) Am 16. d. wird in der Ortschaft Niedergrünbach (Post Rastenberg, Niederösterreich, Bezirk Krems) eine k.k. Postablage in Wirksamkeit treten. [Geschäftsführer Franz Pitnik; am 9.7.1913 erfolgt eine Umpostung zur Post Groß Motten, am 1.10.1916 zur Post Lichtenau, in den Jahren 1919/1920 wieder zu Groß Motten; eine vorübergehende Schließung tritt am 29.9.1923 ein, in den Jahren 1924/25 erfolgt die Wiedereröffnung; mit 1.4.1969 zugehörig zur Post Lichtenau, mit 1.10.1972 wird die Postablage der Poststelle Rastenfeld angeschlossen und am 31.5.2000 erfolgt die Schließung.]

Marbach im Feld. Am 1.8.1913 wird in Marbach eine Postablage in Betrieb genommen. Sie gehört dem Rayon des Postamtes Rastenberg an. Geschäftsführerin: Johanna Dallier. [Die Postablage wird am 15.7.1922 aufgelassen. Am 16.11.1928 erfolgt eine Wiederaufnahme der Tätigkeit, mit 1.10.1959 Umpostung zum Postamt Rastenfeld, vorübergehende Schließung am 30.4.1967, endgültige Auflassung mit 31.12.1970.]

Groß Reinprechts. Mit 2.10.1922 eröffnet eine Postablage in Groß Reinprechts, Post Grainbrunn. [Über die weitere geschichtliche Entwicklung liegen keine definitiven Unterlagen auf; die Ablage dürfte 1940 eingestellt und im Zeitabschnitt 1944/46 wieder eröffnet worden sein. Mit 21.5.1948 wird der Betrieb eingestellt. Am 1.12.1972 wird wieder eine Postablage aufgesperrt, Post 3524 Grainbrunn, die endgültige Einstellung wird am 12.5.1989 vorgenommen.]

Land Zeitung, 28.5.1925
Gföhl.    (Postauto) Der bisherige Garageleiter Herr Heinrich Fuchs, wurde seitens seiner vorgesetzten Behörde nach Wien einberufen, dem eine Beförderung und Anstellung auf größerem Posten folgen wird. Wir sehen Herrn Fuchs ungern von hier scheiden, zumal er nicht nur im Dienste ein äußerst zuvorkommender, sondern auch in seinem übrigen Wesen ein aufrichtiger Charakter ist. Es möge ihm in seinem neuen Bestimmungsorte recht wohl ergehen!

Der Bericht in der Land Zeitung vom 28.5.1925 über die Eröffnung der Autolinie Gföhl – Göpfritz liest sich wie ein Reisebericht aus einem zu entdeckenden exotischen Land. Aus ihm geht aber auch hervor mit welchen Schwierigkeiten und Belastungen die Bevölkerung und die Reisenden zu kämpfen hatten, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln die angestrebten Ziele zu erreichen. Dem Bericht ist auch ein Hinweis auf Postablagen zu entnehmen.
Auszugsweise wird angeführt:
„Durch Jahrzehnte verkehrte von Gföhl nach Göpfritz an der Wild, der wichtigen Station der Franz Josefsbahn, ein Postwagen. Er wartete auf die Ankunft des Krems-Gföhler Postwagens und trat seine Fahrt dann um halb 8 Uhr abends an. Um 11 Uhr langte er an seinem Ziele an, verließ Göpfritz wieder um 4 Uhr früh und war um 8 Uhr früh in Gföhl, wo er gleich Anschluß nach Krems hatte. Zuerst besorgte der Postmeister die Fahrten in eigener Regie, von 1912 bis 1919 führte sie Gasthofbesitzer Franz Prinz in Gföhl, der erzählt, daß der Verkehr auf dieser Strecke ein sehr reger war. Als aber im Jahre 1919 alles teurer wurde, mußte Herr Prinz die Fahrten einstellen und seither waren insbesondere die Gemeinden des oberen Gföhler Bezirkes von der Welt abgeschlossen. Wer kein Fuhrwerk besaß oder sich keines aufnehmen konnte, mußte stundenlang nach Gföhl oder nach Allentsteig oder nach Göpfritz wandern, um zur Post oder zur Bahn zu gelangen.
Der Tatkraft des Nationalrats Zarboch und dem Entgegenkommen der Postdirektion Wien, im Besonderen des Herrn Postamtsdirektors Kozian ist es zu danken, daß wie so manche andere Gegend des Waldviertels, so auch dieses herrliche Stück unserer Heimat über Nacht in den Weltverkehr einbezogen wurde. Seit 16. d. verkehrt eine staatliche Postautolinie zwischen Gföhl und Göpfritz. An der Eröffnung nahmen Postamtsdirektor Kozian, Bezirkshauptmann Landesregierungsrat Dr. Vogel von Krems und Nationalrat Zarboch, ferner die Herren Bürgermeister Kippes und Rechtsanwalt Dr. Nowotny aus Gföhl teil. Vom herrlichen Wetter begünstigt, wurde sie zu einem Triumphzug durch ein schönes Land, dessen Bewohner sie die Erlösung von einem vieljährigen Winterschlaf brachte.
In elegantem Schwung bog der zwölfsitzige Fiatwagen, den der freundliche Gföhler Oberpostverwalter Hohenbichler schön hatte schmücken lassen, von der Gföhler Marktstraße nach Jaidhof ab, wo man ihm freundlich zuwinkte, an der einsam an der Straße liegenden Postablage Eisenbergeramt, wo es diesmal noch nichts abzuliefern gab, vorüber in das lachende Waldviertel hinein, in das man nun schon nach allen Seiten gucken konnte. Da lenkte ein Feuerwehrmann die Aufmerksamkeit auf sich, der vor dem Auto mit ihm um die Wette zu fahren schien. Mit einemmal stellte er sich mitten auf die Straße und zwang das Auto zu halten, um ihm mitzuteilen, es möge langsamer fahren, denn die Gemeinde Preinreichs habe ihn als Vorposten aufgestellt, um die Ankunft des Autos der Gemeinde rechtzeitig zu künden. Dann fuhr er, was seine Lunge leisten konnte, voraus, das Auto im Schritte hinten nach und als man in Preinreichs einfuhr, hatten die Gemeindevertretung mit Bürgermeister Roitner an der Spitze, die Freiwillige Feuerwehr mit Hauptmann Pistracher, die Ehrenjungfrauen und Bewohner schon Aufstellung genommen. Triumphbogen durchfuhr man und wurde herzlich begrüßt. Während die Mädchen des Ortes dem Auto Fähnchen anhefteten, trugen die Herren vom Gemeinderat dem Herrn Bezirkshauptmann gemeinderätliche Schmerzen und den Herren Nationalrat Zarboch und Postamtsdirektor Kozian den Wunsch nach einer Postablage [Stelle zur Aufgabe und Abholung von Poststücken] vor. Man versprach, sich für ihre Wünsche einzusetzen, dann tauchte das Auto in die Wälder des Kampes unter. Es näherte sich auf einer steilen, an scharfen Kurven reichen Straße dem tief unten am Kamp liegenden freundlichen Krumau am Kamp, der einen mit einer Ruine gekrönten hohen Felsen umfließt, das Elektrizitätswerk des Herrn Koberwein und Mühlen betreibt. Dieses lieblich hingebettete Dorf wurde durch die Autoverbindung plötzlich aus einem jahrhundertelangem Dornröschenschlaf geweckt, denn es liegt abseits der Straße Gföhl-Göpfritz. Die Jugend begrüßte am Triumphbogen, der an der Kampbrücke errichtet war, das Auto mit Heilrufen und vor dem Posthaus erwarteten Bürgermeister Koberwein, Geschäftsführender Gemeinderat Haslinger und Oberlehrer Pistracher mit dem Gemeinderate die Gäste und sprachen warme Dankesworte ... Das Auto muß, um umkehren zu können, bis zur nächsten Straßenkreuzung vorfahren, was den Wunsch weckt, es möge das Postamt nach dem schönen Marktplatz verlegt werden. Nun gings wieder den Berg hinan nach Preinreichs zurück, dann in scharfer Biegung nach links durch Eisenberg nach Idolsberg. Die Gegend ist herrlich, dunkler Wald wechselt mit fruchtbarem Feldland bei freier, weiter Aussicht. Die Felder stehen schön und lassen gute Ernte erwarten. In Idolsberg ist wieder feierlicher Empfang durch Bürgermeister Huber mit der Gemeindevertretung, welcher auch die Mühlenbesitzerin Frau Hauer aus Thurnberg angehört, Herrn Pfarrer Huber, Verwalter Waneck, Kaufmann Peer und viele Ortsbewohner. Bürgermeister Huber sprach den Dank der Gemeinde aus, für welche die Autoverbindung von unbeschreiblichem Segen sei. Bezirkshauptmann Dr. Vogel benützte diese Gelegenheit, um den Dank an Herrn Direktor Kozian weiterzugeben, der durch seine Autolinien das Waldviertel erschließe. Bisher war es ja im Verkehrsnetz ein weißer Fleck. Altbürgermeister Aron sprach die Bitte aus, später einmal eine Gegenverbindung zu schaffen, sodaß man am Morgen nach Krems und am Abend zurückkommen könne. Postamtsdirektor Kozian, der für Anerkennung namens der Postdirektion herzlichst dankte, erklärte, daß dies vielleicht schon im nächsten Jahre möglich sei, wenn die neue Autolinie Allentsteig-Gars den Anschluß an die Eilfahrt Zwett-Gföhl-Krems schaffe.
Gleich hinter Idolsberg, dessen Friedhof außerhalb der Ortschaft idyllisch in einem Graben eingebettet liegt, senkt sich die Straße wieder hinab ins Tal nach Wegscheid am Kamp, das eine Katastralgemeinde von Altpölla ist. Man hat die politische Bezirksgrenze zwischen Krems und Zwettl überschritten. Ortsvorsteher Hauer, der auch die Postablage führt, die Gemeinderäte Aschauer und Schmiedmeister Göbl, wie Hotelbesitzer Martschinik begrüßten die Herren aufs herzlichste und schilderten gleichfalls die Wohltat der Verbindung mit beredten Worten.
Durch Waldungen geht die Fahrt wieder bergwärts nach Alt-Pölla, in das man durch einen Triumphbogen einfuhr. Bürgermeister Speneder, um den die Gemeinderäte Dindl, Schlichtinger, Herzog und Frank, die Freiwillige Feuerwehr und viele Ortsbewohner versammelt waren ... Nachdem man Felsenberg passiert hatte, erreichte man das Waldviertler Hochland, wo es im Winter keine Straßen gibt, sondern die Bauern übers Feld ausgesteckte Bahnen durch die Schneemassen fahren ... Die Straßen waren sehr gut, wo sie flach liefen, wo sie fallen hemmen Wasserrasten die Fahrt und beuteln die Fahrgäste durcheinander. Doch wurde allerorts von den Herren Bürgermeistern die Versicherung gegeben, daß dieser Uebelstand baldigst behoben werde. ... die Rückfahrt antraten. Sie ging wesentlich rascher vor sich und fand eine längere Unterbrechung nur in Idolsberg, wo Verwalter Waneck und Kaufmann Peer es sich nicht nehmen ließen, vom Auto, ihren Gästen, dem Gemeinderat und allen Versammelten eine Lichtbildaufnahme herzustellen, die Herr Kaufmann Peer allen Interessierten gerne zur Verfügung stellt. ...
Empfang und herzliche Aufnahme bei der Eröffnung der Autolinie Gföhl-Göpfritz hatten in wahrhaft rührender Weise die Freude der Bevölkerung eines schönen, bisher aber so verlassenen Landstriches ausgedrückt, nun auch mit der Außenwelt verbunden zu sein!“

Land Zeitung, 18.2.1926
Rastbach. (Postablage) Mit 15. d. wurde in der Ortschaft Rastbach [Gasthaus Dorrer], Post Gföhl, politischer Bezirk Krems a. D. eine Postablage mit der amtlichen Bezeichnung „Rastbach b. Gföhl“ errichtet. [Die Postablage wird am 31.10.1993 aufgelassen.]

Land Zeitung, 18.11.1926
Loiwein. (Wiederaufrichtung der Postablage) Am 16. November wird in der Ortschaft Loiwein, Post Lichtenau, die seit 31. Jänner 1923 geschlossene Postablage mit der amtlichen Bezeichnung „Loiwein, Post Lichtenau, Niederösterreich“ wieder in Wirksamkeit treten.

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