PRINZ Franz, Gastwirt, Fleischhauer (1931)
Chronik Volksschule
Vom „Suppenkomitee“ wird beschlossen auch im Winter 1891/92 90 arme Schulkinder vom 4. November 1891 an mit Suppe zu betheilen. Die Verabreichung von Suppe gegen Zahlung von 5 Kr per Portion
haben übernommen: Franz Prinz, Gastwirt und Fleischhauer; Maria Edhofer, Gastwirtin, No. 11; Vinzenz Krattenthaler, Gastwirt, No. 13; Josef Prinz, Gastwirt und Bäcker, No. 17; Karl Glaser,
Gastwirt und Fleischhauer, No. 60 und Josefa Enzinger, Gastwirtin und Fleischhauerin, No. 77.
Kremser Zeitung, 21.11.1908
Gföhl. (Feuerwehr-Bezirksverband.) Am 8. November wurden bei der Delegiertenversammlung folgende Herren gewählt: Karl Lechner jun. zum Obmann, Franz Prinz als Obmannstellvertreter, in den
Ausschuß: Franz Beseny, Loiwein; Josef Koberwein, Krumau; Ludwig Schindler, Brunn; Johann Maier, Ober-Meisling; Franz Dörr, Rastbach.
Chronik Militärveteranenverein
Im Sommer des Jahres 1907 trat sodann das Agitationskomitee bestehend aus den Herren k.k. Notar Viktor Schilcher, Kaufmann Karl Haslinger, Gastwirt Franz Prinz, Sattlermeister Josef
Manhartsberger, Mesner Anton Huber, Lederermeister Karl Lechner jun. und Wirtschaftsbesitzersohn Heinrich Enzinger, sämtlich in Gföhl, zusammen, und ließ im Gerichtsbezirk Gföhl einen Aufruf
zum Beitritte in den zu gründenden Militärveteranenverein für Gföhl und Umgebung zu gehen.
Schon nach kurzer Zeit meldeten sich 40 Veteranen zum Beitritte, sodaß noch im Jahre 1907 zur Gründung des Vereines geschritten werden konnte.
Am 4. August 1907 fand sodann im neuerbauten Saale des Herrn Franz Prinz in Gföhl die konstituierende Versammlung statt, bei welcher unter dem Vorsitze des Alterspräsidenten Hrn. Johann Mayer,
privat aus Lengenfelderamt, Hr. Franz Prinz in Gföhl zum Vorstande, Hr. Johann Brand, privat aus Schiltingeramt zum Vorstandstellvertreter, und die Herren Ferdinand Purker, Oberwachmann,
Matthäus Leodolter, Sekretär des Bezirksarmenrates und k.k. Gendarmerie Wachtmeister i.R., Karl Lindner, Bezirkswegmeister, Anton Huber, Mesner, Karl Lechner jun., Lederermeister, und Wilhelm
Scheidl, Wegeinräumer, sämtlich in Gföhl, dann die Herren Heinrich Fuchs, Wirtschaftsbesitzersohn aus Gföhleramt, Ignaz Fux, Wirtschaftsbesitzer in Garmans, Johann Mayer, privat in
Lengenfelderamt und Franz Zinner, Gastwirt in Obermeisling, zu Ausschußmitgliedern gewählt wurden.
29.4.1909 Franz Prinz, Gastwirt und Fleischhauer in Gföhl wird zum Obmann des Ortsschulrates in Gföhl gewählt.
Chronik Militärveteranenverein
Am 7. März 1911 beschloß der Vereinsausschuß unter dem Vorsitze des Vorstandstellvertreters, Herrn Josef Patzl, einstimmig, seinen Herrn Vorstand Franz Prinz, in Würdigung seiner
außerordentlichen Verdienste um den Verein, zu seinem "Ehrenmitgliede" zu ernennen. Am 1. April 1911, am Vorabend des Namensfestes des Vereinsvorstandes, Herrn Franz Prinz, versammelte sich der
gesamte Ausschuß und die Veteranenmitglieder Herr Johann Lang, Karl Lämmerhofer und Franz Binder, um dem Herrn Vorstand das Ehrendiplom zu überreichen. Unter Kommando des
Vorstandstellvertreters, Herrn Josef Patzl, begaben sich dieselben in das Vereinslokal, in welchem Herr Vorstandstellvertreter dem Herrn Vorstande das "Ehrendiplom", mit einer gut gewählten,
sinnigen Ansprache, und mit herzlichen Glückwünschen zu seinem hochwerten Namensfeste, überreichte.
Der Herr Vorstand und Ehrenmitglied dankte herzlich für diese Ehrungen und versicherte, dem Vereine seine ganze Kraft auch in Hinkunft zu widmen, das mit vielen Dankesäußerungen zur Kenntnis
genommen wurde. Der Herr Vorstand und Ehrenmitglied bewirtete die Deputation in reichlicher Weise mit Speisen und Trunk, wobei noch viele Glückwunschtoaste gewechselt wurden.
Schulchronik Gföhl. 13. Juni 1920. Feierliche Einweihung einer Benzinmotorspritze in Gföhl. Diese Löschmaschine wurde von der Firma „Fr. Kernreiter, Wien 17. Bez.“, hergestellt und über
Anregung des Oberlöschmeisters Herrn Franz Prinz von der freiwilligen Feuerwehr Gföhl angekauft. Der Kaufpreis betrug 120.000 Kronen.
Land Zeitung, 10.10.1928
Gföhl. (Rotes Kreuz) Kürzlich fand in Gföhl in Anwesenheit nahezu sämtlicher Bürgermeister und Feuerwehrkommandanten des Gerichtsbezirkes die gründende Versammlung eines
Zweigvereines vom Roten Kreuze statt. Anwesend war Herr Ober-Regierungsrat Dr. Karl Vogel, Bezirkshauptmann aus Krems, Bezirksfeuerwehrkommandant Karl Lechner aus Gföhl, Landesfeuerwehrbeirat
und Referent des Roten Kreuzes Rudolf Mitlöhner (Stockerau), Gewerbeinspektor Ing. Viktor Czastka u.v.a. Nach Verlesung der Satzungen und einem Vortrag des gesch. Referenten des Roten Kreuzes
wurde die Wahl der Vereinsleitung vorgenommen, die folgendes Ergebnis hatte: Präsident: Bürgerschuldirektor Anton Rerych, Vize-Präsident: Franz Prinz d. Ae., Gastwirt und Wirtschaftsbesitzer,
Vize-Präsidentin: Frau Antonie Lechner, sämtliche aus Gföhl. Schriftführer: Gottfried Balka, Forstassistent, Jaidhof; Kassier: Friedrich Aff, Postbeamter, Gföhl. Ausschußmitglieder:
Bürgermeister Ludwig Schindler, Brunn am Walde; Sylvester Auer, Wirtschaftsbesitzer, Rastenfeld; Sylvester Karch, Wirtschaftsbesitzer, St. Leonhard a. Hw., Karl Lechner,
Bezirksfeuerwehrkommandant, Gföhl. Nachdem der neugewählte Vorsitzende ein kurzes Aufbauprogramm entwickelt hatte, wurde festgestellt, daß der Zweigverein nach den Richtlinien des
Landesvereines vom Roten Kreuze nunmehr seine Tätigkeit aufnehmen wird. Mit der Mitgliederwerbung in den einzelnen Gemeinden des Gerichtsbezirkes wird bereits begonnen.
Gemeinderat 5.5.1931
GR Rerych beantragt, Herrn Franz Prinz sen., Gastwirt und Fleischhauer in Gföhl, anläßlich seines 40jährigen Geschäftsjubiläums zum Ehrenbürger der Marktgemeinde Gföhl zu ernennen. Er begründet
den Antrag mit nachstehenden Daten:
Franz Prinz war in der Zeit von 1900 – 1919 und 1924 – 1929 im Gemeinderat von Gföhl. 1900 – 1919 im Sparkasse-Ausschuß Gföhl, 1905 – 1919 im Ortsschulrate Gföhl, er gehört seit dem Bestand der
Freiwilligen Feuerwehr Gföhl derselben in verschiedenen Funktionen, seit 1919 als Hauptmann an.
Nachdem Herr Bürgermeister Kippes als Schwiegersohn den Vorsitz an den ältesten Gemeinderat, Herrn Karl Kittler übergeben und sich mit Herrn GR Karl Prinz aus dem Sitzungssaale begeben hat,
wird nach kurzer Debatte seitens aller Parteien zugestimmt, den Antrag anzunehmen. Herr Bürgermeister Karl Kippes und GR Karl Prinz nehmen wieder ihre Plätze ein, es wird über den Antrag
abgestimmt und derselbe einstimmig zum Beschlusse erhoben.
Land Zeitung, 20.5.1931
Gföhl. (Ehrung) Am 11. d. war ein besonderer Festtag für die Bewohner des Marktes Gföhl. An die-sem Tage feierten der Gastwirt und Realitätenbesitzer Herr Franz Prinz sen. und dessen
Gattin Anna, geb. Granser, den 40. Hochzeitstag. Gleichzeitig waren es 40 Jahre seit die Ehegatten Prinz das weitbekannte Gasthaus mit Fleischhauerei am Hauptplatz übernommen hatten.
Veteranenverein, Feuerwehr, Gesangsverein taten sich zusammen um ihrem langjährigen Mitgliede zu zeigen, daß die wertvolle Tätigkeit des Herrn Franz Prinz in all den langen Jahren gebührende
Anerkennung verdiene. Die Vertretung der Marktgemeinde verkündete durch Vizebürgermeister Huber, daß Herr Franz Prinz in Würdigung seiner Verdienste als langjähriger Gemeinderat von Gföhl zum
Ehrenbürger gewählt wurde... konnten aber auch Herr und Frau Prinz an ihrem Ehrentage eine Schar blühender Kinder und Enkelkinder in treuer Liebe und Anhänglichkeit um sich versammelt sehen und
zwar Herr Josef Prinz, Tierarzt in Kottes, Franz Prinz, Gasthauspächter in Gföhl, Ernst Prinz, welcher sich im Geschäfte der Eltern betätigt, Frau Anna Zöchling, Obergärtnersgattin in Jaidhof,
Ida Kippes, Bürgermeistersgattin in Gföhl, Martha Hohenbichler, Postoberverwaltersgattin in Gföhl, Hilda Schmöger, Kaufmannsgattin in Gföhl und Frau Fachlehrer Bauer aus Krems...
Kremser Zeitung, 11.4.1935
Gföhl (Todesfall) Am 6. April starb in Gföhl der weit über die Grenzen des Waldviertels hinaus wohlbekannte Herr Franz Prinz senior, Realitätenbesitzer, Gastwirt und Fleischhauer,
Ehrenbürger der Marktgemeinde Gföhl, Ehrenhauptmann und Ehrenmitglied der freiw. Feuerwehr Gföhl, Ehrenmitglied der freiw. Feuerwehren Eisengraben und Nieder-Grünbach,
Bezirkskommandantstellvertreter des Bezirksfeuerwehrverbandes Gföhl, Vizepräsident des Roten Kreuzes, Zweigstelle Gföhl, Ehrenvorstand des Kameradschaftsvereines ehemaliger Krieger und
Soldaten, Ehrenvorstand der Gastwirtege-nossenschaft Gföhl und vieler anderer Vereine, im 69. Lebensjahr nach einem rastlosen, arbeitsreichen Leben. Ehre seinem Andenken!
Land Zeitung, 17.4.1935
Gföhl. (Franz Prinz` letzte Fahrt) Das Begräbnis des so plötzlich von hinnen gegangenen Gasthofbesitzers Herrn Franz Prinz, des Ehrenbürgers von Gföhl, Ehrenmitgliedes der freiw.
Feuerwehr und des Kameradschaftsvereines, gestaltete sich zu einer Trauerkundgebung von einer Mächtigkeit, wie sie Gföhl kaum je sah. Man schätzt die Teilnehmerzahl an der letzten Fahrt dieses
volkstümlichen Mannes auf über 2000, obgleich es in Strömen regnete. Dem mit Blumen und Kränzen überschütteten Sarge, den unser Herr Pfarrer Hilber, assistiert von unserem Herrn Kooperator und
den Herren Pfarrern von Rastbach und Niedergrünbach einsegnete, folgte u. a. die Gutsherrschaft Jaidhof, die Marktgemeindevertretung, die Vertreter aller Behörden von Gföhl, wie der Umgebung
bis Krems hinab, zahl-reiche Bürgermeister, der Landesverband der Feuerwehren, die Feuerwehren von weit und breit, insgesamt 300 Mann unter Führung des Herrn Bezirksobmannes Bürgermeister
Ludwig Schindler von Brunn am Walde, die Kameradschaftsvereine von Gföhl und Umgebung, die Heimwehr, der Gesangsverein, der Gewerbebund und viele andere Körperschaften. Wie es schon wahrhaft
ergreifend war, als sich am Vortage hunderte Bewohner von Gföhl und Umgebung im Trauerhause einfanden, um ihren lieben Vater Prinz nochmals zu sehen, so wirkte es erschütternd, als die
Feuerwehren und Kameradschaftsvereine vor dem im Hofe aufgestellten Sarge ihres toten Führers defilierten und ihm so in tiefster Trauer nochmals den letzten Gruß und die letzte Huldigung
darbrachten. Am Grabe sang der Gesangverein unter der Leitung des Chormeisters Herrn Lehrer Lindner das Lieblingslied des Toten „Das treue deutsche Herz“. Tieferschüttert hielten am Grabe die
Herren Vizebürgermeister Huber namens der Marktgemeinde, die ihrem toten Ehrenbürger ein Ehrengrab gewidmet hatte, Bezirksobmann Schindler, der die großen Verdienste des Verstorbenen um das
Feuerwehrwesen rühmte, Fachlehrer Wagner namens des Roten Kreuzes, dessen Vizepräsident Prinz war, und namens des Gesangvereines, zu dessen treuesten Mitgliedern er zählte. Wirtschaftsbesitzer
Karl Kloiber namens des Kameradschaftsvereines, der Prinz erst vor wenigen Monaten ob seiner großen Verdienste ehrte, und Oberlehrer Hetzendorfer, Rastbach, namens der Heimwehr, des
Hesserbundes, der Gastwirte- und der Fleischhauergenossenschaften, ergreifende Abschiedsansprachen, welche die Trauer aller um den Heimgegangenen erkennen ließen. Die Kapelle unserer Feuerwehr
spielte unter der Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Daniel das Lied „Ich hatt` einen Kameraden“, indessen Salven die letzten Grüße ins Grab nachsandten. Vom Schmerze gebeugt, schied man von
der letzten Ruhestätte eines Mannes, der uns ein Vorbild selbstlosen Wirkens und aufrechten Wesens für immerdar bleiben wird.
Ehrenbürgerernennung gemäß Gemeinderatsbeschluss vom 5.5.1931
Quellen:
- Heimatbuch Gföhl, BHW, 1982
- Kremser Zeitung
- Oesterreichische Land Zeitung
- Chronik der Volksschule Gföhl
- Chronik des Militärveteranenvereins
- Bezirkschronik Gföhl I, Friedrich Weber, 2006
- Gföhl – Gewerbe einst und heute, Friedrich Weber, 2015
- Gföhl – Vereine einst und heute, Friedrich Weber, 2016