KURKA Gottfried, Pfarrer (1956)

Kremser Zeitung, 31.12.1936
Gföhl. (Pfarrbesetzung) Das neue Jahr wird uns in Hochw. Herrn Rat Gottfried Kurka, der seit 1914 verdienstvoll auf der Pfarre Echsenbach wirkt, einen neuen Seelenhirten bringen.
[Gottfried Kurka, geboren am 5. November 1886 in Wetzlas, Pfarre Franzen, Priesterweihe 1909.]

Amtsblatt, 29.1.1937. Z.: V-48. Gföhl, Pfarre, Besetzung.
Laut Mitteilung des bischöflichen Ordinariates in St. Pölten wurde mit 1. Jänner 1937 der bisherige Pfarrer in Echsenbach Gottfried Kurka auf die Pfarre Gföhl kanonisch investiert.

Land Zeitung, 3.2.1937
GFÖHL.
(Installation des neuen Pfarrherrn) Am 17. ds. wurde die feierliche Installation unseres neuen Pfarrherrn gefeiert. Gföhl war beflaggt, Kirche und Pfarrhof mit Kränzen geschmückt. Um 2 Uhr traf der vom hochw. Herrn Bischof für Gföhl neu ernannte Pfarrer Herr Geistl. Rat Gottfried Kurka, bisher Pfarrer von Echsenbach, an der Ortsgrenze ein. Unter der Führung von Ordinariatskanzler Kanonikus Distelberger aus St. Pölten, Propst Schrimpf von Krems, Kanonikus Dompfarrer Laaber von St. Pöl-ten, Dechant Arnberger aus Egelsee, versammelten sich etwa 30 Geistliche dortselbst. Sämtliche Ge-meindevertretungen unseres Bezirkes, die Schuljugend mit dem Lehrkörper, alle Amtsvorstände, die Ortsvereine und Korporationen hatten sich eingefunden. An der Ortsgrenze begrüßte ihn der Provisor Herr Sallinger namens der Pfarrgläubigen. Im Orte selbst erwartete ihn die Gemeindevertretung von Gföhl, die V.F., die Vertreter der Behörden u. Ämter. Bürgermeister Kippes sprach hier den Willkomm...

Geldstrafe für Pfarrer Kurka [Prof. Herbert Stastny im „Pfarrbuch“]. Emotionslos berichtet Pfarrer Kurka in der Pfarrchronik, er sei am 15. November 1938 zu einer Geldstrafe von 55 RM verurteilt worden, weil er pflichtgemäß einen Aufruf des Bischofs „An die katholischen Brautleute“ an der Kirchentür angeschlagen hat. ...

Kremser Nachrichten, 7.11.1946
Gföhl
. (Dechant Konsistorialrat Kurka – ein Sechziger!) In aller Stille feierte unser hochverehrter Herr Pfarrer Dechant Gottfried Kurka die Vollendung seines 60. Lebensjahres. Er wurde am 5. November 1886 in einer kleinen Erdgeschoßwohnung des Schlosses Wetzlas als Sohn des damaligen Schloßgärtners Franz Kurka geboren. Die Eltern ließen ihn unter vielen persönlichen Opfern studieren und nachdem er 1905 seine Matura im altbekannten Stift Seitenstetten abgelegt hatte, bezog er das Alumnat in St. Pölten und wurde 1909 zum Priester geweiht... Im Jahre 1937, wieder im Wetterleuchten heraufziehender Unglückszeit, rief ihn die göttliche Vorsehung auf ein größeres Arbeitsfeld, er kam als Pfarrer zu uns nach Gföhl. Durch Erfahrung und Erkenntnisse gereift, wurde er hier den Menschen wirklich ein Führer und Mahner, ein Weiser und Tröster in schwerer Zeit: Seine ergreifenden Predigten sind weit über das Gebiet der Pfarrgemeinde bekannt, sein edles Menschentum gewinnt ihm die Liebe aller Pfarrkinder. Selbst aus einfachen Verhältnissen hervorgegangen, ein warmherziger Sohn seiner Heimat, bewegt er sich am liebsten unter dem einfachen Volke und hat für alle ein Verstehen. Im Jahre 1941 erhielt er die hohe Würde eines Dechants im neugegründeten Dekanate Gföhl...

11.8.1949
GFÖHL.
(40jähriges Priesterjubiläum) Am 26. Juli waren es genau 40 Jahre, daß unser hochwürdiger Herr Dechant Konsistorialrat Gottfried Kurka sein Erstlingsopfer Gott darbrachte. Die Angehörigen der Pfarre Gföhl nahmen dies zum Anlaß, ihrem geliebten Seelenhirten auch äußerlich zu zeigen, wie sehr sie ihn in ihr Herz geschlossen haben... von wo aus der Fackelzug seinen Anfang nahm. Unter den Klängen der hiesigen Feuerwehrkapelle bewegte sich der Zug am Postgebäude [heute Raiffeisenkasse] vorbei herauf zum Marktplatz und hinüber zur Kirche und zum Pfarrhof, wo der Jubilar abgeholt und zur Ehrentribüne geleitet wurde. Herr Bürgermeister und Schuldirektor Weißenböck brachte die Glückwünsche und den Dank aller dar. Die Hauptschülerin Liese Säckl sprach in ausgezeichnetem Vortage ein Gedicht... Am Montag den 1. August waren zahlreiche Geistliche aus nah und fern gekommen, um teilzunehmen an dem Jubelgottesdienste. Die Festpredigt hielt Hochw. Herr Dechant Flicker,...

6.7.1950.
GFÖHL.
(Dechant Kurka – päpstlicher Ehrenkämmerer) Unser hochwürdiger Herr Dechant mag wohl überrascht gewesen sein, als ihm die Ernennung zum päpstlichen Ehrenkämmerer (Monsignore) mitgeteilt wurde; wir aber wissen gar wohl, daß das unermüdliche Wirken unseres Pfarrherrn mit dieser ehrenvollen Ernennung seinen Lohn gefunden hat. Trotz seiner 64 Jahre ist er noch rastlos tätig und seine Sorge um die Pfarrkinder geht ihm über alles;... Ein echter Sohn des Waldviertels – er wurde 1884 in Wetzlas geboren -, ist er seiner Heimat treu geblieben und war seit dem Jahre 1914 bis 1. Jänner 1937 Pfarrer in Echsenbach und ab dieser Zeit leitet er nun die Pfarre Gföhl...

Kremser Zeitung. 6.6.1957
Gföhl. Anerkennung. Dem hiesigen, allseits verehrten Dechanten Msgr. Kurka wurde in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste als Seelsorger der Titel Kanonikus verliehen.

Kremser Zeitung. 6.2.1958
Gföhl.
Ehrenkanonikus Dechant Msgr. Kurka †

Um Hilfe bei einem qualvollen Leiden zu finden, hatte sich der hiesige Pfarrherr Msgr. Kurka erst vor einigen Tagen in das Krankenhaus nach Krems begeben. Leider war seine Zeit um und jedes ärztliche Bemühen erfolglos. Auf eigenen Wunsch wurde Msgr. Kurka im hoffnungslosen Zustande nach Gföhl zurückgebracht, wo er am 30. Jänner seine Augen für immer schloß. Ueber seinem Leben stand das Motto seines Tagebuches: „Bereit sein für Gott!“ Er stand im 72. Lebensjahre und im 49. seines Priestertums. Seit 17.1.1937 war er Pfarrer in Gföhl und hier wurde die unerwartete Nachricht von seinem Ableben mit großer Bestürzung aufgenommen. Nun ist er, der treue Diener des Allmächtigen, der so manchen seiner Gläubigen mit von Herzen kommenden Worten des Trostes die letzte Stunde leichter machte und der gar vielen das Geleite zur geweihten Erde gab, selber hingegangen zu seinem Herrn. Weilt er auch nicht mehr unter uns, so wird er doch in unserer Erinnerung als guter Priester und lieber Mensch weiter leben.

Sonntag, den 2.2. wurde Kanonikus Msgr. Gottfried Kurka, Dechant und Pfarrer von Gföhl, unter ungeheurer Beteiligung der Bevölkerung zu Grabe getragen. Bischof-Koadjutor und 75 Vertreter des Klerus gaben dem geistl. Mitbruder das letzte Geleite. Die Grabrede hielt Prälat Biedermann von Eisgarn.

In der Ausgabe vom 13.2.1958 wird ergänzend berichtet:
Kanonikus Kurkas letzter Weg
Wie schon berichtet, wurde Sonntag der Pfarrherr Kanonikus Msgr. Kurka zu Grabe getragen. Mehr als zweitausend Menschen säumten Straßen und Plätze, als sich der schier endlose Zug durch den Markt Gföhl bewegte. Soviele Trauergäste bei einem Begräbnis hatte Gföhl noch nicht gesehen. Der Verstorbene wurde seinem Wunsch gemäß im Pfarrheim aufgebahrt, wo sich fast die ganze Pfarrbevölkerung einfand, um von ihrem geliebten Seelenhirten Abschied zu nehmen. Die erste Einsegnung nahm Exzellenz, Bischof-Koadjutor Dr. Zak vor, der auch das feierliche Pontifikal-Requiem unter großer geistlicher Assistenz zelebrierte. Anschließend bestieg Propst Biedermann die Kanzel und würdigte die großen Verdienste des Verewigten. Er betonte, daß nicht nur die Pfarre Gföhl einen gottbegnadeten Priester verloren hat, sondern daß der Tod des Kanonikus auch in der ganzen Diözese St. Pölten eine große Lücke gerissen habe. Dies beweist die große Menge geistlicher Mitbrüder, die gekommen waren, darunter das Domkapitel St. Pölten, die Pröpste Biedermann und Edelhäuser, sowie fast achtzig Priester und Dechanten der Diözese. Am Grabe nahm Propst Biedermann die letzte Einsegnung vor. Anschließend nahm als Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Krems Oberregierungsrat Luegmayr Abschied vom Verstorbenen. Als Vertreter der Gemeinde Gföhl sprach Fachlehrer Mang, als Vertreter der Schule Hauptschuloberlehrer Leitner, für die Gemeinde Echsenbach sprach der Bürgermeister und im Namen der ganzen Pfarrgemeinde nahm als Vertreter des Pfarrkirchenrates der Katholischen Aktion der Dekanats-Obmann Schwarz in bewegten Worten Abschied und dankte dem Dahingegangenen für sein segenvolles Wirken in der Pfarrgemeinde Gföhl.

Ehrenbürgerernennung gemäß Beschluss des Gemeinderates vom ?

Quellen:

  • Heimatbuch Gföhl, BHW, 1982
  • Land Zeitung
  • Kremser Zeitung
  • Amtsblatt
  • Bezirkschronik Gföhl II, Friedrich Weber, 2007
  • Bezirkschronik Gföhl III, Friedrich Weber, 2008


Unsere Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Mehr Infos